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Unsere Hilfe in Belarus (Weißrussland)

Erfolg unserer innovativen Tuberkulose-Behandlung

Mit unserer Arbeit wollen wir in Belarus die Versorgung von Patient*innen mit Tuberkulose (TB) verbessern: Das vergangene Jahr markiert dabei ein neues Kapitel in der Behandlung von resistenter und multiresistenter Tuberkulose.

Von 2017 bis 2021 haben wir in Minsk eine klinische Studie TB-PRACTECAL durchgeführt und konnten so die Wirksamkeit der neuen TB-Medikamente nachweisen. Die Medikamente können in Tablettenform eingenommen werden, statt wie bisher in der herkömmlichen Behandlung in Form von Injektionen. Dank der innovativen Behandlung treten bei TB-Patient*innen weniger Nebenwirkungen auf. In Zusammenarbeit mit den belarussischen Behörden setzen wir die neue Behandlung in einer weiteren Studie von 2022 bis 2024 fort.

Unser Fokus in Belarus liegt auf multiresistenter Tuberkulose sowie auf TB-Patient*innen, die zugleich alkoholabhängig sind. Besonders hart betroffen sind Menschen in Hafteinrichtungen. Denn Inhaftierte erkranken deutlich häufiger an TB als der Rest der Bevölkerung. Gemeinsam mit den belarussischen Gesundheitsbehörden wollen wir auch auf die Bedeutung psychischer Gesundheit hinweisen und langfristige Verbesserungen in der öffentlichen Gesundheitsversorgung in die Wege leiten.

Im Jahr 2021 unterstützten wir weiterhin das nationale Tuberkulose-Programm in sechs öffentlichen Kliniken, drei davon in der Hauptstadt Minsk.

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Versorgung von Geflüchteten an den EU-Grenzen

Seit Sommer 2021 versuchten Tausende Menschen über Belarus nach Europa zu gelangen: Menschen unter anderem aus Afghanistan, Syrien und aus dem Irak. Doch in der Grenzregion saßen viele Menschen unter unerträglichen Bedingungen fest, die ihre Leben gefährdeten. In dem Dreiländereck zwischen Polen, Litauen und Belarus entwickelte sich eine humanitäre Katastrophe. Die flüchtenden Menschen saßen ohne Perspektive fest, ohne Nahrung, Wasser, medizinischer Versorgung und bei teils extremer Kälte. Sie hatten Angst vor Gewalt. Die meisten von ihnen wurden durch Grenzpolizist*innen aus Polen, Litauen und Belarus zurückgewiesen.

Zwei Jahre lang leisteten wir in Belarus medizinische und psychologische Hilfe und versorgten von Oktober 2021 bis Oktober 2023 mehr als 2.000 Menschen. Die meisten waren besonders schutzbedürftig, darunter Schwangere, Mütter mit Kleinkindern, Menschen mit chronischen Krankheiten, ältere Menschen und Kinder. Aufgrund eisiger Temperaturen litten sie unter anderem an Erfrierungen oder akuten Atemwegsinfektionen. Andere hatten körperliche Traumata aufgrund von Schlägen und Stürzen von den Mauern und Zäunen, die Belarus von seinen EU-Nachbarn trennen. Außerdem haben wir eine Hotline betrieben, wo sich diese Menschen melden konnten, wenn sie dringende medizinische Hilfe brauchten.

Auch wenn wir nach rund zwei Jahren unser Projekt zur Unterstützung von Menschen auf der Flucht in Belarus beendet haben, besteht weiterhin der humanitäre Bedarf für Schutzsuchende an den Grenzen der EU.

EU-Migrationsbericht

Unser umfassender Report (in Englisch) macht auf die verheerenden gesundheitlichen Folgen der EU-Migrationspolitik aufmerksam.

 

Zuletzt aktualisiert: 6. März 2024