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Mexiko

Migration: Neuer Bericht zeigt Folgen der verschärften US-Migrationspolitik

Mexiko-Stadt/Berlin, 12. August 2025. Die unter US-Präsident Donald Trump drastisch verschärfte US-Migrationspolitik hat tausende Asylsuchende entlang der Migrationsrouten in eine prekäre und bedrohliche Lage gebracht. Ein neuer Bericht von Ärzte ohne Grenzen zeigt, wie ausweglos die Situation der Betroffenen ist und fordert eine humanere Migrations- und Schutzpolitik.

Der Bericht „Unwelcome. The devastating human impact of migration policy changes in the United States, Mexico and Central America” dokumentiert, wie politische Maßnahmen und eine migrationsfeindliche Rhetorik der US-Regierung in der gesamten Region widerhallen. Regierungen in Mexiko und anderen mittel- und südamerikanischen Ländern haben ihre Migrationspolitik verschärft und den Zugang zu Asyl eingeschränkt. Hunderttausende Menschen befinden sich so in einer ausweglosen Situation und werden vielfach Opfer von Gewalt und Ausbeutung.

In Kombination mit einem drastischen Rückgang humanitärer Hilfe entlang der Migrationsrouten hat diese Politik verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen, die Sicherheit suchen. Dieses Leid wird bewusst unsichtbar gemacht, verdeckt von der falschen Behauptung, die Migration habe aufgehört. Doch jeden Tag sehen wir Patient*innen mit unbehandelten Verletzungen, Traumata durch sexualisierte Gewalt und schweren psychischen Erkrankungen, die ein normales Leben unmöglich machen.

Franking Frías, stellvertretender Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen für Mexiko und Mittelamerika

Im Januar 2025 hatte die US-Regierung die wichtigsten Möglichkeiten zur Beantragung von Asyl und Schutz aufgehoben und gleichzeitig die Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zu Mexiko verschärft. Menschen wurden teils getrennt von ihren Familien und in Handschellen in Drittländer abgeschoben. Auch andere Staaten entlang der Migrationsrouten in Lateinamerika verschärften ihre Abschreckungspolitik: Es gab gewaltsame Rückführungen, Zerstörungen von Camps, Schließungen von Aufnahmestationen, Razzien, willkürliche Inhaftierungen, verstärkte Kontrollen und zusätzliche Hürden bei Asylverfahren.

Betroffen sind unter anderem all jene, die auf der langen und gefährlichen Route zwischen dem Darién im Süden Panamas und dem Norden Mexikos unterwegs sind. Für viele ist eine Rückkehr in ihr Heimatland keine Option – sei es aus finanziellen Gründen oder wegen der Gefahren, vor denen sie geflohen sind: die politischen und wirtschaftlichen Krisen in Venezuela und Kuba, die extreme Gewalt in Haiti, bewaffnete Konflikte in Teilen Kolumbiens oder Bedrohungen durch kriminelle Gruppen in Ecuador.

Allein zwischen Januar 2024 und Mai 2025 behandelten Teams von Ärzte ohne Grenzen in Projekten in der Region fast 3.000 Überlebende sexualisierter Gewalt und halfen in 17.000 psychologischen Konsultationen Menschen, die Folter, Entführung, Erpressung, Raub, Zwangsarbeit oder sexueller Ausbeutung ausgesetzt waren.  

Bericht

Der Bericht "Unwelcome. The devastating human impact of migration policy changes in the United States, Mexico and Central America" dokumentiert, wie politische Maßnahmen und eine migrationsfeindliche Rhetorik der US-Regierung in der gesamten Region widerhallen und die Situation von Migrant*innen und Asylsuchenden verschlechtern. (In Englisch)