Durch den vierjährigen Konflikt ist Syriens Gesundheitssystem zusammengebrochen. Der Zugang zu lebenswichtigen medizinischen Behandlungen ist inzwischen kaum noch möglich, weil medizinisches Material und qualifiziertes Personal fehlen und weil Gesundheitseinrichtungen angegriffen werden. Von den ehemals 2.500 Ärzten, die vor Ausbruch des Konflikts in Syriens zweitgrößter Stadt Aleppo tätig waren, sind in den heute noch funktionierenden Krankenhäusern der Stadt nicht einmal 100 übrig. Ärzte ohne Grenzen betreibt noch sechs Kliniken in Syrien – drei davon nur mit syrischem Personal, alle im Norden des Landes. Aber ihre Möglichkeiten zur Hilfe sind stark eingeschränkt
„Gemessen an der Not der Bevölkerung müsste unsere Organisation in Syrien einen der größten medizinischen Einsätze ihrer 44-jährigen Geschichte haben“, sagt unsere internationale Präsidentin, Joanne Liu. „Aber das ist nicht möglich.“
Den 4. Jahrestag des Ausbruchs des Konflikts nehmen wir zum Anlass, mit Berichten und Meinungsartikeln der Frage nachzugehen, wie die Situation in Syrien heute ist. Gleichzeitig stellen wir dar, weshalb unsere eigene Hilfe inzwischen so reduziert ist und weshalb für uns diese verheerende Situation inakzeptabel ist.
- Pressemitteilung: Vier Jahre Syrien-Konflikt: Medizinische Hilfe durch fehlenden Zugang zur Bevölkerung blockiert
- Artikel: Ein inakzeptables humanitäres Versagen
- Artikel: Gezielte Angriffe auf medizinische Einrichtungen haben Gesundheitssystem in Aleppo zum Zusammenbruch gebracht
- Bericht: Aleppo’s Reality: Daily Life under Barrel Bombs - Voices from Eastern Aleppo
- Bericht: Aleppo: Medical Aid Besieged - From Medical Care under Fire to the Near Impossibility of Humanitarian Action