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Unsere Hilfe im Südsudan

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Die aktuelle Situation im Südsudan

Der Südsudan ist eines der am stärksten vom Krieg im Sudan betroffenen Länder. Allein im vergangenen Jahr sind mehr als 690.000 Menschen über die Grenze geflohen, viele von ihnen erschöpft und verletzt. Das Land, das bereits mit zahlreichen eigenen Herausforderungen konfrontiert ist, steht daher nun vor noch größeren Problemen: es fehlt an Unterkünften, Nahrung, sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung. Die vorhandene Hilfe reicht bei weitem nicht aus. 

Wir leisten seit 40 Jahren medizinische und humanitäre Hilfe in der Region des heutigen Südsudan, um auf verschiedene Notsituationen zu reagieren. Allein im vergangenen Jahr haben wir dort mehr als 1,2 Millionen Menschen medizinisch versorgt. Wir behandeln Atemwegsinfektionen, akuten Durchfall und diagnostizieren zunehmend Mangelernährung. Zudem haben wir eine Isolationsstation für an Masern erkrankte Patient*innen eingerichtet.

Wie wir im Südsudan helfen

  • Unsere Teams versorgen Menschen, die vor dem Konflikt im Sudan geflohen sind. Wir behandeln verletzte und erkrankte Geflüchtete und bereiten Trinkwasser auf.

  • Wir leiten mobile Kliniken und nutzen Boote, um Menschen in Überschwemmungsgebieten zu erreichen.

  • Wir versorgen Vertriebene in Camps, leisten Geburtshilfe, bieten psychologische Betreuung sowie Wasser- und Sanitärdienstleistungen an. 

  • Wir kümmern uns um die Gesundheit der Jüngsten: Wir behandeln mangelernährte oder an Malaria erkrankte Kinder. Außerdem bieten wir Masernimpfungen an.  

  • Wir versorgen Verletzte nach Naturkatastrophen oder in Folge von Gewalt, u.a. sexualisierte Gewalt, und behandeln Patient*innen, die von Schlangen gebissen wurden. 

  • Wir betreiben Krankenhäuser sowie Gesundheitszentren und unterstützen bestehende staatliche Einrichtungen. Außerdem bilden wir lokale Gesundheitshelfer*innen aus.

  • Wir fordern die internationale Gemeinschaft dazu auf, schneller und gezielter auf die humanitäre Krise im Südsudan zu reagieren.

Ihre regelmäßige Spende sichert medizinische Nothilfe weltweit.

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Warum wir im Südsudan helfen

Seit 2011 ist der Südsudan unabhängig vom nördlichen Nachbarstaat Sudan, doch die Hoffnung auf ein besseres Leben hat sich bis heute nicht erfüllt. 2013 begann ein Bürgerkrieg im Land, der bis 2018 anhielt. Zusätzlich belastet der im April 2023 begonnene Krieg im Sudan den Südsudan erheblich, da dadurch auch sehr viele Geflüchtete versorgt werden müssen. Trotz der Unterzeichnung eines Friedensabkommens und der Bildung einer Einheitsregierung bleibt die Situation im Südsudan bis heute im fragil. Schätzungen der WHO zufolge sind rund 8,3 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Hinzu kommen die Folgen der Klimakrise, wie langanhaltende Dürren oder heftige Überschwemmungen, die Ernten zerstören. Neben Nahrung mangelt es an sauberem Wasser und hinreichender Gesundheitsversorgung. Ärzte ohne Grenzen leistet seit 1983 Hilfe im Südsudan. Im Jahr 2023 war unser Programm im Südsudan weiterhin eines der größten weltweit.

Mangelernährung im Südsudan

Die Auswirkungen der Überschwemmungen sind verheerend: Nach vier katastrophalen Flutjahren in Folge steht etwa ein Drittel des Südsudans unter Wasser. Starke Regenfälle lassen immer wieder Flüsse über die Ufer treten. Tausende Hektar Ackerland wurden zerstört, wodurch die Ernährungsunsicherheit im Land immer weiter zunimmt. Unzureichender Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Gesundheitsversorgung begünstigen die mangelnde Ernährungssicherheit. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen schätzt, dass 75 Prozent der Bevölkerung im Südsudan auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind. Bis Ende 2023 kämpfte das Land mit einer Ernährungskrise, die etwa sieben Millionen Menschen betraf, eine Zahl, die 2024 voraussichtlich weiter steigen wird.

Zwei Frauen mit zwei Babys auf Bett in Behandlungszelt
Unsere Patientin Nyaroun Nyieribang Chop

Einer meiner Zwillinge war sehr krank, er hatte Durchfall und musste sich übergeben. Ich bin 3 Stunden lang gelaufen, um das Zentrum von Ärzte ohne Grenzen zu erreichen. Dort wurde festgestellt, dass er mangelernährt ist. Zu Hause gibt es nicht genug zu essen für die Familie. Und das Essen wird immer teurer. Die Situation verschlechtert sich seit mehr als drei Monaten. Früher hatten wir zwei Mahlzeiten am Tag, aber jetzt nur noch eine. Ich mache mir große Sorgen um die Gesundheit meiner Kinder. Wir wissen nicht, wohin wir gehen sollen.

Um diese Krise zu bewältigen, haben wir in unseren Gesundheitseinrichtungen im ganzen Land pädiatrische Ernährungsstationen eingerichtet, in denen unsere Teams stationäre Pflege und ambulante Versorgung anbieten. 

Jetzt reinhören in die Podcastfolge zum Thema: Mangelernährung im Südsudan

Nicolas Aschoff berichtet in dieser Folge unseres Podcasts "Notaufnahme" von seiner Arbeit als Kinderarzt in unserer Klinik im Vertriebenenlager Bentiu im Südsudan.

Ausbreitung von Infektionskrankheiten 

Die wiederholten Vertreibungswellen im Jahr 2023 haben die Ausbreitung von Masern und anderen Krankheiten verschärft. Zusätzlich begünstigen verunreinigtes Wasser und stehende Gewässer die Verbreitung von Infektionskrankheiten wie Malaria, Durchfall und Hepatitis E.

Im Krankenhaus von Bentiu haben wir z.B. die Bettenkapazität für die Behandlung schwerer Masernfälle erhöht und das Gesundheitsministerium bei einer Massenimpfkampagne für Vertriebene unterstützt. 

 

Zuletzt aktualisiert am: 17. Juli 2024