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Unsere Hilfe in Äthiopien

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Die aktuelle Situation in Äthiopien

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen benötigten im Jahr 2022 mehr als 22 Millionen Menschen in Äthiopien humanitäre Hilfe.¹ Viele Menschen waren und sind mit den tragischen Folgen von Konflikten konfrontiert, insbesondere in den Regionen Afar, Amhara, Tigray und SNNPR (Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker). Seit Ende 2020 herrschte in dem Land Bürgerkrieg zwischen äthiopischen Regierungstruppen und der sogenannten Volksbefreiungsfront von Tigray. Im November 2022 wurde zwischen beiden Parteien ein Friedensabkommen unterzeichnet, doch der Frieden ist fragil. Viele Menschen, darunter auch Kinder und Jugendliche, haben Gewalt erlebt und sind häufig schwer traumatisiert. Sie benötigen nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch dringend psychosoziale Unterstützung. Hinzu kommen extreme Wetterbedingungen in Folge der Klimakrise: Die Gemeinden in den Weiten der Region Somali wurden von der schlimmsten Dürre seit vierzig Jahren heimgesucht und in der Region Gambella, im Westen des Landes, zwangen Überschwemmungen mehr als 180.000 Menschen zur Flucht.

Wie wir in Äthiopien helfen

  • Wir bieten Binnenvertriebenen medizinische und psychologische Hilfe und leisten Geburtshilfe. 
  • Wir stellen in Notunterkünften für Geflüchtete aus Nachbarländern humanitäre und medizinische Unterstützung bereit. 
  • Wir betreiben mobile Kliniken in Kleinstädten und Dörfern, in denen das Gesundheitssystem nicht funktioniert.
  • Wir behandeln Mangelernährung, Cholera, Masern, Malaria sowie vernachlässigte Gesundheitsprobleme, wie die Folgen von Schlangenbissen und die Infektionskrankheit Kala-Azar. 

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Warum wir in Äthiopien helfen

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Mitarbeiter behandelt eine Patientin in mobiler Klinik in der Somali-Region
Unser Mitarbeiter Hussein Abdirahman behandelt eine Patientin in unserer mobilen Klinik im Dorf Hogdugaag.
© Susanne Doettling/MSF

In Äthiopien leben über 800.000 Geflüchtete aus benachbarten Ländern wie dem Südsudan, Eritrea oder Somalia – dazu kommen zwei Millionen Menschen, die innerhalb des Landes vertrieben wurden, wie zuletzt in Tigray.² Es fehlt ihnen oft an Grundlegendem: Nahrungsmitteln, sicheren Unterkünften, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung. 

Bereits vor Ausbruch der Kämpfe in Tigray waren in Äthiopien eine Million Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Wiederkehrende Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Dürre, wie in der Somali-Region, führen zu Ernteausfällen. Kampfhandlungen machen vielerorts das Einbringen der Ernte unmöglich. Besonders schwierig ist die Situation für die Menschen in ländlichen Gebieten. 

Neben Mangelernährung, Flucht und Vertreibung ist in einigen Regionen das Risiko besonders hoch, an einer vernachlässigten Krankheit wie Kala-Azar zu erkranken oder von einer Schlange gebissen zu werden. Wir sind in verschiedenen Regionen des Landes im Einsatz, um den Menschen in dieser Situation zu helfen. Dazu zählen Tigray, Amhara, Gambella und die Somali-Region. 

Ärzte ohne Grenzen arbeitete zum ersten Mal im Jahr 1984 in Äthiopien. 

Unsere Hilfe in Äthiopien im Jahr 2021

  • 470.000 ambulante Sprechstunden

  • 10.700 Krankenhausaufnahmen

  • 7.420 psychologische Einzelgespräche

  • 5.170 Entbindungen

  • 640 Kinder in stationären Ernährungsprogramme

Patient*innen und Mitarbeiter im Gespräch.
Ayana ist mit ihrem fünfjährigen Sohn aus Dansha nach Shire geflohen. Hier werden die beiden von unserem Mitarbeiter beraten.
© Claudia Blume/MSF
  • 70.5
    Jahre im Durchschnitt.
    In Deutschland: 83.7 Jahre
  • 66.9
    Jahre im Durchschnitt.
    In Deutschland: 78.9 Jahre
  • 1403
    Mitarbeiter*innen waren für uns im Einsatz.
  • 35.4
    Millionen Euro haben wir für unsere Hilfe vor Ort aufgewendet.

Quellen: WHO (2019), MSF International Activity Report 2021 (2022)

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Unsere Einsatzorte in Äthiopien
Unsere Einsatzorte in Äthiopien

Nordäthiopien: Bürgerkrieg hinterlässt Spuren

Trotz Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen der Regierung und der Befreiungsfront von Tigray sind die Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Auch die angrenzenden Regionen Amhara und Afar sind nach wie vor von den Auswirkungen des Konflikts betroffen. Über 16 Monate lang waren sie von jeglicher Stromversorgung, dem Bankwesen und anderer grundlegender Infrastruktur abgeschnitten. Die Gewalt hatte eine Bereitstellung von medizinischer Nothilfe im Norden des Landes extrem gefährlich und zum Teil sogar unmöglich gemacht: Ende Juni 2021 wurden drei Mitarbeiter*innen von Ärzte ohne Grenzen in Tigray ermordet. Wir trauern um unsere Kolleg*innen und verurteilen diesen Angriff auf das Schärfste und werden nicht nachlassen, um herauszufinden, was geschehen ist. 

Seit Oktober 2022 hat sich die Lage in Nordäthiopien so weit verbessert, dass unsere Teams inzwischen wieder mobile Kliniken betreiben können, um bisher unzugängliche Regionen zu erreichen und vor Ort Hilfe zu leisten. Zusätzlich unterstützen wir mit Materialspenden und Personal lokale Gesundheitseinrichtungen.  

Konflikt in Äthiopien

Philipp Frisch war in der umkämpften äthiopischen Region Tigray unterwegs. Tausende Vertriebene suchen in der Stadt Shire Schutz vor der Gewalt. In dieser Folge berichtet Philipp von seinen Begegnungen mit den Menschen auf der Flucht.

Amhara: Behandlung von Schlangenbissen und Kala-Azar 

Schlangenbisse stellen für Menschen in Äthiopien ein ernstes Gesundheitsrisiko dar.  Betroffenen kann beispielsweise mit Antiseren geholfen werden, jedoch sind die Wege bis zur nächsten medizinischen Einrichtung oft weit.

Gerade als wir unsere Klinik wiedereröffnet haben, wurde ein 12 Jahre alter Junge eingeliefert. Er wurde 100 km entfernt in seinem Heimatdorf von einer Schlange gebissen. Sein Zustand war sehr kritisch. Wir haben alles versucht. Wir haben ihn mit zwölf Dosen Gegengift behandelt. Es war wirklich erstaunlich, dass sich der Junge erholt hat.

- Kassaye, medizinischer Leiter unseres Projekts in Abdurafi

In unserer Einrichtung in Abdurafi, in der Region Amhara, haben wir inzwischen über 500 Fälle von Schlangenbissen behandelt. Dort widmen wir uns ebenfalls der vernachlässigten Tropenkrankheit Kala-Azar. Sie ist im nördlichen Teil Äthiopiens endemisch und für die Betroffenen oft tödlich.