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Unser Einsatz gegen das Coronavirus

In Italien unterstützen wir in Rom und Sizilien Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Wir helfen Menschen dabei, mehr Informationen, eine bessere Orientierung und einen schnellen Zugang zu medizinischer Hilfe zu erhalten. In den Regionen  Lombardei und Marken im Osten des Landes haben wir unsere Projekte im Rahmen der Covid-19-Pandemie inzwischen geschlossen. Unter anderem hatten wir dort in drei Krankenhäusern und 44 Alten- und Pflegeeinrichtungen geholfen sowie Trainings für 500 Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen abgehalten.

In Rom setzen wir uns für die Gesundheitsförderung in der Bevölkerung ein, um sie im Umgang mit der Erkrankung Covid-19 zu stärken. Die Mitarbeiter*innen unterstützen die Bildung von informellen Gruppen in den Gemeinden und führen dort Informationsveranstaltungen durch. Ziel ist, dass die Menschen vor allem in den städtischen Randgemeinden lernen, im Falle einer SARS-CoV-2-Infektion richtig zu reagieren und angemessen mit einer Erkrankung umzugehen. Die Mitarbeiter*innen schulen die Gemeindemitglieder, um die Infektionsprävention und -kontrolle zu verbessern. Die Menschen sollen Verdachtsfälle schnell identifizieren, die Behörden alarmieren und mithilfe von Covid-19-Kits erste Hilfsmaßnahmen einleiten. Zusätzlich ermöglichen wir einen telefonischen Austausch zwischen dem medizinischen Personal und Verantwortlichen der Gemeinden. Durch die Maßnahmen werden Covid-19-Patient*innen und Nichtinfizierte schneller informiert und medizinisch versorgt.

In Sizilien unterstützen die Teams den epidemiologischen Überwachungsdienst in den Provinzen Catania und Enna. Sie halten für die oftmals marginalisierte Bevölkerung in den am stärksten gefährdeten Randgebieten Palermos Schulungen zur Gesundheitsfürsorge und zu vorbeugenden Schutzmaßnahmen gegen eine Infektion mit dem Coronavirus ab.

Erste SARS-CoV-2-Projekte in Italien wieder geschlossen

Bisherige Projekte im Rahmen der Coronavirus-Pandemie in den Regionen Lodi und Marken wurden inzwischen eingestellt. Dort unterstützten unsere Teams drei Krankenhäuser und 44 Alten- und Pflegeheime und überwachten Patient*innen mit Covid-19, die sich in nicht-kritischem Zustand befanden, zu Hause (Telecovid). So konnte sichergestellt werden, dass nur schwere Fälle ins Krankenhaus kamen. Oberste Priorität war der Schutz des besonders gefährdeten Krankenhauspersonals. Zudem halfen wir Hausärzt*innen und Pfleger*innen, an Covid-19 Erkrankte zu Hause zu behandeln.

Die Teams beendeten auch ihre Arbeit in Haftanstalten in der Lombardei, im Piemont und in Ligurien. Dort hatten die Mitarbeiter*innen in 15 Gefängnissen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und zur Infektionsprävention abgehalten sowie die Protokolle und Verfahren zur Isolierung von Verdachtsfällen und zur Ermittlung von Kontaktpersonen verbessert. Insgesamt schulten unsere Teams mehr als 500 medizinische Fachkräfte in der Infektionsprävention und -kontrolle und hielten Sitzungen zur psychosozialen Unterstützung ab.

Die ersten Maßnahmen zu Beginn der Covid-19-Pandemie waren extrem schwierig

Die Arbeit gestaltete sich anfangs in allen Bereichen sehr schwierig. So waren die Krankenhäuser zum Beispiel von Beginn an voll belegt. „In der Notaufnahme des Krankenhauses in Lodi gab es 80 Betten“, sagt Chiara Lepora, die Projektkoordinatorin in Lodi war. „Selbst mit dieser zusätzlichen Kapazität war die einzige Möglichkeit neue Patient*innen einzuweisen, wenn andere Patient*innen sich erholten oder starben.“

Für die Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens in Italien war die Coronavirus-Pandemie eine neue Situation. „Als wir in Lodi in der Lombardei ankamen, waren viele Krankenhausmitarbeiter*innen offensichtlich traumatisiert“, erinnert sich unsere Notfallkoordinatorin Claudia Lodesani. „Sie waren geschockt, wie schnell alles dramatisch geworden war. Sie wollten darüber reden – wir hörten zu und fühlten mit ihnen, weil wir diese Erfahrung kannten. Offen zu reden und zu weinen vor Menschen, die verstehen, was man selbst erlebt, ist sehr wichtig. Es zeigt: Du bist nicht allein. Es gibt Kraft weiterzumachen.“

Hohes Infektionsrisiko mit dem Coronavirus für Gesundheitspersonal

In Italien diagnostizierte man das Coronavirus erstmals im Krankenhaus in Codongo. Unsere Ärzt*innen, Pfleger*innen und Hygieneexpert*innen unterstützten täglich das Krankenhauspersonal – und halfen ihnen, sich selbst vor dem Coronavirus zu schützen.

Das Risiko, sich bei der Arbeit anzustecken, war hoch: Denn das Virus verbreitete sich schnell und es kamen anfangs viele Infizierte und Erkrankte in die Gesundheitseinrichtungen. In ganz Italien fehlte es an Schutzkleidung. Viele Helfer*innen wurden schon in den ersten Wochen positiv getestet. 

„Bei all dem, was das Krankenhauspersonal tun muss, um sich um die Patienten zu kümmern, haben sie wenig Zeit, über sich selbst nachzudenken“, erzählte unsere Krankenschwester Carlotta Berutto. Wir halfen ihnen, die Pandemie sicher zu bekämpfen, damit sie sich, selbst bestmöglich geschützt, um die Covid-19-Patient*innen wie um alle anderen Kranken kümmern konnten.

Coronavirus brachte Mediziner*innen an die Belastungsgrenze 

Der Fokus in den Krankenhäusern lag anfangs auf der Infektionskontrolle: Die Mitarbeiter*innen mussten sich vor SARS-CoV-2 schützen und zugleich die Erkrankten bestmöglich versorgen. Alle arbeiteten an ihrer Belastungsgrenze und darüber hinaus.

Ihre Spende lässt uns in Italien und weltweit Leben retten.

Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie es uns, jederzeit auf humanitäre Krisen reagieren zu können, so wie auch jetzt angesichts der Coronavirus-Pandemie. Wir helfen nicht nur in Italien, sondern passen auch überall dort, wo wir bereits vor dem Ausbruch von Covid-19 im Einsatz waren, unsere Hilfe entsprechend an und führen gleichzeitig unsere Nothilfe fort. Denn noch immer benötigen weltweit viele Menschen dringend medizinische Hilfe. Im Tschad impfen wir zum Beispiel Kinder gegen Masern, in Afghanistan oder dem Jemen helfen wir Frauen dabei, ihre Kinder gesund und sicher zur Welt zu bringen. Und wir versorgen in zahlreichen Ländern wie Bangladesch, Mexiko oder dem Südsudan Geflüchtete und Vertriebene.

Dank Ihnen können wir unabhängig, schnell und professionell helfen, überall dort, wo Menschenleben in Gefahr sind.
Mehr Informationen zu unserem Einsatz gegen das Coronavirus - auch in anderen Ländern.

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