Direkt zum Inhalt
Zurück
Menü

Unsere Hilfe in Indien

Jetzt spenden

Spendenbetrag

Meine Spende wird dort eingesetzt, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird.

Die aktuelle Situation in Indien

Tuberkulose ist die tödlichste Infektionskrankheit weltweit. Indien verzeichnet die höchste Infektionsrate, mit Millionen von Betroffenen. Über 350.000 Menschen sterben dort jedes Jahr an dem Erreger. Patient*innen erfahren teils zu spät von ihrer Erkrankung oder haben keinen Zugang zu lebensrettenden neuen Medikamenten wie Bedaquilin und Delamanid. Die Krankheit trifft Kinder genauso wie Erwachsene, doch ist die Diagnose bei ihnen noch schwieriger, da Tests weniger zuverlässig sind.

Die Diagnose von resistenter Tuberkulose bei Kindern ist schwierig. Wir brauchen dringend kinderfreundliche Diagnoseinstrumente und Medikamente, um resistente Tuberkulose bei Kindern wirksam zu behandeln. 

- Vijay Chavan, Arzt für Thoraxchirurgie und Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen in Indien

Image
Ein Tuberkulose Patient mit zwei Mitarbeiterinnen von Ärzte ohne Grenzen bei der Behandlung
Die Behandlung von resistenter Tuberkulose ist sehr zeitintensiv. Der 23-jährige Unser Patient Chetan Ramesh Kharatmol muss für 45 Minuten intravenös mit Medikamenten versorgt werden.
© Prem Hessenkamp

Bei der Behandlung von Tuberkulose geht es nicht nur um die medizinische Therapie. Auch die psychosoziale Unterstützung der Patient*innen und ihrer Familien, Präventionsmaßnahmen sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit zur Bekämpfung der Stigmatisierung spielen eine wichtige Rolle. Die Stigmatisierung behindert die Behandlung und führt zu Diskriminierung. In unserer Klinik in Mumbai – einer Stadt mit 22 Millionen Einwohner*innen – behandeln wir Patient*innen, die an resistenten Formen der Tuberkulose erkrankt sind, und bieten psychosoziale Hilfe an.

Wie wir in Indien helfen  

Trotz der grundsätzlich vorhandenen Gesundheitsangebote in Indien erhalten viele Menschen nicht die notwendige medizinische Hilfe. Hohe Behandlungskosten, Armut, soziale Ausgrenzung und ein überlastetes öffentliches Gesundheitssystem machen es vielen sehr schwer, Dienstleistungen des Gesundheitssystems in Anspruch nehmen zu können.  
Wir tragen dazu bei, die bestehenden Lücke zu schließen: In Indien helfen wir derzeit in den Bundesstaaten Manipur, Maharashtra, Bihar, Chhattisgarh, Mizoram, dem Unionsterritorium Jammu und Kaschmir sowie in den Städten Mumbai und Delhi. 

  • Wir bieten Beratungen zur Psychischen Gesundheit an 
  • Wir behandeln Menschen gegen Malaria 
  • Wir behandeln Menschen aufgrund sexualisierter Gewalt 
  • Wir betreiben mobile Kliniken  

Ärzte ohne Grenzen bot erstmals 1999 Hilfe in Indien an. 

Ihre regelmäßige Spende sichert medizinische Nothilfe weltweit.

Jetzt spenden

Tuberkulose bekämpfen: Wie Disziplin und Resilienz Namratas Leben retten

Image
Mumbai, Indien: Namrata besiegte ihre Tuberkulose und arbeitet nun als Gesundheitsberaterin für uns in Mumbai, Indien.
Namrata Yavada arbeitet mittlerweile als Gesundheitshelferin für Ärzte ohne Grenzen in Mumbai. 2016 erkrankte sie selbst an Tuberkulose, heute hilft sie anderen Erkrankten.
© Prem Hessenkamp

Namrata arbeitet als Erzieherin an einer internationalen Schule in Mumbai, als sie Fieber und Husten bekommt. Ihr ganzer Körper und ihre Brust schmerzen, sie fühlt sich erschöpft. Sie läuft von Klinik zu Klinik – denn Röntgen und Bluttests kann sich ihre Familie nicht leisten. Schließlich bekommt sie in der Tuberkulose-Ambulanz im Govandi Shatabdi-Krankenhaus, das wir unterstützen, die richtige Diagnose: multiresistente Tuberkulose. Sie beginnt mit der Behandlung und hofft auf schnelle Genesung, doch Ernüchterung stellt sich bei Namrata ein: Es dauert bis zu zwei Jahre, auch mit den neuen Medikamenten Bedaquilin und Delamanid, bis ihre resistente Tuberkulose geheilt ist. 

Mehr als zwei Jahre kämpft Namrata mit Nebenwirkungen wie Erschöpfung, Übelkeit und Sehstörungen. Mehr als einmal denkt sie daran, die Behandlung abzubrechen. In ihrer Familie stößt sie anfangs auf große Widerstände und Ignoranz, denn sie kann ihren Aufgaben und ihrer Rolle als Frau nicht mehr gerecht werden. Mehrfach sucht sie Unterstützung bei unseren psychosozialen Berater*innen.

Ich fand kreative Wege, die Medikamente einzunehmen. Die Tabletten hatten einen beißenden Geruch. Ich mischte sie in meine Lieblingsgerichte, Obstsäfte, Schokolade oder Bananen, um mir die Einnahme leichter zu machen. Ich schaute Bollywood-Filme während der Einnahme der Medikamente, um mich abzulenken, und las Geschichten von inspirierenden Frauen wie Jhansi ki Rani. 

- Namrata, Gesundheitshelferin in Mumbai 

Schließlich besiegt Namrata mit Disziplin und Resilienz die Tuberkulose. Heute hilft sie als Gesundheitshelferin im Team von Ärzte ohne Grenzen anderen Tuberkulose-Patient*innen, ihre Behandlung durchzustehen, und leitet eine Selbsthilfegruppe. Denn Tuberkulose zu besiegen, erfordert ein hohes Maß an mentaler Stärke.

Was ist Tuberkulose?

Mit zehn Millionen Neuinfektionen im Jahr 2020 gehört Tuberkulose zu den bedeutendsten Infektionskrankheiten weltweit. Erfahren Sie mehr über Symptome, die Behandlung und unsere Hilfe.

HIV, Hepatitis C und Tuberkulose

Image
Unser Gesundheitsberater übergibt einer Patientin einen Flyer.
Unser Gesundheitsberater Ajit More übergibt einer Patientin mit multiresistenter Tuberkulose einen Flyer.
© Siddhesh Gunandekar/MSF

Neben Tuberkulose stellen auch HIV und Hepatitis C ein großes Gesundheitsrisiko in Indien dar, mit schätzungsweise 2,4 bzw. 6 Millionen Betroffenen. Wir arbeiten eng mit den nationalen Tuberkulose- und HIV-Programmen zusammen, um das Auftreten der Erkrankungen zu verringern und die Todesraten zu senken. Mit unseren Projekten unterstützen die Diagnose, Behandlung, Beratung, Kontaktverfolgung und Gesundheitsförderung. 

In unserer Klinik in Mumbai behandeln wir komplexe Fälle von multiresistenter Tuberkulose mit innovativen Medikamentenkombinationen. Zudem sind wir mit mobilen Teams unterwegs, um abgelegene Gemeinden mit grundlegender Gesundheitsversorgung zu erreichen. Seit 2019 versorgen wir außerdem Menschen mit fortgeschrittenem HIV im Bundesstaat Bihar.

Gesundheitsversorgung für Geflüchtete aus Myanmar 

Im Bundesstaat Mizoram im Nordosten Indiens leisten wir grundlegende Gesundheitsversorgung für Menschen, die aus Myanmar geflohen sind. In den Geflüchtetencamps an der Grenze versorgen wir neu angekommene Familien mit Hilfsgütern wie Zelten sowie Koch- und Hygienekits. Zudem ermöglichen wir den Zugang zu Wasser- und Sanitäreinrichtungen und bieten medizinische Überweisungen an. 

Unsere Hilfe in Myanmar

Seit dem Militärputsch 2021 dauern die Konflikte an. 18,6 Millionen Menschen brauchen Hilfe, insbesondere die Rohingya, doch der Zugang für Helfer*innen wird erschwert.

Zuletzt aktualisiert: 12. Dezember 2024