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Palästinensische Gebiete

Gaza: Konvoi von Ärzte ohne Grenzen angegriffen – eine Person getötet

Bei einem Angriff auf einen Konvoi von Ärzte ohne Grenzen im Gazastreifen ist am Samstag ein Familienmitglied einer für die Hilfsorganisation arbeitenden Person getötet worden. Eine weitere Person wurde verletzt. Mit dem Konvoi sollten 137 Menschen – Mitarbeitende von Ärzte ohne Grenzen und deren Angehörige, darunter auch 65 Kinder – evakuiert werden. Sie waren zuvor eine Woche in der Nähe des Al-Shifa-Krankenhauses in Gaza eingeschlossen. Die Organisation verurteilt den Angriff auf das Schärfste.  

Der Konvoi hatte das Gelände der Organisation am Samstagmorgen verlassen, um einen sichereren Ort im Süden des Gazastreifens zu erreichen. Auf dem Gelände sind ein Gästehaus, ein Büro und eine Ambulanz von Ärzte ohne Grenzen untergebracht. Es war in der vergangenen Tagen unter Beschuss geraten, weshalb die 137 Menschen evakuiert werden sollten.  

Die Organisation hatte beide Konfliktparteien über die Evakuierung informiert. Die fünf Autos des Konvois waren alle deutlich als Fahrzeuge von Ärzte ohne Grenzen gekennzeichnet – auch auf den Autodächern. Der Konvoi folgte der von der israelischen Armee angegebenen Route und erreichte den letzten Kontrollpunkt in der Nähe von Wadi Gaza. Die Mitarbeiter*innen und ihre Angehörigen konnten den stark überfüllten Kontrollpunkt aber nicht passieren. Nach mehreren Stunden des Wartens hörten die Mitarbeiter*innen Schüsse, die sie dazu veranlassten, umzukehren und sich auf den Weg zurück zu dem etwa sieben Kilometer entfernten Gelände von Ärzte ohne Grenzen zu machen. 

Auf dem Rückweg wurde der Konvoi zwischen 15.30 und 16.00 Uhr Ortszeit in der Nähe des Büros von Ärzte ohne Grenzen in der Al-Wehda-Straße nahe der Kreuzung mit der Said-Al-A'as-Straße angegriffen. Ein Familienmitglied einer für Ärzte ohne Grenzen arbeitenden Person wurde dabei getötet, eine weitere Person verletzt.   

Die Organisation fordert erneut dringend einen Waffenstillstand, um die Mitarbeiter*innen und ihre Angehörigen sowie Tausende von Zivilisten sicher zu evakuieren.

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Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal. Wir können nur eingeschränkt helfen und sorgen uns um den Schutz und die Gesundheit der Bevölkerung.

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Portrait: Katharina Wiechers
Katharina Wiechers
- Pressestelle