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Cholera

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Cholera ist eine hoch ansteckende, akute Magen-Darm-Infektion, die durch Cholera-Bakterien hervorgerufen wird und mit schweren Durchfällen und Erbrechen sowie in der Folge einem hohen Flüssigkeitsverlust einhergehen kann. Betroffen sind Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Pro Jahr erkranken weltweit bis zu vier Millionen Menschen an Cholera. Unbehandelt kann die Cholera mitunter innerhalb von wenigen Stunden tödlich verlaufen: Bis zu 140.000 Menschen sterben jährlich daran. 

Wir behandeln Menschen, die an Cholera erkrankt sind, in vielen Regionen und Ländern, wo es nach Naturkatastrophen oder infolge von Kriegen und Konflikten keine ausreichenden sanitären Einrichtungen für eine große Zahl von Menschen gibt.  

Unsere weltweite Hilfe gegen Cholera

  • Wir behandeln an Cholera erkrankte Menschen häufig in speziellen Cholera-Behandlungszentren, um die Ausbreitung der Krankheit möglichst zu verhindern.

  • Wir klären Menschen über gute Hygienepraktiken auf, die zur Prävention und Eindämmung von Cholera wichtig sind. 

  • Wir versorgen Menschen mit sauberem Wasser, installieren, reparieren und reinigen sanitäre Einrichtungen. 

  • Wir haben einen speziellen Behandlungsansatz für schwangere Frauen entwickelt, um Fehlgeburten durch Cholera zu vermeiden. 

Ihre regelmäßige Spende sichert medizinische Nothilfe weltweit.

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Wissenswertes über Cholera

Wie entsteht Cholera?

Cholera wird durch Bakterien namens Vibrio cholerae verursacht. Es gibt verschiedene Bakterientypen, für Choleraausbrüche sind aber nur zwei sogenannte Serotypen verantwortlich. Erstmals tauchten die Cholera-Erreger im 19. Jahrhundert im Ganges-Delta in Indien auf und breiteten sich dann weltweit aus.  

Die Cholera-Bakterien werden schnell übertragen durch:  

  • Trinken von verunreinigtem Wasser 
  • Kontakt mit schmutzigem Wasser und stehenden Gewässern 
  • Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln 
  • Kontakt mit Fäkalien oder Erbrochenem von infizierten Menschen 
  • Kontakt mit Oberflächen, die mit dem Cholera-Erreger verunreinigt sind 

Cholera tritt häufig dort auf, wo 

  • viele Menschen auf engem Raum leben 
  • unzureichende sanitäre Verhältnisse herrschen 
  • der Zugang zu sauberem Wasser ungesichert ist 

Das Risiko, an Cholera zu erkranken, ist daher zum Beispiel erhöht  

  • in Slums am Rand großer Städte 
  • in Lagern für Geflüchtete  
  • nach Naturkatastrophen und in Kriegen 

Warum ist Cholera eine klimasensible Krankheit? 

In der Zerstörung, die Wirbelstürmen, Überschwemmungen oder Erdbeben folgt, gibt es oft kein sauberes Trinkwasser, die Sanitäranlagen und Kanalisationssysteme sind beschädigt oder auch die Abfallwirtschaft funktioniert nicht mehr. In der Folge wird Wasser verunreinigt – etwa mit den Fäkalien von Menschen, die an Cholera erkrankt sind. Dadurch verbreitet sich die Krankheit dann rasend schnell unter der betroffenen Bevölkerung. 

Aufgrund des Klimawandels treten diese Art Extremwetterereignisse immer häufiger und heftiger auf – und es kommt immer häufiger zu Cholera-Ausbrüchen. 

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Themenseite: Klimasensible Krankheiten.  

Welche Symptome haben Patient*innen mit Cholera?

Die Cholera-Bakterien greifen den Verdauungsapparat an. Eine schwere Infektion mit dem Cholera-Erreger äußert sich durch: 

  • Erbrechen 
  • schwere akut wässrige Durchfälle 
  • Austrocknung des gesamten Körpers (Dehydrierung) 

Infizierte können bis zu 25 Liter Flüssigkeit pro Tag verlieren. Durch diesen massiven Flüssigkeitsverlust entwickelt sich schnell ein Schockzustand, der zum Tod führen kann.  

Patient*innen, die Cholera-Symptome entwickeln, bemerken diese zwischen zwölf Stunden und fünf Tagen nach der Infektion. Die meisten Betroffenen entwickeln gar keine oder nur leichte oder mäßige Cholera-Symptome. Nur eine Minderheit der Patient*innen trifft die Cholera schwer. Diese Betroffenen müssen umgehend behandelt werden – sonst droht ihnen schnell der Tod. 

Auch Menschen, die keine Symptome entwickeln, scheiden die Cholera-Bakterien – ohne etwas von Ihrer Ansteckung mit dem Cholera-Erreger zu wissen – bis zu zehn Tage nach der Infektion mit dem Stuhl wieder aus. So gelangen die Bakterien erneut in die Umwelt – und bisher nicht infizierte Menschen können sich anstecken. 

    Wie wird Cholera diagnostiziert?

    Ärzt*innen stellen die Diagnose zunächst klinisch. Typisch für die Cholera sind die akuten wässrigen Durchfälle. Besteht ein Verdacht auf Cholera, wird dieser durch die Identifizierung der Cholera-Erreger in Stuhlproben der Patient*innen bestätigt. Einen raschen Nachweis der Cholera-Erreger ermöglichen sogenannte Schnelldiagnosetests. Eine finale Bestätigung der Diagnose erfolgt durch aufwendigere Labortests, wie eine Bakterienkultur oder eine sogenannte PCR. 

    Wie wird Cholera behandelt?

    Die Cholera-Behandlung ist unkompliziert und wirksam. Die Patient*innen müssen schnell mit Flüssigkeit und Elektrolyten versorgt werden, die sie durch Durchfälle und Erbrechen verloren haben. Sie erhalten eine sogenannte orale Rehydrierungslösung (oral rehydration solution, ORS). Diese enthält Traubenzucker, Kochsalz und weitere wichtige Elektrolyte. Erwachsene Patient*innen können am ersten Therapietag bis zu sechs Liter dieser Trinklösung benötigen.  

    Besonders schwer Erkrankte erleiden einen so hohen Flüssigkeitsverlust, dass sie dehydrieren, was zu einem Schock führen kann. Sie erhalten die Rehydrationstherapie intravenös, also über einen Tropf, und werden stationär in einem Cholera-Behandlungszentrum (CTC) behandelt. Oft erhalten sie zusätzlich Antibiotika. Diese sorgen dafür, dass der Durchfall schneller abklingt, reduzieren die Menge der benötigten ORS und Menge und Dauer der Ausscheidung der Cholera-Erreger im Stuhl. 

    Folgende Maßnahmen sind im Fall eines Cholera-Ausbruchs neben der schnellen Therapie mit ORS nötig:  

    • Patient*innen werden in Cholera-Behandlungszentren (CTC) isoliert, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. 
    • Dort müssen große Mengen an sauberem Wasser bereitgestellt werden. 
    • Außerhalb und innerhalb der Zentren müssen strenge Hygieneregeln beachtet werden. 
    • Kinder unter 5 Jahren erhalten Zink als wichtige Begleittherapie, um die Dauer des Durchfalls zu verkürzen. Sie bekommen es für bis zu 14 Tage, auch nachdem sie das CTC verlassen haben.  
    • Das Stillen von Säuglingen sollte gefördert werden. Die Frauen werden im CTC dazu angeleitet und erfahren, welche Hygieneregeln zu beachten sind.  

    Wie erfolgreich ist die Behandlung von Cholera?

    80 Prozent aller Patient*innen können mit der ORS und entsprechenden Maßnahmen erfolgreich behandelt werden. Nach einer überstandenen Infektion sind Patient*innen für drei Jahre immun gegen Cholera. Ohne Behandlung stirbt  geschätzt jede*r zweite Erkrankte. Mit rechtzeitiger Therapie droht der Tod nur zwei von Hundert Patient*innen.

    Warum besteht bei Cholera das Risiko einer Epidemie?

    Da Cholera hoch ansteckend ist, breiten sie die Cholera-Bakterien wie unter bestimmten Voraussetzungen (siehe oben) sehr schnell aus. Sie werden über kontaminiertes Wasser oder Nahrungsmittel von Mensch zu Mensch weitergegeben. Auch Erkrankte ohne Symptome geben die Infektion weiter.

    In einem Land, in dem Cholera nicht regelmäßig auftritt, spricht man von einem Ausbruch, wenn sich mindestens eine als Cholera-positiv bestätigte Person, lokal angesteckt hat. In einigen afrikanischen Ländern ist Cholera endemisch. Das bedeutet, dass Cholera innerhalb dieser Länder zeitlich und örtlich begrenzt – aber dauerhaft erhöht – auftritt. 

    Cholera-Epidemien sind vermeidbar. Um Ausbrüchen vorzubeugen, braucht es  

    • sicheren Zugang zu sauberem Wasser 
    • grundlegende Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen mit Seife  
    • Abkochen von Lebensmitteln 
    • eine ausreichende Wasser- und Sanitärversorgung 
    • sichere Impfstoffe 
    • Aufklärung der Bevölkerung  

    Gibt es eine Impfung gegen Cholera?

    Ja, die verfügbare Impfung wird standardmäßig in zwei Dosen im Abstand von 6 Monaten verimpft. Die Immunität gegen die Infektion hält dann drei Jahre an. 

    Aktuell ist aufgrund der vermehrten Cholera-Ausbrüche in rund 29 Ländern der Cholera-Impstoff weltweit knapp. Die International Coordinating Group (ICG) innerhalb der WHO, der auch Vertreter*innen von Ärzte ohne Grenzen angehören, hat daher beschlossen, zurzeit nur eine Dosis statt zwei zu verimpfen. 

    Die Ein-Dosis-Strategie hat sich als wirksam erwiesen, um auf Ausbrüche zu reagieren, auch wenn es nur wenige Belege für die genaue Dauer des Schutzes gibt und der Schutz bei Kindern viel geringer zu sein scheint.