Unsere Hilfe im Irak
Die Folgen des Krieges sind noch immer unübersehbar
Jahrzehnte der Gewalt haben ihre Spuren im Irak hinterlassen. Noch immer sind die Folgen des Krieges unübersehbar. Viele Gesundheitseinrichtungen sind nach wie vor nicht repariert worden, ein Großteil der irakischen Bevölkerung leidet unter unbehandelten psychischen Traumata. Viele Menschen können sich dadurch, dass sie ihre Lebensgrundlage durch den Krieg verloren haben, keine medizinische Behandlung mehr leisten.
Die Patient*innen, die zu uns kommen, sagen uns oft, dass sie nicht wissen, was sie getan hätten, wenn wir nicht hier wären. Indem wir unsere Aktivitäten anpassen und erweitern, können wir relevante medizinische Dienstleistungen für mehr Menschen anbieten, die sie benötigen.
- Dr. Yuely Capileno, medizinische Teamleiterin
Chaotische Rückkehr: Vertriebene im Irak
Insgesamt leben weiterhin mehr als eine Million Menschen als Vertriebene über das Land verstreut. Bereits 2020 hat die irakische Regierung viele der offiziellen Camps geschlossen, so dass Menschen in ihre Herkunftsregion zurückkehren mussten. Dort stehen daher wiederum die sowieso schon überlasteten Krankenhäuser noch mehr unter Druck. Unsere Teams vor Ort helfen angesichts der großflächigen Zerstörung, zerstörte Kliniken gemeinsam mit dem Personal vor Ort wieder aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Des Weiteren betreiben wir auch unsere eigenen Gesundheitseinrichtungen, die vor allem in Anbetracht der schwierigen wirtschaftlichen Lage der dortigen Bevölkerung einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung leisten.
Kriegsverletzungen und psychische Traumata
Noch immer besteht für viele Menschen das Risiko, Langzeitfolgen durch Verletzungen aus dem Krieg davonzutragen. Deshalb bieten wir sowohl rekonstruktive Chirurgie als auch postoperative Versorgung in einer Klinik in Mossul an. Auch in der Hauptstadt Bagdad sind unsere Kolleg*innen aktiv und unterstützen insbesondere beim Bedarf an Physiotherapie und Krankenpflege. Einen weiteren Fokus legen wir außerdem auf die Behandlung psychischer Traumata. Unsere Mitarbeiter*innen vor Ort sensibilisieren diesbezüglich die Menschen dafür und verweisen sie bei Bedarf an eines unserer Gesundheitszentren.
Bekämpfung der Covid-19-Pandemie
In der Hauptstadt Bagdad kam es 2021 zu vielen Covid-19-Infektionen. Wir erweiterten daher die Bettenanzahl auf der Intensivstation des Al-Kindi-Krankenhauses, um schwerkranke Patient*innen zu versorgen. Ab Oktober unterstützte unser Team die Intensivstation der `Bagdad Medical City´. In Mossul betreuten wir eine Covid-19-Station für milde und moderate Fälle.
Gesundheitssystem unter Druck
Durch den jahrelangen Konflikt wurden viele Kliniken zerstört oder beschädigt. Auch die seelischen Folgen der Gewalt sind weiterhin spürbar. Wir leisteten daher in Städten wie Bagdad, Mossul, Kirkuk und Sinuni psychologische Unterstützung und boten chirurgische und postoperative Hilfe in Bagdad und Mossul an. Zudem behandelten wir chronische Erkrankungen und unterstützten das Nationale Tuberkulosezentrum.
13.02.2023