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Sudan

Sudan: Ärzte ohne Grenzen bereitet Ausweitung der Unterstützung vor

Khartum/Berlin, 26. April 2023. Ärzte ohne Grenzen bereitet angesichts der anhaltenden Gewalt im Sudan eine Ausweitung der Hilfe vor. Die Teams der Organisation sehen einen immensen Bedarf an humanitärer und medizinischer Hilfe und berichten von überlasteten Krankenhäusern vor Ort. 

„Erfahrene Notfallteams von Ärzte ohne Grenzen stehen bereit, in den Sudan zu reisen, um die Ausweitung unserer Hilfe zu unterstützen. Andere Teams ermitteln derzeit die besten Wege, um medizinische und humanitäre Hilfsgüter in das Land zu schicken", sagt Kate Nolan, die stellvertretende Einsatzleiterin von Ärzte ohne Grenzen für den Sudan. 

Während der Waffenruhe am Sonntag gelang es Ärzte ohne Grenzen eine Gesundheitseinrichtung in Khartum mit medizinischen Hilfsgütern zu versorgen. „Wir stehen in Kontakt mit Krankenhäusern sowie sudanesischen Gesundheitsbehörden und versuchen, weitere Gesundheitseinrichtungen in der Hauptstadt zu versorgen. Die Kämpfe machen dies jedoch weiterhin fast unmöglich", sagt Ghazali Babiker, Landesdirektor von Ärzte ohne Grenzen Sudan. 

In Nord-Darfur wurde in dem Krankenhaus in al-Faschir eine große Zahl von Verwundeten aufgenommen. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen, die das Krankenhaus unterstützen, sind rund um die Uhr im Einsatz. 404 Verwundete konnten zur Behandlung in das Krankenhaus gelangen. Es ist aktuell die einzige Gesundheitseinrichtung in der Stadt.  

Tausende Menschen sind aus Khartum nach Wad Madani geflohen. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen, darunter auch Mitarbeiter*innen aus Khartum und Damazin, prüfen derzeit, wie sie am besten auf die Bedürfnisse vor Ort reagieren können. 

Ärzte ohne Grenzen unterstützt weiterhin in mehreren Gebieten Gesundheitseinrichtungen und behandelt Patient*innen. Ärzte ohne Grenzen setzt alles daran, den Menschen im Sudan die dringend benötigte medizinische Versorgung zukommen zu lassen, insbesondere in diesen schwierigen Zeiten. Um das zu tun, muss jedoch die Sicherheit der Mitarbeiter*innen und Patient*innen gewährleistet werden.     

Nach mehr als einer Woche, in der sich die Teams vor Ort vor den schweren Kämpfen zu schützen versuchten, sind einige an sicherere Orte weitergezogen, während für andere die Ausreise geplant ist. Ärzte ohne Grenzen steht weiterhin in engem Kontakt mit allen Teammitgliedern, soweit dies möglich ist. Die Sicherheit der Mitarbeiter*innen hat oberste Priorität. 

„Wir appellieren erneut an alle Beteiligten, ihren Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und die Sicherheit des medizinischen Personals und der Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten. Die Konfliktparteienmüssen den Teams, Krankenwagen und der Zivilbevölkerung auf der Suche nach medizinischer Versorgung sicheres Geleit gewähren und die Bewegungsfreiheit derjenigen erleichtern, die humanitäre Hilfe leisten“, fordert Abubakr Bashir Bakri, Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen im Sudan. 

Für weitere Auskünfte sprechen Sie uns an

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Maida Dedagić
- Pressestelle