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Unsere Hilfe in den Palästinensischen Gebieten

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Die aktuelle Situation: Krieg im Gazastreifen

Das Gesundheitssystem im Gazastreifen ist zusammengebrochen. Die wenigen Krankenhäuser, die noch Patient*innen versorgen können, sind überlastet. Es fehlt an Allem: Betten, Medikamente, Personal. Gleichzeitig müssen viele Kriegsverletze versorgt werden. Aufgrund wiederholter Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und medizinisches Personal ist es extrem schwierig im Gazastreifen humanitär zu helfen. Kein Ort im Gazastreifen ist sicher. 

75 Prozent der Menschen im Gazastreifen wurden vertrieben. Allein in Rafah leben mehr als 1,5 Millionen Menschen auf engstem Raum in provisorischen Unterkünften aus Plastikplanen. Lebensmittel, Wasser und sanitäre Einrichtungen fehlen. Die Zahl derer, die an Infektionskrankheiten erkranken oder mangelernährt sind, steigt besorgniserregend.

Portrait Lara Dovifat
Lara Dovifat, unsere Politische Leiterin in Deutschland

"Die Menschen in Rafah haben keine Chance, vor den Angriffen zu fliehen. Wir fordern jetzt einen Waffenstillstand - nur so können wir den Menschen adäquat helfen."

Christian Katzer, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland
Christian Katzer, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland 

„Ärzte ohne Grenzen verurteilt das brutale Massaker an Zivilist*innen durch die Hamas am 7.Oktober 2023. Gleichzeitig sind wir entsetzt über die verheerenden Folgen der massiven Angriffe des israelischen Militärs auf den Gazastreifen.” 
 

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Humanitäre Hilfe muss möglich sein! 

Die Bedingungen, unter denen unsere Mitarbeiter*innen arbeiten, sind extrem herausfordernd und gefährlich. Es wurden bereits fünf unserer Kolleg*innen sowie mehrere ihrer Angehörigen getötet - zum Teil während sie sich in klar mit unserem Logo gekennzeichneten Unterkünften befanden oder im Krankenhaus arbeiteten. Wir sind entsetzt darüber und trauern um diese Menschen. Angriffe gegen medizinische Einrichtungen und Personal sind vollkommen inakzeptabel und machen es nahezu unmöglich zu helfen.

Unsere Forderungen 

  • Wir fordern einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, um humanitäre Hilfe und medizinische Versorgung für die Menschen bedingungslos sicher zu gewährleisten. 
  • Alle Parteien müssen sich an das humanitäre Völkerrecht halten. Die Angriffe auf medizinische Einrichtungen und Personal müssen aufhören. Krankenhäuser dürfen nicht militärisch genutzt und nicht angegriffen werden.    
  • Humanitäre Güter, Medikamente, Wasser und Nahrungsmittel müssen in den Gazastreifen geliefert werden können.   

So helfen wir

  • Wir versorgen Menschen vor allem im mittleren und südlichen Gazastreifen und im Westjordanland Menschen. 
  • Wir leisten chirurgische Nothilfe, versorgen Wunden, bieten Physiotherapie, medizinische Grundversorgung und Geburtshilfe sowie psychosoziale Unterstützung. 
  • Wir konnten bislang mehr als 100 Tonnen Medikamente und medizinische Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen.  
  • Wir verteilen täglich durchschnittlich 230.000 Liter Trinkwasser an rund 45.000 Menschen in Rafah.  
  • Unsere Teams leisten auch im Westjordanland medizinische Hilfe, in dem wir unter anderem Notfälle versorgen, medizinische Güter spenden und psychologisch unterstützen. 

Ärzte ohne Grenzen ist seit 1989 in den Palästinensischen Gebieten aktiv – im Gazastreifen sowie im Westjordanland. 

Eine humanitäre und medizinische Katastrophe

Die noch offenen Krankenhäuser sind überlastet, das medizinische Personal ist erschöpft und die Bedingungen, unter denen Patient*innen versorgt werden, sind katastrophal. Die meisten Krankenhäuser haben weder Strom noch fließendes Wasser, viele Gebäude sind beschädigt, Medikamente und medizinische Ausrüstung sind knapp.

Unsere Patient*innen leiden unter katastrophalen Verletzungen wie zerquetschten Gliedmaßen und schweren Verbrennungen. Immer wieder müssen wir Amputationen vornehmen. Sie brauchen eine hochqualitative Pflege und eine lange und intensive Rehabilitation. Medizinisches Personal kann diese Verletzungen nicht auf einem Schlachtfeld oder in den Trümmern zerstörter Krankenhäuser behandeln. 

- Christopher Lockyear, Generalsekretär von Ärzte ohne Grenzen in seiner Rede vor dem Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen am 22. Februar 2024

Der Norden ist weitgehend von Hilfe abgeschnitten 

Die Menschen im Norden des Gazastreifens müssen mit winzigen Mengen an Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung versuchen zu überleben. Ganze Stadtteile wurden bombardiert und zerstört. Die Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens waren wochenlang unmittelbar von den Kampfhandlungen betroffen. Unsere Mediziner*innen haben berichtet, dass sie ohne ausreichende Anästhetika operieren mussten und keine Schmerzmittel zur Verfügung hatten.  

Ein Notfallmediziner berichtet

Unser Notfallmediziner Edward Chu war in einem provisorischen Krankenhaus im südlichen Gazastreifen, in Rafah im Einsatz. Im Video berichtet er von seinen Eindrücken. Mehr als eine Million Vertriebene haben in und um Rafah Zuflucht gesucht, so dass dort auf engem Raum nun rund 1,5 Millionen Menschen leben. Seit der Veröffentlichung unseres Videos hat sich die Situation weiter verschlimmert. Die Angriffe haben sich verschärft, und die Menschen leben in Angst vor einer möglichen Bodenoffensive.

Viele Patient*innen mit schweren Kriegsverletzungen werden ein Leben lang unter großen chronischen Schmerzen leiden und ein professionelles Schmerzmanagement benötigen. Eine Versorgung, die im Kontext des zusammengebrochenen Gesundheitssystems im Gazastreifen zumindest schwierig wird. 

Infektionskrankheiten und Mangelernährung breiten sich aus 

Familien sind gezwungen, unaufbereitetes Wasser zu trinken und haben oft tagelang nichts zu essen. Angesichts der sich verschärfenden Lebensmittel- und Wasserknappheit sind 40 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens von Hunger bedroht, während gleichzeitig Krankheiten grassieren. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden zunehmend Infektionskrankheiten wie Durchfall, akute Atemwegsinfekte, Hautinfektionen und Hepatitis gemeldet. 

Nur eine einzige Geburtsklinik arbeitet noch 

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind schätzungsweise 50.000 Frauen im Gazastreifen schwanger, etwa 20.000 Babys wurden laut UNICEF seit Beginn des Krieges geboren. Viele von ihnen können seit Monaten nicht mehr medizinisch versorgt werden und leben sowohl vor als auch direkt nach der Geburt unter prekären Bedingungen in Zelten. Im von uns unterstützen Al-Emirati-Krankenhaus kommen jetzt dreimal so viele Kinder zu Welt wie vor dem Krieg. 

Eine Hebamme mit einem Neugeborenen im emiratischen Krankenhaus
Rita Botelho da Costa, unsere leitende Hebamme im südlichen Gazastreifen

Die ersten 24 Stunden nach der Geburt sind die risikoreichsten für Komplikationen. Angesichts der katastrophalen Lebensbedingungen wäre es wichtig, die Patientinnen so lange wie möglich im Krankenhaus zu behalten.

Mangel an Trinkwasser und sanitären Einrichtungen

Der Wassermangel und die katastrophalen hygienischen Zustände erhöhen das Risiko für Ausbrüche von Infektionskrankheiten wie Hepatitis oder Cholera.

Ein Mitarbeiter trägt mit Kindern Wasser zum Zelt
Youssef Al-Khishawi, unser Wasser- und Sanitärexperte in Rafah

Das größte Problem bei der Wasserverteilung ist der Mangel an Treibstoff zum Pumpen und Transportieren. Auch gibt es keine Wasserverteilungsstellen - sie sind bombardiert worden. Wasserleitungen, Straßen und Infrastrukturen sind zerstört.

Unsere Hilfe im Westjordanland 

Unsere Mitarbeitenden arbeiten in Hebron, Nablus und Dschenin. Sie bieten unter anderem Notfallversorgung, medizinische Grundversorgung und psychosoziale Hilfe an. Sie berichten, dass auch im Westjordanland die Gewalt seit Kriegsbeginn zugenommen hat. Auch Ambulanzen und medizinische Einrichtungen werden blockiert oder angegriffen.

Grundprinzipien unserer Arbeit

Wir haben auch israelischen Krankenhäusern Unterstützung angeboten, die eine hohe Zahl von Verletzten behandeln. Gemäß unserer Charta leisten wir dort medizinische Unterstützung, wo Menschen keinen ausreichenden Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung haben, unabhängig von ihrer Herkunft, politischen Überzeugung oder ethnischen Zugehörigkeit. Als unabhängige medizinische Hilfsorganisation verpflichten wir uns der medizinischen Ethik und den humanitären Prinzipien der Unabhängigkeit, Neutralität und Unparteilichkeit. 

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Zuletzt aktualisiert am 21.03.2024