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Mexiko: „Das Verlassen des Dschungels ist ein Akt des Überlebens.“

Tausende Menschen fliehen aus Süd- und Mittelamerika vor Gewalt und Armut in Richtung USA. Frauen und Kinder sind dabei besonderen Gefahren ausgesetzt und benötigen spezifischen Schutz.

Die Menschenschlange vor der Kommission für Flüchtlingshilfe in Mexiko-Stadt (COMAR) erstreckt sich über zwei Häuserblocks. Brenda*, eine 23-jährige Schwangere, sitzt auf einem Karton auf dem Boden und wartet bis sie an der Reihe ist. Begleitet wird sie von ihrem Partner Julio und ihrer einjährigen Tochter. Wie Tausende andere hoffen sie auf Unterstützung.

Am Busbahnhof im Norden der mexikanischen Hauptstadt treffen täglich Frauen und ihre Familien ein. Sie alle haben sich aus dem Süden über den gefährlichen Weg durch den Darién-Dschungel gewagt, einen fast 100 Kilometer langen Weg zwischen Kolumbien und Panama - durch unbefestigtes Gelände und reißende Flüsse - immer mit der Gefahr von bewaffneten Banden überfallen zu werden. Ihre Hoffnung: am Ende die USA zu erreichen und somit vermeintlich in Sicherheit zu gelangen. Doch in den vergangenen Jahren haben die restriktive Politik und die Praktiken der US-amerikanischen und mexikanischen Regierungen Geflüchtete gezwungen, in Mexiko auszuharren. Dort sind sie oft enormen Unsicherheiten und Gefahren ausgesetzt. Und laut dem Institut für Frauen in der Migration (Imumi) sind 40% der Asylbewerber*innen, die sich an die COMAR wenden, Frauen.