
Südsudan/Äthiopien: Schwere Kämpfe führen zu Massenvertreibung
- Ärzte ohne Grenzen verlegt medizinische Projekte
- Reaktion auf schweren Cholera-Ausbruch
Angesichts der zunehmenden Gewalt im Südsudan nahe der Grenze zu Äthiopien hat Ärzte ohne Grenzen die medizinischen Projekte vom äthiopischen Grenzort Burubey in den äthiopischen Ort Mattar verlegt.
Die Verlegung war nötig geworden, da viele südsudanesische Geflüchtete wegen intensiver Kämpfe zwischen den Streitkräften des Südsudans und einer Oppositionsgruppe in das weiter von der Grenze entfernte Mattar in der Region Gambela geflohen waren. Teams von Ärzte ohne Grenzen sind aktuell in dem Gebiet damit beschäftigt, auf einen seit Wochen andauernden Cholera-Ausbruch zu reagieren und andere dringende medizinische Bedarfe der Menschen zu decken.
Seit einigen Wochen ist die Region Gambela in Äthiopien von einer doppelten Notlage betroffen. Immer mehr Menschen infizieren sich dort mit Cholera. Zusätzlich treffen zahlreiche Geflüchtete ein, die vor den Kämpfen in den südsudanesischen Bundesstaaten Upper Nile und Jonglei geflohen sind. In den vergangenen Wochen behandelten Mitarbeitende von Ärzte ohne Grenzen im äthiopischen Burubey mehr als 1200 Cholera-Patient*innen und führten mehr als 3000 ambulante Behandlungen durch.
Aktuell leben schätzungsweise zwischen 35.000 und 85.000 Menschen in Mattar, wobei die meisten Geflüchteten in behelfsmäßigen und überfüllten Unterkünften unterkommen. Die lokale Infrastruktur ist massiv überlastet.
Wir brauchen umgehend Unterstützung von Geber*innen, den Vereinten Nationen und anderen Hilfsorganisationen. Es braucht dringend eine bessere Gesundheitsversorgung und weitere wichtige Dienstleistungen. Die Menschen können nicht im Ungewissen gelassen werden. Sie fliehen nicht nur vor Gewalt, sondern auch, weil alle Systeme, die sie eigentlich schützen sollten, zusammenbrechen.
Joshua Eckley, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Äthiopien.
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