
Am 16. November 2021 konnten wir 99 Menschen von einem Holzboot etwa 30 Meilen vor der libyschen Küste retten. Für zehn weitere Menschen kam jede Hilf zu spät. Sie erstickten nach 13 Stunden an Bord des Bootes. Der 13-jährige Hassan*, der mit seinen Brüdern und Vater aus Damaskus geflüchtet ist, wartet geduldig auf seine Rettung.
*Namen geändert
*Namen geändert
Seenotrettung auf dem Mittelmeer
Seit Mai 2015 ist Ärzte ohne Grenzen an Bord von Rettungsschiffen im zentralen Mittelmeer im Einsatz. Jedes Menschenleben zählt. Seenotrettung ist eine Pflicht.
Das Mittelmeer ist die gefährlichste Grenze der Welt. Tausende Menschen kamen in den vergangenen Jahren ums Leben, als sie versuchten, Europa in seeuntauglichen Booten zu erreichen. Es ist eine humanitäre und rechtliche Pflicht, Menschen in Seenot zu retten. Nur knapp 9% aller Menschen, die Europa in diesem Jahr auf dem Seeweg über das zentrale Mittelmeer erreichten, wurden von Such- und Rettungsschiffen aus dem Wasser geborgen. Nach dem Ende der staatlichen Seenotrettung im Mittelmeer haben wir unsere Einsätze im Jahr 2015 auf diese Region ausgeweitet, um die entstandene Lücke zu schließen.