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Brasilien

Alarmierende Todesrate durch Covid-19 im Amazonas-Gebiet – Ärzte ohne Grenzen weitet Hilfe aus

Rio de Janeiro/Berlin, 27. Mai 2020. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen weitet angesichts der hohen Sterblichkeitsrate durch Covid-19 im brasilianischen Bundesstaat Amazonas die Hilfe für das lokale Gesundheitssystem aus. Die Organisation wird im Krankenhaus „28 do Agosto“ der Hauptstadt Manaus eine Intensivstation mit 12 Betten für lebensbedrohlich erkrankte Patienten und eine Isolierstation für weniger schwer erkrankte Patienten mit 36 Betten mit eigenem Personal betreiben. Ähnliche Unterstützung ist für weitere Krankenhäuser der Stadt geplant. Bis Ende der Woche werden die Teams außerdem gemeinsam mit der Regierung des Bundesstaats ein Isolations- und Beobachtungszentrum für gefährdete Patienten mit bislang mildem Verlauf der Krankheit einrichten, die nicht ins Krankenhaus müssen. Darüber hinaus sind Aktivitäten zur Gesundheitsaufklärung geplant.

„Die Situation im Amazonas-Gebiet ist sehr besorgniserregend. Wir glauben, dass unsere Unterstützung dort einen Unterschied machen kann und wir tun unser Bestes, um so schnell wie möglich Hilfe zu leisten“, sagt Cecilia Hirata, Einsatzleiterin von Ärzte ohne Grenzen

Ärzte ohne Grenzen ist außerdem in Kontakt mit Organisationen der besonders bedrohten indigenen Bevölkerung, um die medizinische Versorgung für Covid-19-Patienten in abgelegenen Regionen zu verbessern. Zunächst will die Organisation in mindestens zwei Einrichtungen, darunter in São Gabriel da Cachoeira im äußersten Nordwesten des Staates Hilfe leisten. Schon seit Langem leisten Teams der Organisation Hilfe in sechs Unterkünften für Flüchtlinge und Obdachlose in Manaus.

Im Bundesstaat Amazonas sind bei etwa vier Millionen Einwohnern mindestens 1.780 Menschen an Covid-19 gestorben. Der Bestattungsdienst ist hierdurch bereits an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. In Brasilien, dem derzeitigen Hotspot der Covid-19-Pandemie, leistet Ärzte ohne Grenzen zudem Hilfe in den Städten São Paulo, Rio de Janeiro und Boa Vista.

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Unser Pressereferent Holger Vieth
Holger Vieth
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