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Unsere Hilfe in der Türkei

Am 6. Februar 2023 erschütterten mehrere schwere Erdbeben den Süden der Türkei und den Nordwesten Syriens. 51.000 Menschen kamen im Südosten der Türkei ums Leben. Unmittelbar nach den Beben unterstützten wir lokale Organisationen, die vor Ort humanitäre Hilfe leisten: Gemeinsam verteilten wir 4,3 Millionen Liter Wasser, 96,6 Tonnen Obst und Gemüse, 38.841 Hygiene-Kits, errichteten 173 Duschen und 350 Toiletten und spendeten 65 Container und 375 Zelte. Mehr als 10.000 Menschen erhielten psychosoziale Hilfe.

Drei Monate nach den Beben geht die akute Nothilfephase zu Ende und wir übergeben unsere bisherigen Aktivitäten in die Hände der lokalen Organisationen und Behörden. Etwa drei Millionen Menschen leben nach wie vor in provisorischen Unterkünften. Während sie ihr Leben langsam wieder aufbauen, sind die körperlichen und psychischen Auswirkungen allgegenwärtig. 

Der Bedarf an Hilfe nach dem Erdbeben bleibt auch in Syrien groß. Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit im Erdbebengebiet in Syrien und der Türkei.

Kraft für den Wiederaufbau finden 

Viele Überlebende befinden sich noch immer in einem Alarmzustand. Sie haben Angst, in ihre Häuser zurückzukehren, und trauern um verstorbene Angehörige. Es fällt ihnen schwer, sich zu konzentrieren, und sie finden keinen Schlaf. Die posttraumatischen Belastungen sind hoch.  

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Ein Mädchen in der Türkei malt ein Bild.
In Arguvan in der Provinz Malatya malt ein Mädchen während einer psychosozialen Beratung ein Bild.

“Die Menschen sind körperlich und seelisch erschöpft” berichtet Nazlı Sinem Koytak, Psychologin bei Imece Inisiyatifi, einer lokalen Organisation, die wir unterstützen. “Vor den Erdbeben waren ihre Häuser Orte der Zuflucht, jetzt sind sie zu einem Ort der Gefahr geworden. Es wird lange dauern, bis die Menschen sich wieder sicher fühlen und vertrauen. 

Deshalb unterstützten wir lokale Organisationen bei der psychologischen Versorgung der Betroffenen, damit sie die nötige Kraft für den Wiederaufbau entwickeln und die erlebten Traumata bearbeiten können.

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Quellen: WHO (2019), MSF International Activity Report 2021 (2022)

Unsere Hilfe in der Türkei im Jahr 2021: Unterstützung für Geflüchtete 

Die Türkei hat die meisten Geflüchteten weltweit aufgenommen – mehr als vier Millionen Menschen, darunter auch 3,7 Millionen Syrer*innen. Wir setzten daher unsere Unterstützung für lokale Organisationen fort, die vor allem Migrant*innen und Geflüchtete in Istanbul versorgten. Zudem unterstützten wir einen lokalen Partner dabei, Hilfsgüter zu verteilen. Dazu gehörten Hygienekits, Decken und Plastikplanen für rund 1.200 geflüchtete Familien in Izmir. 

Ärzte ohne Grenzen bot erstmals 1999 Hilfe in der Türkei an.

12.04.2023