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Seenotrettung auf dem Mittelmeer

Seit Mai 2015 war Ärzte ohne Grenzen an Bord von Rettungsschiffen im zentralen Mittelmeer im Einsatz. Jedes Menschenleben zählt. Seenotrettung ist eine Pflicht.
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Das Mittelmeer ist die gefährlichste Grenze der Welt. Tausende Menschen kamen in den vergangenen Jahren ums Leben, als sie versuchten, Europa in seeuntauglichen Booten zu erreichen. Es ist eine humanitäre und rechtliche Pflicht, Menschen in Seenot zu retten. Die europäischen Staaten kommen dieser Pflicht seit 2015 nicht mehr nach – daher haben wir diese Lücke bis Dezember 2024 gefüllt. Jetzt sehen wir uns gezwungen, den Betrieb unseres Rettungsschiffes Geo Barents einzustellen. Die italienische Gesetzgebung macht es uns unmöglich, die Arbeit wie bisher fortzusetzen. Unser Ziel ist, die Such- und Rettungsaktivitäten so bald wie möglich wiederaufzunehmen, um Menschen im zentralen Mittelmeer aus Seenot  zu retten. Wir müssen jedoch evaluieren, wie dies in einem derart schwierigen Umfeld möglich ist. 

Seenotrettung: Geflüchtete Baptiste und Sophie halten ihr Baby im Arm
Baptiste* mit seiner Frau Sophie*, geflohen aus Kamerun

"Ich werde mich immer daran erinnern: Meine Frau musste unser Kind 'zu Hause' zur Welt bringen. In Libyen gibt es für Schwarze keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung. Ich wurde wie ein Stück Dreck behandelt. Ein Hund war mehr wert."

So halfen wir Menschen auf dem Mittelmeer

Seit 2015 haben wir mit unseren Schiffen (allein oder in Partnerschaft mit anderen Nichtregierungsorganisationen) im zentralen Mittelmeer mehr als 94.000 Menschen gerettet. Zuletzt waren wir mit unserem Schiff Geo Barents im Einsatz. 

Wir fordern

  • ein Ende der Zusammenarbeit der EU und ihrer Mitgliedstaaten mit der libyschen Küstenwache. 
  • ein Ende der Rückführungen von Schutzsuchenden in unsichere Länder. 
  • eine Rückkehr zur staatlichen Seenotrettung. 
  • menschenwürdige Bedingungen für Asylsuchende an den EU-Außengrenzen und die schnelle Bearbeitung ihrer Verfahren. 
  • legale Flucht- und Aufnahmewege. 

Jetzt reinhören in unsere Podcastfolge zum Thema:

In unserem Podcast "Notaufnahme" berichten Mitarbeitende von ihrer Arbeit. Annika Schlingheider war von April bis Juni 2023 auf unserem Seenotrettungsschiff Geo Barents im Einsatz. Als Referentin für humanitäre Angelegenheiten kümmerte sie sich dort um den Schutz der Geflüchteten und dokumentierte ihre Geschichten. Während ihres Einsatzes erlebte Annika die bisher größte Einzelrettung der Geo Barents – 606 Schutzsuchende waren an Bord und benötigten Versorgung.

Kritik an libyscher Küstenwache

Ärzte ohne Grenzen appelliert an die EU und ihre Mitgliedsstaaten, die finanzielle und materielle Unterstützung der libyschen Küstenwache und die damit einhergehende erzwungene Rückführung von Menschen nach Libyen zu beenden.

Fragen und Antworten zur Seenotrettung

Weshalb sind wir auf dem Mittelmeer im Einsatz? Wie helfen wir Geflüchteten in Seenot und weshalb wagen sie überhaupt die gefährliche Überfahrt nach Europa?