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Unsere Hilfe in Burkina Faso

Beendigung der Aktivitäten nach Ermordung von Mitarbeitern 2023 

Aktuelle Lage im Land

In Burkina Faso wurden fast zwei Millionen Menschen aufgrund von Gewaltausbrüchen und Kämpfen zwischen bewaffneten Gruppen und Regierungstruppen vertrieben. Die Krise im Land ist politischer und sicherheitspolitischer Natur und hat immense Auswirkungen auf die Situation der Menschen und für die humanitäre Hilfe. 2022 konnten wir mit unserer Unterstützung trotz der problematischen Bedingungen weitermachen. Unsere Mitarbeiter*innen haben allein zwischen Juli und Dezember des vergangenen Jahres fast 400.000 Erstkonsultationen ausgeführt und fast 4.300 Entbindungen begleitet. Sie haben in vier Regionen gearbeitet. 

Zwei unserer Mitarbeiter*innen werden ermordet

Im Februar 2023 waren wir mit einem eindeutig gekennzeichneten Auto von uns im Nordwesten des Landes in der Region Boucle du Mouhou unterwegs, als bewaffnete Männer auf die Insassen schossen. Zwei unserer Mitarbeiter wurden dabei getötet, zwei weitere konnten entkommen. Die beiden Mitarbeiter, die bei dem Überfall starben, kommen aus Burkina Faso. Es handelt sich um den 34-jährigen Souleymane Ouedraogo und den 39-jährigen Komon Dioma. Unsere Anteilnahme gilt den Familien und Angehörigen unserer getöteten Kollegen. 

Wir stellen unsere Arbeit in Burkina Faso ein 

Es handelt sich bei der Gewalttat um einen vollkommen inakzeptablen vorsätzlichen Angriff auf ein eindeutig als humanitär erkennbares medizinischen Team während seiner Arbeit. Wir haben daher die schwere Entscheidung getroffen, unsere Arbeit in Burkina Faso einzustellen. Unsere Anteilnahme gilt den Familien und Angehörigen unserer getöteten Kollegen. Während wir um sie trauern, werden wir die Risiken, denen unsere Kolleg*innen in dem Land ausgesetzt sind, weiter analysieren. Wir werden in einem noch unbestimmten Zeitraum lediglich auf lebensbedrohliche Notfälle reagieren. 

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Quellen: WHO (2019), MSF International Activity Report 2021 (2022)

Unsere Hilfe in Burkina Faso im Jahr 2021

  • 844.300 ambulante Sprechstunden 
  • 321.600 Malaria-Behandlungen
  • 225.600 Impfungen
  • Verteilung von 107.377.300 Litern Trinkwasser

Ärzte ohne Grenzen bot erstmals 1995 Hilfe in Burkina Faso an. 

Sicherheitslage erschwert Hilfe für Vertriebene 

Die zunehmenden Spannungen und Konflikte im Land führten 2021 dazu, dass im Dezember fast 1,5 Millionen Menschen als Vertriebene im eigenen Land lebten. Es gelang uns trotz der schlechten Sicherheitslage, die Vertriebenen und die lokale Bevölkerung in fünf der 13 Regionen des Landes mit medizinischer Hilfe zu unterstützen. Zudem lieferten wir Trinkwasser und bohrten Brunnen, um den Wasserengpass zu verringern.

Nothilfe dringend benötigt 

Mehrfach leisteten wir Nothilfe nach Gewaltausbrüchen und Vertreibungen, wie z. B. nach dem Angriff auf das Dorf Solhan am 5. Juni. Wir boten medizinische und psychologische Hilfe an und überwiesen Verletzte an Kliniken in der Hauptstadt.  

 

20.02.2023