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Seenotrettung auf dem Mittelmeer

Seit Mai 2015 ist Ärzte ohne Grenzen an Bord von Rettungsschiffen im zentralen Mittelmeer im Einsatz. Jedes Menschenleben zählt. Seenotrettung ist eine Pflicht.
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Das Mittelmeer ist eine der tödlichsten Flucht- und Migrationsrouten der Welt. Tausende Menschen kamen in den vergangenen Jahren ums Leben, als sie versuchten, Europa in seeuntauglichen Booten zu erreichen. Allein 2024 starben fast 1.700 Menschen, die zweithöchste Zahl seit 2017.

Es ist eine humanitäre und rechtliche Pflicht, Menschen in Seenot zu retten. Die europäischen Staaten kommen dieser Pflicht seit 2015 nicht mehr nach – daher schließen wir gemeinsam mit anderen Seenotrettungsorganisationen diese Lücke.

Nach fast einem Jahr Unterbrechung kehren wir mit einem neuen Schiff namens Oyvon zurück, nachdem wir aufgrund der restriktiven italienischen Gesetzgebung die Arbeit mit unserem Rettungsschiff Geo Barents Ende 2024 einstellen mussten. Die Oyvon ist kleiner als unser letztes Schiff – eine strategische Entscheidung.  Denn mit ihr sind wir schneller in der Lage, auf das offene Meer zurückzukehren, wenn uns die italienischen Behörden nach einer Rettungsaktion einen weit entfernten Hafen zuweisen.

Seenotrettung: Geflüchtete Baptiste und Sophie halten ihr Baby im Arm
Baptiste* mit seiner Frau Sophie*, geflohen aus Kamerun
"Ich werde mich immer daran erinnern: Meine Frau musste unser Kind 'zu Hause' zur Welt bringen. In Libyen gibt es für Schwarze keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung. Ich wurde wie ein Stück Dreck behandelt. Ein Hund war mehr wert."

So helfen wir Menschen auf dem Mittelmeer

Seit 2015 haben wir mit unseren Schiffen allein oder mit anderen Nichtregierungsorganisationen im zentralen Mittelmeer mehr als 94.000 Menschen gerettet. Aktuell sind wir mit unserem neuen Schiff Oyvon unterwegs. 

Wir fordern

  • ein Ende der Zusammenarbeit der EU und ihrer Mitgliedstaaten mit der libyschen Küstenwache. 
  • ein Ende der Rückführungen von Schutzsuchenden in unsichere Länder. 
  • eine Rückkehr zur staatlichen Seenotrettung. 
  • menschenwürdige Bedingungen für Asylsuchende an den EU-Außengrenzen und die schnelle Bearbeitung ihrer Verfahren. 
  • legale Flucht- und Aufnahmewege. 

Jetzt reinhören in unsere Podcastfolge zum Thema:

In unserem Podcast "Notaufnahme" berichten Mitarbeitende von ihrer Arbeit. Annika Schlingheider war von April bis Juni 2023 auf unserem Seenotrettungsschiff Geo Barents im Einsatz. Als Referentin für humanitäre Angelegenheiten kümmerte sie sich dort um den Schutz der Geflüchteten und dokumentierte ihre Geschichten. Während ihres Einsatzes erlebte Annika die bisher größte Einzelrettung der Geo Barents – 606 Schutzsuchende waren an Bord und benötigten Versorgung.

Kritik an libyscher Küstenwache

Ärzte ohne Grenzen appelliert an die EU und ihre Mitgliedsstaaten, die finanzielle und materielle Unterstützung der libyschen Küstenwache und die damit einhergehende erzwungene Rückführung von Menschen nach Libyen zu beenden.

Fragen und Antworten zur Seenotrettung

Weshalb sind wir auf dem Mittelmeer im Einsatz? Wie helfen wir Geflüchteten in Seenot und weshalb wagen sie überhaupt die gefährliche Überfahrt nach Europa?