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Unsere Hilfe in den Palästinensischen Gebieten

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Die aktuelle Situation im Gazastreifen

Das Gesundheitssystem im Gazastreifen ist zusammengebrochen. Die wenigen Krankenhäuser, die noch Patient*innen versorgen können, sind extrem überlastet. Medikamente, Lebensmittel, Wasser und Treibstoff fehlen. Gleichzeitig ist der Bedarf bei der Versorgung von Kriegsverletzen enorm. Angesichts der katastrophalen Lebensbedingungen steigt auch die Zahl der Menschen, die an Infektionskrankheiten erkranken oder unter Mangelernährung leiden. Für uns ist es aufgrund der wiederholten Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und medizinisches Personal extrem schwierig im Gazastreifen Nothilfe zu leisten.

Portrait Lara Dovifat
Lara Dovifat, unsere Politische Leiterin in Deutschland

"Die Menschen in Rafah haben keine Chance, vor den Angriffen zu fliehen. Wir fordern jetzt einen Waffenstillstand - nur so können wir den Menschen adäquat helfen."

Christian Katzer, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland
Christian Katzer, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland 

„Ärzte ohne Grenzen verurteilt das brutale Massaker an Zivilist*innen durch die Hamas am 7.Oktober 2023. Gleichzeitig sind wir entsetzt über die verheerenden Folgen der massiven Angriffe des israelischen Militärs auf den Gazastreifen.” 
 

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Humanitäre Hilfe muss möglich sein! 

Die Bedingungen, unter denen unsere Mitarbeiter*innen Unterstützung leisten, sind extrem herausfordernd und gefährlich. Es wurden bereits fünf unserer Kolleg*innen sowie zahlreiche ihrer Angehörigen getötet - zum Teil während sie sich in klar mit unserem Logo gekennzeichneten Unterkünften befanden oder im Krankenhaus arbeiteten. Wir sind entsetzt darüber und trauern um diese Menschen. Diese Angriffe gegen medizinische Einrichtungen und Personal sind vollkommen inakzeptabel und machen es fast unmöglich, dort Hilfe zu leisten. 

Unsere Forderungen 

  • Wir fordern einen sofortigen und langfristigen Waffenstillstand, um humanitäre Hilfe und medizinische Versorgung für die Menschen bedingungslos sicher zu gewährleisten. 
  • Alle Parteien müssen sich an das humanitäre Völkerrecht halten. Die Angriffe auf medizinische Einrichtungen und Personal müssen aufhören. Krankenhäuser dürfen nicht militärisch genutzt und nicht angegriffen werden.    
  • Humanitäre Güter, Medikamente, Wasser und Nahrungsmittel müssen in den Gazastreifen geliefert werden können und die Menschen in Not erreichen.    

So helfen wir

  • Unsere palästinensischen Kolleg*innen und ein internationales Team versorgen im mittleren und südlichen Gazastreifen Menschen medizinisch. 
  • Wir leisten chirurgische Nothilfe, versorgen Wunden, bieten Physiotherapie, medizinische Grundversorgung und Geburtshilfe sowie psychosoziale Unterstützung. 
  • Wir konnten bislang 75 Tonnen Medikamente und medizinische Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen und an Gesundheitseinrichtungen spenden.  
  • Wir verteilen täglich durchschnittlich 110.000 Liter Trinkwasser an rund 20.000 Menschen in Rafah.  
  • Unsere Teams leisten auch im Westjordanland medizinische Hilfe, indem wir unter anderem Notfälle versorgen, medizinische Güter spenden und psychologisch unterstützen.

Ärzte ohne Grenzen ist seit 1989 in den Palästinensischen Gebieten aktiv – im Gazastreifen sowie im Westjordanland. 

Eine humanitäre und medizinische Katastrophe

Die noch offenen Krankenhäuser sind überlastet, das medizinische Personal ist erschöpft und die Bedingungen, unter denen Patient*innen versorgt werden, sind katastrophal. Die meisten Krankenhäuser haben weder Strom noch fließendes Wasser, viele Gebäude sind beschädigt, Medikamente und medizinische Ausrüstung sind knapp.

Unsere Patient*innen leiden unter katastrophalen Verletzungen wie zerquetschten Gliedmaßen und schweren Verbrennungen. Immer wieder müssen wir Amputationen vornehmen. Sie brauchen eine hochqualitative Pflege und eine lange und intensive Rehabilitation. Medizinisches Personal kann diese Verletzungen nicht auf einem Schlachtfeld oder in den Trümmern zerstörter Krankenhäuser behandeln. 

- Christopher Lockyear, Generalsekretär von Ärzte ohne Grenzen in seiner Rede vor dem Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen am 22. Februar 2024

Ein Notfallmediziner berichtet

Unser Notfallmediziner Edward Chu war in einem provisorischen Krankenhaus im südlichen Gazastreifen, in Rafah im Einsatz. Im Video berichtet er von seinen Eindrücken. Mehr als eine Million Vertriebene haben in und um Rafah Zuflucht gesucht, so dass dort auf engem Raum nun rund 1,5 Millionen Menschen leben. Seit der Veröffentlichung unseres Videos hat sich die Situation weiter verschlimmert. Die Angriffe haben sich verschärft, und die Menschen leben in Angst vor einer möglichen Bodenoffensive.

Viele Patient*innen mit schweren Kriegsverletzungen werden ein Leben lang unter großen chronischen Schmerzen leiden und ein professionelles Schmerzmanagement benötigen. Eine Versorgung, die im Kontext des zusammengebrochenen Gesundheitssystems im Gazastreifen zumindest schwierig wird. 

Etwa 85 Prozent der Menschen leben als Vertriebene

Auf der Suche nach Sicherheit flohen die Menschen aus dem Norden in den Süden. Angesichts der Kampfhandlungen sind sie gezwungen immer wieder weiterzuziehen. Unsere Mitarbeitenden berichten von Müttern, die ihre Neugeborenen nicht ernähren können, und von Familien, die tagelang ohne eine richtige Mahlzeit auskommen müssen. Zudem campieren viele im Freien und sind dem Wetter schutzlos ausgesetzt. Es fehlen Matratzen, warme Kleidung für den Winter, Decken und vieles mehr. Für all diese Menschen – auch chronisch Erkrankte - steht kaum Hilfe zur Verfügung 

Prekäre Bedingungen für Schwangere

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind schätzungsweise 50.000 Frauen im Gazastreifen schwanger, etwa 20.000 Babys wurden laut UNICEF seit Beginn des Krieges geboren. Viele von ihnen können seit Monaten nicht mehr medizinisch versorgt werden und leben sowohl vor als auch direkt nach der Geburt unter prekären Bedingungen in Zelten. Im von uns unterstützen Al-Emirati-Krankenhaus kommen aufgrund der Vertreibungen jetzt dreimal so viele Kinder zu Welt wie vor dem Krieg. Die Frauen und ihre Babys müssen daher die Klinik schon wenige Stunden nach der Geburt wieder verlassen.

Eine Hebamme mit einem Neugeborenen im emiratischen Krankenhaus
Rita Botelho da Costa, unsere leitende Hebamme im südlichen Gazastreifen

Die ersten 24 Stunden nach der Geburt sind die risikoreichsten für Komplikationen. Angesichts der katastrophalen Lebensbedingungen wäre es wichtig, die Patientinnen so lange wie möglich im Krankenhaus zu behalten.

Mangel an Trinkwasser und sanitären Einrichtungen

Der Wassermangel und die katastrophalen hygienischen Zustände erhöhen das Risiko für Ausbrüche von Infektionskrankheiten wie Hepatitis oder Cholera.

Ein Mitarbeiter trägt mit Kindern Wasser zum Zelt
Youssef Al-Khishawi, unser Wasser- und Sanitärexperte in Rafah

Das größte Problem bei der Wasserverteilung ist der Mangel an Treibstoff zum Pumpen und Transportieren. Auch gibt es keine Wasserverteilungsstellen - sie sind bombardiert worden. Wasserleitungen, Straßen und Infrastrukturen sind zerstört.

Unsere Hilfe im Westjordanland 

Unsere Mitarbeitenden berichten, dass auch im Westjordanland, vor allem in Dschenin und Hebron, die Gewalt und Bewegungseinschränkungen massiv zugenommen haben. Um trotz der unsicheren Lage, die Menschen zu erreichen, bieten unsere mobilen Teams elementare Gesundheitsversorgung, Versorgung für Schwangere und psychologische Unterstützung an. Seit dem 7. Oktober 2023 sitzen einige Tausend Menschen aus dem Gazastreifen in Dschenin fest, nachdem ihre Arbeitserlaubnis ihre Gültigkeit verlor. Palästinensische Familien, die in der Region Hebron gewaltsam aus ihrem Zuhause vertrieben wurden, erhielten von unseren Teams psychologische Unterstützung. Außerdem versorgten wir sie mit lebenswichtigen Hilfsgütern wie Decken, Matratzen und Heizgeräten. 

Grundprinzipien unserer Arbeit

Wir haben auch israelischen Krankenhäusern Unterstützung angeboten, die eine hohe Zahl von Verletzten behandeln. Gemäß unserer Charta leisten wir dort medizinische Unterstützung, wo Menschen keinen ausreichenden Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung haben, unabhängig von ihrer Herkunft, politischen Überzeugung oder ethnischen Zugehörigkeit. Als unabhängige medizinische Hilfsorganisation verpflichten wir uns der medizinischen Ethik und den humanitären Prinzipien der Unabhängigkeit, Neutralität und Unparteilichkeit. 

Informationen zur Mitarbeit

Wir freuen uns über die große Bereitschaft, sich durch Mitarbeit für die Menschen zu engagieren! Unser Bewerbungsverfahren läuft allerdings generell so ab, dass sich Interessent*innen nicht für bestimmte Länder bewerben können. Wieso das so ist, erläutern wir hier im Detail.

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Zuletzt aktualisiert am 22.02.2024