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Vernachlässigte Krankheiten

Buruli Ulcer, Chagas, Kala Azaar – haben Sie von diesen Krankheiten schon einmal gehört? Falls nicht, ist das ist nicht verwunderlich, sind sie doch von der Weltgesundheitsorganisation als vernachlässigte Krankheiten eingestuft. In die Diagnose, Prävention und Behandlung dieser Krankheiten wird unzureichend investiert, weil sie fast ausschließlich Menschen in den ärmsten Ländern betreffen. Oder anders formuliert: Es gibt keinen Absatzmark, der Gewinne verspricht.

Menschenleben vor Profite

Die fehlende Forschung an bestimmten Impfstoffen, Diagnostika und Medikamenten ist das Resultat eines fehlgeleiteten Anreizsystems. Forschung und Entwicklung findet hauptsächlich zu Produkten statt, die möglichst hohe wirtschaftliche Gewinne generieren. Patente verhindern, dass günstigere Medikamente mit gleicher Wirkung hergestellt werden. Forschung orientiert sich damit nicht an den medizinischen Bedürfnissen von Menschen, sondern an Absatzmärkten und Unternehmensprofiten. 

©Nasir Ghafoor/MSF

Vernachlässigte Krankheiten

Gesundheit: Eine Frage des Geldbeutels?

Krankheiten können unterschiedlich stark vernachlässigt sein. Für einige Krankheiten – insbesondere jene, die auch in reicheren Ländern vorkommen, wie z.B. HIV/Aids oder Tuberkulose – gibt es zumindest ein gewisses Maß an Forschung und Entwicklung (F&E). Doch auch dann werden häufig Teilaspekte der Krankheiten unterschiedlich stark vernachlässigt, wie pädiatrische und resistente Formen von Tuberkulose. Und längst nicht jede Patient*in auf der Welt kann sich die entwickelten Medikamente auch leisten.

Gesundheit darf kein Luxus sein!

Wir setzen wir uns auch politisch dafür ein, dass vernachlässigte Krankheiten und Behandlungen erforscht werden sowie für einen gerechten Zugang zu Medikamenten und Gesundheitsprodukten.

Der Einsatz zahlt sich aus: Eine Pille gegen die Schlafkrankheit

Deshalb haben wir die Medikamentenkampagne ins Leben gerufen und setzen uns mit der Initiative “Drugs for Neglected Diseases Initiative" (DNDi), für die Forschung und Entwicklung für sichere, wirksame und bezahlbare Arzneimittel für vernachlässigte Krankheiten ein. Die durch DNDi entwickelten Medikamente sollen patentfrei bleiben, um eine günstige Produktion für Entwicklungsländer zu ermöglichen, die vor Ort stattfindet. Der Einsatz zahlt sich aus: Lange gab es gegen die Afrikanische Schlafkrankheit nur eine handvoll Medikamente, die oft mit sehr schweren Nebenwirkungen einherging. Die Rate von Todesfällen lag unter den Patient*innen immernoch bei bis zu 10 Prozent. Das DNDi konnte eine orale Therapie entwickeln, die nicht nur einfacher einnehmbar ist, sondern vor allem keine schweren Nebenwirkungen verursacht.  

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