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Unsere Hilfe in Bangladesch

Hunderttausende geflüchtete Rohingya

Seit 45 Jahren ist Bangladesch ein Zufluchtsland für Angehörige der Rohingya-Minderheit. Sie fliehen vor gezielter Verfolgung und Gewalt in der Region Rakhine im Nachbarstaat Myanmar. 2017 erreichte die Gewalt einen traurigen Höhepunkt: 745.000 Rohingya wurden vertrieben und flohen nach Bangladesch. Etwa 860.000 Menschen leben seitdem unter prekären Bedingungen in Geflüchtetencamps auf der bengalischen Halbinsel Cox's Bazar. Dort ist Kutupalong das größte Camp der Welt. Ohne Rechtsstatus und die Möglichkeit arbeiten zu gehen, sind die Menschen vollständig von humanitärer Hilfe abhängig.

Zyklon Mocha 

Mitte Mai 2023 traf außerdem Zyklon Mocha die Küstenregion um Cox’s Bazar. Wir sind vor Ort und analysieren die Lage, um dem humanitären Bedarf gerecht werden zu können. Bereits vor dem Sturm waren die Bedingungen in den Camps katastrophal. Wir fordern mehr Unterstützung von der internationalen Gemeinschaft, um die Versorgung der Menschen in Cox’s Bazar auch nach dem Zyklon sichern zu können. 

Der Zyklon traf auch die Menschen im benachbarten Myanmar im Bundesstaat Rakhine.

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Leben unter Plastikplanen 

In Cox’s Bazar leben die Geflüchteten in überfüllten Notunterkünften aus Lehm, Plastik und Holz. In der Monsunzeit kommt es in dem hügeligen Gebiet immer wieder zu Erdrutschen und Schlammlawinen, die Tote und Verletzte fordern. Mit der Eröffnung des Kutupalong-Krankenhauses im Jahr 2009 begann unser Einsatz in Cox’s Bazar, welches glücklicherweise auch während des Zyklons Mocha im Mai 2023 geöffnet bleiben konnte. Seit 2017 haben wir unsere Aktivitäten im Camp ausgeweitet und betreiben dort neun Gesundheitseinrichtungen. Das umfasst Notfall- und Intensivmedizin, aber auch die Behandlung von Betroffenen sexualisierter Gewalt, pädiatrische Versorgung sowie die Bereitstellung von Wasser und sanitären Einrichtungen.  

 

Die Mehrheit der Patient*innen, die wir behandeln, sowohl Kinder als auch Erwachsene, kommen mit Atemwegsinfektionen, Durchfallerkrankungen und Hautinfektionen. Diese Krankheiten haben vorrangig mit den schlechten Lebensbedingungen zu tun.

Tarikul Islam, medizinischer Teamleiter in Bangladesch

 

Hilfe in der Hauptstadt Dhaka 

Neben unserer Hilfe für Geflüchtete sind wir außerdem in den informellen Siedlungen der Hauptstadt Dhaka aktiv. In Kamrangirchar, einem Stadtviertel mit Hunderten kleinen Betrieben und Fabriken, betreuen wir ein arbeitsmedizinisches Gesundheitsprogramm. Dort behandeln wir insbesondere Arbeiter*innen wegen schlechter Bedingungen in der Fabrikarbeit. Dort sind die Menschen oft ohne jeglichen Schutz gefährlichen Substanzen ausgesetzt, oder erleiden Verletzungen während der Arbeit mit schwerer Maschinerie. Darüber hinaus betreiben wir zwei Kliniken, in denen wir von sexualisierter Gewalt betroffenen Menschen unterstützen. 

Zuletzt aktualisiert am 16.05.2023