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Prävention kann Leben retten

Vorsorge und frühzeitige Behandlung sind elementar für eine gute Gesundheit.

Vorsorgeuntersuchungen und spezielle Tests können helfen, Krankheiten wie Brust- oder Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu entdecken und vielversprechend zu behandeln. Ebenso wichtig für eine gute und selbstbestimmte sexuelle und reproduktive Gesundheit sind der Zugang zu Familienplanung und Verhütungsmitteln, die Behandlung sexuell übertragbarer Krankheiten und gesundheitliche Aufklärung. 

Viele unserer Patient*innen leben unter prekären Bedingungen. Für sie ist es aus unterschiedlichen Gründen schwierig, eine medizinische Versorgung zu erhalten. Das macht Prävention und Vorsorgeangebote umso wichtiger - sie sind essentieller Bestandteil unserer Arbeit.

-Stephanie Johanssen, Expertin für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte bei Ärzte ohne Grenzen Deutschland 

Unsere Forderungen 

  • Vorsorgeuntersuchungen und Frühdiagnosen für Brust- und Gebärmutterhalskrebs 
  • Flächendeckende Impfungen gegen das humane Papillomavirus, das Gebärmutterhalskrebs auslösen kann 
  • Behandlungen von invasivem Brust- und Gebärmutterhalskrebs 
  • Zugang zu Familienplanung und Verhütungsmitteln

Krebsvorsorge

Brustkrebs 

Im Jahr 2020 wurde nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei 2,3 Millionen Frauen weltweit Brustkrebs diagnostiziert und 685.000 Frauen starben daran. Damit ist Brustkrebs weltweit die häufigste Krebsart bei Frauen. Brustkrebs tritt in jedem Alter nach der Pubertät auf, jedoch steigt das Risiko im höheren Alter.  

Wie bei allen Krebsarten sind Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung und die Weiterentwicklung von Behandlungsprogrammen der Schlüssel zur Senkung der Sterblichkeit. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um die Überlebenschancen zu verbessern und eine möglichst zeitnahe Behandlung zu ermöglichen, um die Ausbreitung der Tumorzellen zu verhindern. 

In ausgewählten Ländern, wie beispielsweise Mali, bieten wir Screenings für Brustkrebs an. Je nach Diagnose verweisen unsere Mitarbeiter*innen die Betroffenen dann an entsprechende Gesundheitseinrichtungen, in denen sie eine passende Therapie erhalten. Darüber hinaus finanzieren wir sowohl notwendige operative Eingriffe als auch Medikamente für Krebspatient*innen, die sich eine Behandlung nicht leisten können.

Gebärmutterhalskrebs 

Gebärmutterhalskrebs ist nach Brustkrebs die zweithäufigste Krebstodesursache bei Menschen mit Gebärmutter weltweit. Laut der WHO wurde 2020 rund 604.000 Mal Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert. Etwas mehr als die Hälfte der Betroffenen starb daran.  

Dabei ist die Ungleichverteilung von Erkrankungen und tödlichen Verläufen eklatant. Rund 90 Prozent der Menschen, die an der Krankheit starben, lebten in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen. Am höchsten sind die Sterblichkeitsraten derzeit in Mali, Simbabwe und Malawi. 

In rund 90 Prozent der Fälle wird Gebärmutterhalskrebs durch das humane Papillomavirus (HPV) ausgelöst. Regelmäßige Zellabstriche an Muttermund und Gebärmutterhals sind daher für die Prävention und Früherkennung ebenso elementar wie eine Impfung gegen das Virus. Die WHO setzt sich deshalb dafür ein, dass bis 2030 rund 90 Prozent aller Mädchen weltweit bis zum Alter von 15 Jahren vollständig gegen HPV geimpft werden. 

Wir bieten in mehreren Ländern Gebärmutterhalskrebs-Screenings an, behandeln Patientinnen im Frühstadium der Erkrankung und impfen gegen das humane Papillomavirus. Hierbei konzentrieren wir uns besonders auf Gebiete mit hohem Aufkommen an HIV, da HIV-positive Frauen ein deutlich höheres Risiko für Gebärmutterhalskrebs haben.

Familienplanung und Sexuelle Gesundheit

Familienplanung und Verhütung 

Verhütungsmittel sind elementarer Bestandteil einer guten sexuellen und reproduktive Gesundheit und damit wichtig für die Lebensqualität aller Menschen. Doch gibt es unzählige Herausforderungen, um dies insbesondere für Frauen und Mädchen in all ihrer Diversität auf der ganzen Welt zu gewährleisten. 

Viele Menschen haben aus unterschiedlichen Gründen keine Möglichkeiten, in ausreichendem Maße an Verhütungsmittel zu gelangen. Das hat zur Folge, dass sie weniger gut planen können, ob, wann und wie viele Kinder sie bekommen möchten, Auch ungewollte Schwangerschaften könnten so schlechter verhindert werden. Mangelndes Wissen, gesellschaftliche Tabus, Mythen und Ängste tragen ebenfalls dazu bei, dass Menschen keine selbstbestimmten Entscheidungen in der Familienplanung treffen können. 

Wir bieten in einer Vielzahl von Projekten entsprechende Aufklärung und Beratungen an und stellen verschiedene Verhütungsmittel zur Verfügung. Insbesondere in Kontexten, in denen die Menschen lange Wege auf sich nehmen müssen, um Gesundheitseinrichtungen zu erreichen, versorgen wir die Frauen mit langfristig wirksamen Verhütungsmethoden wie beispielsweise Hormonimplantaten und 3-Monats-Spritzen.

Arbeit mit jungen Müttern

In vielen unserer Projektländer sind Schwangerschaften bei Teenagern weit verbreitet. Wir bieten spezifische Programme an, in denen wir die Jugendlichen aufklären und Verhütungsmitteln anbieten. Außerdem beraten wir junge (werdende) Mütter. Denn gerade für sie besteht während der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für Komplikationen.

Sexuell übertragbare Infektionen

Der oben beschriebene fehlende Zugang zu Verhütungsmitteln wie Kondomen oder auch HIV-PrEP-Medikamenten hat noch eine weitere schwerwiegende Folge: Frauen und Mädchen können sich nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen. Besonders marginalisiert sind unverheiratete Frauen, Sexarbeiter*innen, Angehörige der LGBTQIA+-Communities und Menschen in prekären Lebensumständen. 

Auch zu diesem Themenbereich bieten wir in vielen Projekten Beratung, Aufklärung und medizinische Behandlungen an. Wir arbeiten z.B. in Honduras und Malawi mit Sexarbeiter*innen zusammen. Wir schaffen ihnen sichere Räume für Austausch und gegenseitige Unterstützung, bieten ihnen Zugang zu Verhütungsmittel und die Behandlung von HIV, Syphilis etc. an. 

Zudem behandeln wir in spezialisierten Projekten Überlebende sexualisierter Gewalt mit Medikamenten, die die Übertragung von Infektionskrankheiten sowie ungewollte Schwangerschaften verhindern können. Auch psychologisch beraten wir dazu oft oder verweisen für eine entsprechende Hilfe an andere Einrichtungen.

In unserem Newsletter informieren wir Sie über unsere Einsätze und Projekte.

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Eine Übersicht unserer Arbeit im Bereich sexuelle Gesundheit gibt es hier.

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