Direkt zum Inhalt

Amadeus von der Oelsnitz

Image
Amadeus von der Oelsnitz ist Vorstandsmitglied bei Ärzte ohne Grenzen Deutschland
© Verena Kühne/MSF

Amadeus von der Oelsnitz wurde im November 2016 als Vorstandsmitglied kooptiert und ist seit Mai 2017 gewähltes Vorstandsmitglied.

Ich bin Krankenpfleger, und das bin ich gerne und mit all meiner Kraft. Hier in Deutschland hab ich Zeit meines Berufslebens in schwierigen Verhältnissen gearbeitet: beispielsweise mit HIV-Infizierten und Aids-Kranken in Zeiten, in denen es keinerlei Medikamente gegen die Infektion gab. Später habe ich mit Abhängigen harter illegaler Drogen in einem großen Zentrum mit angeschlossenen Konsumräumen gearbeitet – das mache ich bis heute. 

2001 bewarb ich mich bei Ärzte ohne Grenzen. Mich hatte die in Deutschland damals noch nicht sehr bekannte Nichtregierungsorganisation durch ihr medizinisches Engagement beeindruckt, vor allem aber auch dadurch, dass sie in der Öffentlichkeit bedingungslos für die von ihr versorgten Opfer von Gewalt und Katastrophen einstand. Seitdem habe ich für Ärzte ohne Grenzen in zehn Einsätzen gearbeitet - vornehmlich in Afrika, aber auch in Asien. Ich habe gelernt, den für uns so selbstverständlichen Frieden und das so gut funktionierende Gesundheitssystem in diesem Land zu schätzen. Zudem habe ich mich in vielen Notfall-Einsätzen mit nationalen wie internationalen Kolleginnen und Kollegen intensiv dafür engagiert, unsere Vision umzusetzen. Manchmal musste ich allerdings auch die Endlichkeit unserer Möglichkeiten bitter erfahren. 

Dennoch habe ich die lachenden Kinder im Herzen, die unsere Ernährungszentren und Malaria-Kliniken geheilt verlassen können. Und wenn ich meinen eigenen kleinen Sohn in den Arm nehme, dann weiß ich jeden Tag einmal mehr, wie wichtig diese Arbeit ist. Ich freue mich meine Erfahrung und meine Energie nun auch in die Aufgaben des Vorstandes einbringen zu können und hoffe sehr, das über die Zeit der Kooptation hinaus zu tun.