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Epidemien und Krankheiten

Weltweit sterben Millionen Menschen an Krankheiten, die vermeid- oder behandelbar sind. Betroffen sind vor allem Menschen, die in ärmeren Ländern oder Konfliktregionen leben.

Nicht erst seit der Covid-19-Pandemie bringen Krankheitsausbrüche und Epidemien Gesundheitssysteme weltweit an ihre Grenzen. Cholera, Masern, Ebola oder Malaria verbreiten sich schnell, sind lebensgefährlich und bedrohen besonders jene, die in Krisen- oder Konfliktregionen leben. Denn ihr Zugang zu medizinischer Versorgung ist begrenzt. So werden auch chronische Erkrankungen wie Tuberkulose oder Hepatitis C für sie, obwohl es Therapiemöglichkeiten gibt, lebensgefährlich.

Behandelbar, aber viel zu häufig tödlich 

Es gibt Krankheiten, die saisonal und regional begrenzt auftreten. In diesem Fall spricht man von “endemischen” Ausbrüchen. Malaria oder Masern gehören dazu und zählen, vor allem für Kinder, nach wie vor zu den tödlichsten Krankheiten. Dabei ließe sich Malaria gut behandeln und Masern vorbeugen. Dennoch sterben jedes Jahr 1,5 Millionen Kinder an solchen Krankheiten, die man durch Impfungen vermeiden könnte.  

Auch Cholera fordert viele Menschenleben, obwohl bereits eine einfache Nährstofflösung ausreichen kann, um Erkrankten zu helfen. Die hohe Infektiosität sorgt allerdings dafür, dass sich Ausbrüche schnell zu Epidemien ausweiten, deren Eindämmung umso schwieriger wird, je schlechter die hygienischen Zustände sind. Cholera-Epidemien breiten sich häufig in Kriegsgebieten oder nach Naturkatastrophen aus, also überall dort, wo Menschen in provisorischen Sammelunterkünften Schutz suchen, keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und grundlegende Hygienestandards nicht mehr aufrechterhalten werden können.

Wir helfen präventiv und bei akuten Ausbrüchen 

Um Ausbrüchen von Krankheiten entgegenzuwirken, führen wir weltweit großangelegte Impfkampagnen durch. Insbesondere in Ländern Zentralafrikas wie Tschad, KamerunZentralafrikanische Republik oder Demokratische Republik Kongo sind unsere Mitarbeiter*innen, entweder im Rahmen von Routineimpfungen oder als Reaktion auf einen Krankheitsausbruch, im Einsatz. Aber auch in Geflüchtetencamps in BangladeschSyrien oder dem Jemen bekämpfen wir Krankheiten, die die Leben von Millionen Menschen bedrohen. 

  • 2.600.000 Malaria-Behandlungen
  • 50.000 Cholera-Behandlungen
  • 1.000 Ebola-Behandlungen

Zudem helfen wir bei Epidemien, in dem wir Gesundheitspersonal schulen, Infektionsketten nachverfolgen und Patient*innen versorgen. Allein in 2019 behandelten wir beispielsweise rund 2,6 Millionen Menschen gegen Malaria, knapp 50.000 gegen Cholera und rund 1.000 Patient*innen, die sich mit Ebola infiziert hatten. Zudem sind wir mit Ausbreitung der Covid-19-Pandemie auch erstmals in mehreren europäischen Ländern aktiv geworden. Unsere Erfahrungen aus 50 Jahren medizinischer Nothilfe konnten vielerorts in Europa Gesundheitssystemen helfen, die nur selten mit einem pandemischen Ausmaß eines Krankheitsausbruchs konfrontiert sind.

Vernachlässigte Krankheiten

Nicht jeder Krankheitsausbruch,jede Epidemie (regional begrenzt) oder gar Pandemie (weltweit) bekommt die gleiche Aufmerksamkeit wie Covid-19. Kala-Azar, Buruli, Ulcer, oder die Afrikanische Schlafkrankheit sind kaum bekannt und in ihre Erforschung wird nur unzureichend investiert. Auch Ebola gehörte einst zu den sogenannten “Vernachlässigten Krankheiten”. So stand die Weltgemeinschaft, als 2014 in Westafrika die bisher größte Ebola-Epidemie ausbrach, dem Virus nahezu hilflos gegenüber. Impfstoffe gab es nicht und die Behandlungsmöglichkeiten waren äußerst begrenzt. Mehr als 11.300 Menschen starben.

Gesundheit darf kein Luxus sein!

Wir setzen uns auch politisch dafür ein, dass Impfstoffe, Diagnostika und Medikamente allen zur Verfügung stehen, die sie brauchen.