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Unsere Hilfe in Nigeria

Alarmierende Mangelernährungskrise

Die Mangelernährungskrise in Nigeria nimmt kein Ende. Insbesondere die Lage im Nordwesten des Landes ist sehr besorgniserregend: Allein in diesem Jahr haben wir in den Bundesstaaten Zamfara, Katsina, Sokoto, Kebbi und Kano mehr als 140.000 Kinder wegen akuter Mangelernährung behandelt. Bewaffnete Konflikte, steigende Preise und die Klimakrise führen dort zu einer stetigen Verschlechterung der Situation. Allein im Bundesstaat Zamfara mussten im Jahr 2022 fast 40 Prozent mehr akut mangelernährte Kinder stationär aufgenommen werden als im Vorjahr. Deshalb betreiben wir mehrere Ernährungsprogramme, mit denen wir insbesondere mangelernährte Kinder unterstützen.

Unsere Teams haben in den medizinischen Einrichtungen, in denen wir mit dem Gesundheitsministerium zusammenarbeiten, so viele mangelernährte Kinder gesehen wie noch nie.

Dr. Simba Tirima, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Nigeria

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Unsere Teams geben einen Workshop in einem unserer Ernährungsprogramme in Nigeria
Die Mangelernährungskrise in Nigeria ist hoch alarmierend. In unseren Ernährungsprogrammen halten wir auch Workshops, um Betroffene zu sensibilisieren.
© George Osodi

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Die Gewalt nimmt kein Ende

Schon seit mehr als zehn Jahren herrscht im Nordosten des Landes ein Konflikt zwischen der nigerianischen Regierung und bewaffneten Gruppen. Auch im Süden nehmen die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Tierzüchtern und Landwirten kein Ende. Die Folge: Millionen Menschen leben in Nigeria als Vertriebene unter katastrophalen Bedingungen. Wir sind gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden vor Ort und unterstützen die Betroffenen in Camps für Vertriebene. Um Infektionsausbrüchen vorzubeugen, nehmen wir groß angelegte Impfkampagnen vor. Außerdem bieten wir unsere Unterstützung in den Bereichen Impfungen sowie reproduktive und psychische Gesundheit an, leisten Ernährungshilfe und behandeln Überlebende sexualisierter Gewalt.

 

Hilfe für Betroffene der Krankheit Noma

Wir betreiben außerdem die Sokoto-Klinik zur Behandlung von Noma. Diese Krankheit gehört zu den sogenannten vernachlässigten Krankheit, von der vor allem Menschen betroffen sind, die in Armut leben. Es ist eine infektiöse, bakterielle Erkrankung. Die Infektion zerstört Knochen und Gewebe und befällt Kiefer, Lippen, Wangen oder Nase. In kürzester Zeit führt dies bei den Betroffenen zu Entstellungen und beeinträchtigt sie beim Essen, Sprechen, Sehen, oder Atmen. 

Jetzt hören: Tropenkrankheit Noma

Die Krankenpflegerin Fabia Casti hat neun Monate im Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in der nigerianischen Stadt Sokoto gearbeitet. Dort behandelte sie Patient*innen, die von einer Noma-Infektion betroffen waren – einer kaum bekannten Krankheit mit schwerem Verlauf. In unserem Podcast berichtet sie von ihrem Einsatz.