„Die Geburt ging sechs Tage lang. Ich litt Tag und Nacht.“ Die 32 jährige Äthioperin Widinesh Legabo hat fünf Entbindungen ganz alleine hinter sich gebracht – mit starken Blutungen, lebensgefährlich für sie und die Kinder. Für die sechste Geburt kam sie ins Gesundheitsprojekt für Mütter und Kinder in Sidama. Seit 2012 hat Ärzte ohne Grenzen dort 600 Frauen mit Hochrisikogeburten betreut.
Von Beginn an arbeiteten wir in diesem Programm mit dem äthiopischen Gesundheitsministerium zusammen – an das das Projekt in diesem Jahr auch ganz übergeben wurde. Die Teams betreuen die Frauen vor und nach der Geburt. Hier können gefährdete Hochschwangere auch die sogenannten „Wartehäuschen“ im Mutter-Kind-Zentrum nutzen. So konnten wir das Leben vieler Frauen und Kinder retten.

Eine Frau aus einem der Dörfer in der Region Sidama. Sie hat einen weiten Weg, aber ein wichtiges Ziel: das Mutter-Kind-Zentrum. 12.000 Frauen wurden in den Zentren in Mejo und Chire vor und nach der Geburt betreut. Die Sterblichkeitsrate sank erheblich.

Das Zentrum bietet eine wichtige Zuflucht für Schwangere. In so genannten „Mütter-Wartehäuschen“ erwarten sie ihr Kind. In Meho und Cire wurden mehr als 2.000 Kinder geboren.

Unter einer komplizierten Geburt sterben viele Frauen und Neugeborene. Im Mutter-Kind-Zentrum sind Fachleute dabei. Rund 600 Frauen mit Hochrisikogeburten brachten ihre Babys sicher zur Welt – alle überlebten.

Die Erleichterung ist spürbar. Im Mütter-Wartehäuschen fühlen sich die Frauen umsorgt und ihre Kinder dürfen gut ins Leben starten. Nachdem Ärzte ohne Grenzen in diesem Programm mit den äthiopischen Behörden in der Region SNNPR zusammengearbeitet hatte, übergibt die Organisation es jetzt vollständig.

Hoffnung gibt es an diesem Ort auch für Kinder: Im Mutter-Kind-Zentrum kümmern sich unsere Mitarbeiter auch um sie. 1.957 Kinder unter fünf Jahren wurden dort stationär aufgenommen.

Einer unserer Mitarbeiter untersucht ein Kind. Die Teams in Sidama setzten sich von Anfang an auch für die Kinder ein. Seit 2012 behandelten sie 1.700 Kinder, die mangelernährt waren.

Ein glücklicher Moment im Gesundheitszentrum von Mejo. Ein kleines Kind bekommt hier Hilfe. Für die Region ist wichtig, dass lokale Gesundheitsfachkräfte weitergebildet werden.

Die Teams des Projektes kommen auch in die bergige Region von Sidama. Eine beschwerliche Reise. Sie impfen Kinder, damit sich ansteckende Krankheiten nicht verbreiten.

Die Regenzeit verwandelt Wege in Schlammpisten. Mitarbeiter transportieren das Material auf Pferden. Nur so kann den Menschen hier geholfen werden.

Auf Versammlungen kommen unsere Teams in Kontakt mit den Dorfbewohnern. Sie informieren über Krankheiten, Vorsorge und suchen das Gespräch mit Mädchen im gebärfähigen Alter. So können sie auch das Mutter-Kind-Zentrum bekannt machen.