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Dengue-Fieber

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Dengue-Fieber ist eine Virusinfektion. Sie wird durch den Stich einer Mücke auf den Menschen übertragen. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist heute dem Risiko ausgesetzt, an Dengue-Fieber zu erkranken. Laut WHO berichten alle betroffenen Regionen seit Jahren von erheblich ansteigenden Zahlen mit aktuell geschätzten mehreren 10 Millionen klinischen Erkrankungen und etwa 25.000 Todesfällen (ECDC). Die WHO  geht davon aus, dass die meisten Dengue-Infektionen nur zu leichten Krankheitsbildern führen und weniger als 10 Prozent einen schweren oder gar tödlichen Verlauf haben.  

Unsere medizinische Hilfe gegen Dengue-Fieber

  • Wir behandeln Patient*innen, die an Dengue-Fieber erkrankt sind.  
  • Wir führen Präventionsmaßnahmen durch. Zum Beispiel verteilen wir Moskitonetze oder sorgen für die Besprühung von Innenräumen mit Insektiziden.  
  • Wir schulen Gesundheitspersonal und Freiwillige im Schutz vor Moskitostichen und der Bekämpfung der Moskitos selbst. 
  • Wir setzen uns auch politisch dafür ein, dass Diagnostika für Dengue-Fieber bezahlbar werden, z.B. der vorhandene Schnelltest. 

Wissenswertes über Dengue-Fieber

Was ist die Ursache von Dengue-Fieber?

Dengue-Fieber wird durch eine sogenanntes Flavivirus (dazu gehören z.B. auch das Gelbfieber- und das Zikavirus) verursacht. Bisher sind vier verschiedene Varianten des Dengue-Virus bekannt. Eine Infektion mit einer Variante des Virus bewirkt eine vermutlich lebenslange Immunität für diese, aber nicht für die anderen Varianten. 

Die meisten schweren oder gar tödlichen Verläufe werden bei kleinen Kindern berichtet, besonders bei schlechter oder reduzierter medizinischer Versorgung. Ein etwas erhöhtes Risiko für schwere Verläufe besteht bei einer erneuten Dengue-Infektion mit einer anderen Variante als bei der Erstinfektion.   

Wie steckt man sich mit Dengue-Fieber an?

Das Dengue-Virus wird von sogenannten Aedes-Stechmücken auf den Menschen übertragen. Ist eine Mücke einmal infiziert, kann sie das Virus für den Rest ihres Lebens übertragen und das Virus auch an ihre Nachkommen weitergeben. 

Ist Dengue-Fieber eine klimasensible Krankheit?

Ja. Dengue-Fieber wird von Mücken übertragen - sogenannten Vektoren. Ein Vektor ist ein lebender Organismus - eine Zecke oder eine Stechmücke -, der einen Infektionserreger von einem infizierten Tier auf einen Menschen oder ein anderes Tier überträgt.  Im Fall von Dengue sind das die Aedes-Mücken. 

Die Aedes-Mücken sind wärmeliebend. Die Larven werden in direkter Nähe von Wasser gelegt und schlüpfen aus den Eiern, sobald sie mit dem steigenden Wasserspiegel in Berührung kommen. In vielen Regionen schaffen die immer wärmeren Temperaturen und unregelmäßigen Regenfälle immer bessere Brutbedingungen für diese Mücken. Bei günstigeren Temperaturen können sie länger als üblich aktiv sein, schneller verdauen und somit auch schneller wieder stechen und auch ihr Vermehrungszyklus läuft schneller. 

In der Folge breiten sich Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden, stärker aus – auch in neue Gebiete und es kommt zu explosionsartigen Ausbrüchen. 

Sie möchten mehr zum Thema erfahren? Dann besuchen Sie unsere Seite zu Klimasensiblen Krankheiten

Welche Symptome haben Menschen, die an Dengue-Fieber erkrankt sind?

Eine Dengue-Fieber-Erkrankung kann leicht oder schwer verlaufen. 

Im Fall einer leichten Form von Dengue-Fieber haben die Erkrankten mitunter keine Symptome. Oder aber:  

  • Hohes Fieber 
  • Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen 
  • Übelkeit und Brechreiz 
  • Hautausschlag 

Bei einem schweren Verlauf können im Verlauf die folgenden Symptome hinzukommen: 

  • Starker Durst 
  • Blasse und kalte Haut 
  • Unruhe und Müdigkeit 
  • Anschwellung der Leber (Hepatomegalie) 
  • Blutungen (u.a. des Zahnfleischs, des Magen-Darm-Trakts) 
  • Schock und Tod 

Treten Symptome auf, beginnen diese in der Regel 4-10 Tage nach der Infektion.  
Ein schwerer Verlauf kann insbesondere bei (kleinen) Kindern und Säuglingen zum Tod führen. 

Wie wird Dengue-Fieber diagnostiziert?

Dengue-Fieber kann mittels einer Blutprobe und einem Schnelltests festgestellt werden. Die Dengue-Viren lassen sich bei den meisten Erkrankten etwa 4-5 Tage im Blut nachweisen, in seltenen Fällen auch bis zu 12 Tage. 

Aktuell sind diese Tests so teuer, dass in Ländern, in denen Dengue-Fieber häufig vorkommt, nicht genügend zur Verfügung stehen, sodass Patient*innen nicht adäquat behandelt werden. Wir setzen uns deshalb auch politisch dafür ein, dass Preise auf lebensrettende Diagnostika gesenkt werden.  
Sie möchten mehr zu unserer politischen Arbeit in diesem Bereich erfahren? Dann besuchen Sie unsere Seite für den Zugang zu Medikamenten

Wie wird Dengue-Fieber behandelt?

Es gibt bislang keine ursächliche Therapie für Dengue-Fieber.  

Die Behandlung besteht im Wesentlichen aus ausreichender Flüssigkeitszufuhr, ggf. auch als Infusion und schmerzlindernden Medikamenten wie Paracetamol. Bei einem leichten Verlauf können die Patient*innen die Medikamente gegen Fieber und Schmerzen zuhause einnehmen.  

Bei einem schweren Krankheitsverlauf ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig, idealerweise mit Überwachungsmonitor, ggf. sogar auf der Intensivstation, um eine weitere Verschlechterung rechtzeitig zu erkennen und Erkrankte nicht zu verlieren. In Ländern mit schwacher Gesundheitsversorgung ist die Sterblichkeit daher oft höher.  

Nach der Genesung können sich Menschen, die an Dengue-Fieber erkrankt sind, noch mehrere Wochen lang müde fühlen. 

Wie lässt sich Dengue-Fieber vorbeugen?

Die effektivste Vorbeugung gegen Dengue-Fieber ist die Vermeidung von Mückenstichen, etwa mittels Mückenspray für den Körper, langer Kleidung oder Moskitonetze. Dabei sind diese Schutzmittel vor allem am Tag anzuwenden, denn die Dengue-übertragenden Mücken sind tagaktiv, aber auch nachts, wenn das Licht an ist.  

In Ländern, in denen die Krankheit endemisch ist, werden außerdem Maßnahmen zur Vektorkontrolle angewandt: Zum Beispiel werden in Innenräumen Insektizide versprüht und offene Wasserstellen oder Container abgedeckt, u.a. um die Brutplätze der Larven zu reduzieren.  

Eine innovative Präventionsmethode ist die Freisetzung von Aedes -Mücken, die das Wolbachia-Bakterium tragen. Das Bakterium verringert die Fähigkeit der Mücken zur Übertragung von Arboviren. Denn die Bakterien konkurrieren in den Mücken mit den Viren, so dass es für die Viren schwieriger wird, sich zu vermehren. Das bedeutet, dass die Mücken die Viren viel seltener auf den Menschen übertragen und das Dengue-Fieber in einem Gebiet, in dem Wolbachia in der lokalen Mückenpopulation etabliert ist, zurückgeht.  

Die Wolbachia-Methode des World Mosquito Program ist sicher für Mensch und Umwelt und wurde bereits in mehr als 12 Ländern erfolgreich eingesetzt. Es ist erwiesen, dass die Virusübertragung in Gebieten, in denen Wolbachia auf einem hohen Niveau gehalten wird, deutlich zurückgeht. 

Wo kommt Dengue-Fieber vor?

Dengue-Fieber kommt weltweit in tropischen und subtropischen Klimazonen vor, meist in städtischen und halbstädtischen Gebieten. Allerdings breitet sich die Krankheit zunehmend aus. Aktuell ist sie in mehr als 100 Ländern in Afrika, Amerika, im östlichen Mittelmeerraum, Südostasien und Westpazifik endemisch. Die Regionen Nord- und Südamerika, Südostasien und Westpazifik sind am stärksten betroffen, wobei auf Asien etwa 70% der weltweiten Krankheitslast entfallen (WHO). 

In Europa wurden 2010 erstmals lokale Übertragungen in Frankreich und Kroatien gemeldet (WHO), zuletzt auch in Italien (September 2023).  

Gibt es eine Impfung gegen Dengue-Fieber?

Ja und Nein.

Ende 2018 wurde der Impfstoff Dengvaxia zugelassen. Die Zulassung und Empfehlungen sind allerdings sehr eingeschränkt, wegen recht variabler Wirksamkeit (ca. 66% laut WHO) und möglichen Komplikationen vor allem bei einer Erstinfektion: auf Personen zwischen 9 und 45 Jahren, die in einem Endemiegebiet von Dengue-Fieber leben und zuvor bereits eine laborbestätigte Dengue-Infektion durchgemacht haben.  

Im Dezember 2022 wurde ein weiterer Impfstoff zugelassen: Qdenga. Dieser kann bereits ab dem Alter von 4 Jahren eingesetzt werden. Allerdings ist die Wirksamkeit gegenüber den vier verschiedenen Virusvarianten sehr unterschiedlich effektiv.

In welchen Ländern behandelt Ärzte ohne Grenzen Dengue-Fieber?