Unsere Hilfe im Libanon
Gesundheitssystem unter Druck
Die wirtschaftliche Lage im Libanon ist prekär. Jahrelange Korruption in den Institutionen und eine drastische Steigung der Inflationsrate führen dazu, dass das Gesundheitssystem unter immensem Druck steht. Weiter verschärft hat die ohnehin schon angespannte Situation die Explosionskatastrophe in Beirut im Jahr 2020, die weite Teile der Stadt zerstörte.
Früher übernahmen das libanesische Gesundheitsministerium oder der staatliche Sicherheitsfond die Kosten von Krankenhausaufenthalten. Mittlerweile müssen jedoch immer mehr Menschen die Behandlungskosten fast komplett selbst übernehmen. Auch die Preise für Medikamente sind für viele Patient*innen unerschwinglich geworden. Das führt dazu, dass beispielsweise chronisch Kranke immer öfter auf eine Behandlung verzichten.
So helfen wir im Libanon
- Unsere Teams arbeiten derzeit an sieben Standorten im Libanon. Wir bieten kostenlose medizinische Versorgung für Menschen in prekären Situationen, darunter libanesische Staatsbürger*innen, Geflüchtete und migrantische Arbeiter*innen.
- Zu unseren Leistungen gehören psychologische Betreuung, sexuelle und reproduktive Gesundheitsfürsorge, pädiatrische Betreuung, Impfungen und die Behandlung von nicht übertragbaren Krankheiten wie Diabetes.
- Mit mehr als 700 Mitarbeitenden im Libanon führen unsere Teams jedes Jahr rund 150.000 medizinische Konsultationen durch.
Geflüchtete im Libanon
Besonders abgeschnitten von gesundheitlicher Versorgung sind die hunderttausenden Geflüchteten im Land. Der Libanon ist eines der Hauptaufnahmeländer für Asylsuchende aus Syrien. Viele von ihnen leben in überfüllten Camps mit eingeschränktem Zugang zu medizinischer und psychologischer Versorgung. Auch viele Migrant*innen auf der Suche nach Arbeit zieht es in den Libanon. Viele von ihnen leben unter schlechten Bedingungen. Einen Fokus legen auf psychologische Versorgung: Denn viele der Geflüchteten, die in unsere Einrichtungen kommen, leiden unter Ängsten und Depressionen.
Menschen auf der Flucht
Wir leisten medizinische und psychologische Hilfe für Menschen auf der Flucht: in ihrem Heimatland, unterwegs auf ihrem Weg und in Camps für Geflüchtete und Vertriebene.
An der südlichen Grenze des Libanons
Seit einigen Monaten eskalieren die Kämpfe entlang der südlichen Grenze des Libanons. Tausende Menschen mussten fliehen. Unsicherheit, Vertreibung und zunehmende Armut verschärfen die bereits angespannte humanitäre Lage.
Die Menschen brauchen Matratzen, Kleidung und Medikamente. Wir haben alles zurückgelassen, als die Bombardierung stärker wurde. Wir können nicht einmal zurückgehen, um unsere Medikamente oder Kleidung zu holen.
- Abbas Chite aus Kfarkila im Südlibanon
Damit die medizinische Versorgung von Binnenvertriebenen, insbesondere chronisch kranken Menschen, aufrecht erhalten werden kann, haben wir mobile Teams entsandt. Diese unterstützen zwei Gesundheitseinrichtungen im Süden Libanons. Außerdem haben wir medizinisches Personal in der Traumabehandlung und im Umgang mit Massenanfällen geschult und vorsorglich medizinische Ausrüstung in mehreren Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen gelagert.