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Ärzte ohne Grenzen - eine internationale Bewegung

Ärzte ohne Grenzen wurde 1971 in Frankreich mit dem Namen Médecins Sans Frontières (MSF) gegründet. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten gründeten überzeugte Unterstützer*innen weltweit eigene Verbände der Organisation. 1993 entstand so die deutsche Sektion.  

Heute ist Médecins Sans Frontières weltweites Netzwerk mit 25 Mitgliedsverbänden, das in mehr als 70 Ländern medizinische Nothilfe leistet. Innerhalb des Netzwerks haben sich die Mitgliedsverbände zu fünf operationalen Zentren” zusammengeschlossen. Dort treffen sie gemeinsam Projektentscheidungen, entsenden qualifizierte Mitarbeiter*innen in die Programme und finanzieren sie gemeinsam.

Die deutsche Sektion ist Teil des Operationalen Zentrums Amsterdam. Durch unsere interne Struktur können wir viel voneinander lernen und als gemeinsame Bewegung weltweit mehr und besser helfen.

Zusammenarbeit im internationalen Netzwerk

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Wer bestimmt was im internationalen Netzwerk? 

Das höchste Organ unseres Netzwerkes ist die internationale Generalversammlung (International General Assembly, IGA). Sie besteht aus je zwei Vertreter*innen der 25 Mitgliedsverbände sowie einer internationalen Präsident*in. Die IGA legt die übergeordnete Strategie und Ausrichtung fest. Zudem stellt sie sicher, dass die Grundwerte unserer Organisation gewahrt werden. Die IGA wählt sechs Mitglieder aus den Mitgliedsverbänden in den internationalen Vorstand, dem darüber hinaus die fünf Präsident*innen der Operationalen Zentren sowie die internationale Präsident*in angehören. Der internationale Vorstand stellt sicher, dass Entscheidungen der IGA umgesetzt werden und überwacht die ausführenden Organe. Zur Koordinierung und Unterstützung der Zusammenarbeit im Netzwerk gibt es in Genf unser internationales Büro – es ist auch Sitz der internationalen Präsident*in.

Die Medikamentenkampagne

Jedes Jahr sterben Millionen Menschen in ärmeren Ländern an behandelbaren Erkrankungen, weil sie sich die lebensnotwendigen Medikamente nicht leisten können oder weil es keine wirksamen Arzneimittel gegen sogenannte armutsassoziierte und vernachlässigte Krankheiten gibt. Für uns gilt: Die Frage von Leben und Tod darf keine Frage des Geldbeutels sein. Daher haben wir im Jahr 1999 die „Campaign for Access to Essential Medicines“ (kurz: “Access Campaign”) ins Leben gerufen. Über die Kampagne üben wir Druck auf die Forschung, Politik und Industrie aus, damit dringend benötigte Medikamente zu erschwinglichen Preisen zugänglich gemacht und neue Arzneimittel, Impfstoffe und Diagnostika erforscht werden.

Erfahren Sie mehr zur Arbeit der Medikamentenkampagne

 

Die Initiative “Medikamente für vernachlässigte Krankheiten”

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières war 1999 der Anlass, die Non-Profit-Organisation “Drugs for Neglected Diseases” (DNDi) mitzugründen. Die Initiative konzentriert sich auf die Forschung an Medikamenten zur Behandlung der am meisten vernachlässigten Krankheiten. Dazu zählen u.a. die Schlafkrankheit, die kutane Leishmaniose oder Chagas. Die durch DNDi entwickelten Arzneimittel werden zudem so günstig produziert, dass sie auch in ärmeren Ländern erschwinglich sind. Eine Medikamentenproduktion für Patient*innen, nicht für Profite, ist das Ziel.

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Die Forschungseinrichtung Epicentre

Epicentre ist eine von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières gegründete Non-Profit-Organisation, die unsere Projektarbeit mit Trainings, Studien und epidemiologischer Expertise vor Ort unterstützt. Sie hilft uns, den Gesundheitsstatus von Bevölkerungsgruppen einzuschätzen sowie bei Epidemien die Lage zu analysieren und zu überwachen. Außerdem setzt sie Forschungsprojekte um und schult unsere und andere Mitarbeiter*innen aus dem Gesundheitssektor.

Erfahren Sie mehr (in englischer Sprache)