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Humanitäre Hilfe

Die Idee der humanitäre Hilfe klingt einfach: Leben retten und Leid lindern, wenn Menschen aufgrund von Krisen, Konflikten oder Naturkatastrophen eine akute Notlage nicht alleine bewältigen können. Damit Menschen weltweit trotz Krisen, Kriegen und Naturkatastrophen in Würde überleben können, haben sich fast alle Staaten der Welt  darauf geeinigt, dass humanitäre Hilfe notwendig ist und sie festen Prinzipien folgen soll: Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit.

Grenzen der humanitären Prinzipien

Die Anwendung der humanitären Prinzipien in der Praxis ist mit Herausforderungen verbunden. Während unserer Einsätze beobachten wir dezidiert, ob und wie unsere Hilfe ihr Ziel erreicht. Dabei müssen wir uns bspw. gegen politsche Vereinnahmung zur Wehr setzen und darauf achten, nicht instrumentalisiert zu werden. Unerwünschte Nebeneffekte müssen wir wahrnehmen, thematisieren und nach Möglichkeit vermeiden (so genanntes Do-no-harm-Prinzip).

Abgrenzung humanitärer Hilfe von Entwicklungszusammenarbeit

Humanitäre Hilfe ist nicht gleich Entwicklungshilfe. Während humanitäre Hilfe in unmittelbaren Krisensituationen aktiv ist, setzt Entwicklungshilfe typischerweise ein, wenn die größte Not vorüber ist und eine gewisse Stabilität eingekehrt ist. Sie gilt als langfristige Maßnahme zur Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Im Unterschied zu humanitären Organisationen arbeiten die meisten Organisationen der Entwicklungshilfe mit staatlichen Institutionen aus Geberländern zusammen und sind somit häufig von deren Interessen geleitet. Im Vergleich dazu ist eines der wichtigen Prinzipien der humanitären Hilfe die Unabhängigkeit von staatlichen Interessen.

Verteilung von Hygieneartikeln in Mosambik
Zum Schutz vor durch Wasser übertragene Krankheiten verteilten wir an 4.000 Familien in Buzi, Mosambik, Seife und eine Chlorlösung zur Trinkwasserreinigung.
© MSF/Pablo Garrigos

Humanitärer Kongress

Der Humanitäre Kongress ist eine Plattform zum Austausch von Trends und Entwicklungen in der internationalen humanitären Hilfe zwischen internationalen NGOs und Interessierten. Zu einem jährlich wechselnden Schwerpunktthema treffen sich Teilnehmer*innen und Sprecher*innen aus der ganzen Welt zwei Tage lang in Berlin oder virtuell. Der Humanitäre Kongress ist inhaltlich eine einzigartige Mischung von medizinischen und politisch-rechtlichen Fragen in der humanitären Hilfe. Der nächste Kongress wird im Oktober 2022 stattfinden.

Degan Ali hält Vortrag auf Podium
Degan Ali, Executive Director von Adeso, bei der Opening Keynote des 20. Humanitären Kongress, der 2018 in Berlin stattfand.
© Peter Groth

Centre for Humanitarian Action

Das unabhängige Centre for Humanitarian Action (CHA) ist der erste deutsche Think Tank für humanitäre Hilfe. Es setzt sich für eine unabhängige Analyse, kritische Diskussion und öffentlichkeitswirksame Vermittlung humanitärer Hilfe in der Öffentlichkeit, im politischen Diskurs und im Bildungssektor ein.  

Das Centre for Humanitarian Action (CHA) ist eine Initiative humanitärer Nichtregierungsorganisationen, um die humanitäre Hilfe aus Deutschland wie auch international zu stärken. Neben Ärzte ohne Grenzen Deutschland e.V. stellen der Deutsche Caritasverband e.V./Caritas international und das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. die Basisfinanzierung und bilden den Programmbeirat. Weitere ideelle und finanzielle Unterstützung kommt von Organisationen wie Oxfam Deutschland e.V., Aktion gegen den Hunger GmbH, das IRC Deutschland e.V., Islamic Relief Deutschland e.V.  oder Help - Hilfe zur Selbsthilfe e.V..