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Unsere Hilfe in Haiti

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Die aktuelle Situation in Haiti: Die Gewalt eskaliert

Die Situation in Haiti verschlechtert sich drastisch. Die zunehmende Gewalt zwingt zehntausende Menschen, aus ihren Häusern zu fliehen und alles zurückzulassen. Zuletzt mussten wir im November 2024 schweren Herzens die Aufnahme und Überweisung von Patient*innen in unsere fünf medizinischen Einrichtungen in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince einstellen. Dies war die Folge von massiven Bedrohungen und Angriffen auf unser Personal und Patient*innen durch Polizeikräfte und Bürgerwehren. Dabei wurden zwei Patient*innen getötet und mehrere Mitarbeitende verletzt.

Am 11. Dezember 2024 konnten wir nun einige Aktivitäten wieder aufnehmen, nachdem uns von Behörden und anderen Akteuren versichert wurde, dass unsere Arbeit und unser Personal respektiert werden. Unsere Teams arbeiten aber weiterhin unter äußerst problematischen und gefährlichen Bedingungen.

Wir rufen alle Akteure dazu auf, unsere medizinischen Einrichtungen, unser Personal und unsere Patient*innen zu respektieren und sie nicht anzugreifen.   

Trotz der von den Behörden gemachten Zusagen ist ungewiss, ob wir unsere Arbeit in Haiti fortsetzen können.

Jean-Marc Biquet, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Haiti 

So helfen wir

  • Wir behandeln Patient*innen in unseren Krankenhäusern in Tabarre, Carrefour und Cité Soleil sowie im Pran Men'm-Gesundheitszentrum. In zwei dieser Kliniken bieten wir nach chirurgischen Eingriffen auch Physiotherapie an. Auch psychosoziale Hilfe bzw. Unterstützung nach sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt gehören teilweise zum Angebot. Zudem kümmern wir uns in Unterkünften für Vertriebene um den Bau von Latrinen und um die Trinkwasserversorgung. Schließlich arbeiten mobile Teams im Großraum der Hauptstadt weiter.    
  • Wir haben ein Angebot im Bereich der Mutter-Kind-Versorgung im Süden des Landes in Port-a-Piment. 

    Bis November 2024 arbeiteten wir in Haiti in sieben Projekten in Port-au-Prince, im Süden des Landes und in Artibonite.  Dabei versorgten wir Menschen, die in Unfällen oder der anhaltenden Gewalt verletzt worden waren, und Patient*innen mit Verbrennungen. Außerdem unterstützen wir Überlebende sexualisierter Gewalt medizinisch, psychologisch und sozial. Um einen Eindruck von den Behandlungszahlen bis zu diesem Zeitpunkt zu geben: Durchschnittlich haben wir im Großraum Port-au-Prince wöchentlich mehr als 1.100 Patient*innen ambulant versorgt, 54 Kindernotfälle sowie mehr als 80 Überlebende sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt.  Schließlich kümmerten wir uns um Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, um Ausbrüche von Cholera zu verhindern.

Warum wir in Haiti helfen

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Zerstörte Straße, Müll und ausgebrannte Autos
Carrefour-Viertel am Stadtrand von Port-au-Prince
© Corentin Fohlen/Divergence

Seit der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse im Juli 2021 vor fast drei Jahren erlebt Haiti eine schwere politische, soziale und wirtschaftliche Krise. Die ohnehin schon instabile Lage hat sich noch weiter verschlechtert, nachdem am 28. Februar 2024 angekündigt wurde, dass die Wahlen bis August 2025 verschoben werden sollen. In Port-au-Prince bekämpfen sich Gangs, Polizei und Bürgerwehren auf den Straßen. Allein im Januar 2024 wurden laut UN mindestens 806 Menschen getötet, verletzt oder entführt.  

Durch den Konflikt ist die Infrastruktur in Port-au-Prince zusammengebrochen, mit fatalen Folgen für die Bevölkerung. Viele Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen, immer wieder kommt es zu sexualisierter Gewalt. In der Hauptstadt gibt es nur noch ein funktionierendes Krankenhaus und es gibt Engpässe bei der Versorgung mit sauberem Trinkwasser, was angesichts der ständigen Gefahr von Choleraausbrüchen in Port-au-Prince besonders besorgniserregend ist.  

Wir boten im Jahr 1991 erstmals Hilfe in Haiti an. 

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Patient*innen bei der Phyisiotherapie in unserem Unfallkrankenhaus in Port-au-Prince
Archivbild: Unser wiedereröffnetes Unfallkrankenhaus Tabarre in Port-au-Prince.
© Guillaume Binet/MYOP

 

Zuletzt aktualisiert: 11.12.2024 

Jetzt reinhören in unseren Podcast: Wenn die Welt wackelt – Erdbeben und Gewalt in Haiti

In dieser Folge unseres Podcasts "Notaufnahme" geht es um unsere Arbeit in Haiti. Erdbeben, Stromausfälle und soziales Chaos prägen den Alltag. Christina Böhrer, Kommunikationsexpertin von Ärzte ohne Grenzen, gibt in dieser Folge einen Einblick in ihren Einsatz in Port-au-Prince. Wie veränderte sich das Leben nach den Erdbeben in Haiti und welchen Herausforderungen steht das Team gegenüber, um medizinische Hilfe aufrechtzuerhalten?

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