Seitdem am 11. März 2020 der Covid-19-Ausbruch zur Pandemie erklärt wurde, leben Menschen weltweit wirtschaftlich, sozial und medizinisch in einer Ausnahmesituation. Überall sind Gesundheitssysteme und medizinisches Personal an ihre Belastungsgrenzen geraten. Im Einsatz gegen die Covid-19-Pandemie steht Ärzte ohne Grenzen Menschen in mehr als 360 Projekten und 76 Ländern zur Seite. Wir unterstützen Krankenhäuser und Kliniken mit medizinischem Personal, schicken Hilfsgüter, führen Isolationsbereiche ein und treffen Maßnahmen zur Infektionskontrolle.
Unsere Teams helfen Geflüchteten im Südsudan, in Syrien und in Bangladesch. Unsere Mitarbeiter*innen bringen Hilfe zu indigenen Völkern in Brasilien und sind auch in Konfliktgebieten wie im Jemen gegen Covid-19 im Einsatz. In vielen Projekten zur Eindämmung von Covid-19 spielt auch die mentale Betreuung für die Menschen eine wichtige Rolle.
Covid-19 trifft Schutzbedürftige am härtesten
Insbesondere Menschen, die bereits zuvor schutzbedürftig oder besonders verletzlich waren, trifft die Pandemie hart. Unsere Mitarbeiter*innen sehen zum Beispiel wie Geflüchtete weltweit in Gesundheitseinrichtungen abgewiesen oder unter menschenunwürdigen Bedingungen isoliert werden, aus Angst vor der Ansteckung mit Covid-19.
In unseren Programmen weltweit beobachten wir zudem, dass vielen Frauen essentielle Gesundheitsdienste wie beispielsweise wichtige Vorsorgeuntersuchungen oder Beratungen zur Familienplanung nicht mehr zur Verfügung stehen. Gleichzeitig erhalten chronisch erkrankte Menschen ihre Medikamente nicht, weil Einrichtungen geschlossen oder Lieferketten unterbrochen sind.
In Krisengebieten wie dem Jemen wiederum sind die Menschen nach dem jahrelangen Krieg in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Viele Gesundheitseinrichtungen sind zerstört, es mangelt an Personal und Covid-19-Patient*innen erreichen medizinische Einrichtungen meist erst, wenn die Krankheit schon weit fortgeschritten ist.
Unsere Hilfe auch in Europa
Schützt Menschen, nicht Profite!
Weltweit stehen inzwischen verschiedene wirksame Impfstoffe gegen das Coronavirus sowie Testverfahren für die Diagnostik zur Verfügung. An weiteren Impfstoffen und wirksamen Medikamenten gegen Covid-19 forschen Wissenschaftler*innen unter Hochdruck. Für die Erforschung dieser medizinischen Produkte wurden und werden große Summen an öffentlichen Fördermitteln bereitgestellt.
Wir setzen uns für eine gerechte Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus und einen fairen Zugang für alle Menschen ein: Gesundheit darf keine Frage des Geldbeutels sein.
Wir üben wir Druck auf die Verantwortlichen in Forschung, Politik und Industrie aus und fordern:
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Patente und Monopole dürfen den bezahlbaren Zugang oder eine ausreichende Produktion der jeweiligen medizinischen Produkte nicht einschränken.
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Pharmazeutische Unternehmen, die über Patente auf mögliche Medikamente, Diagnostika oder Coronavirus-Impfstoffe verfügen, sollten auf eine Durchsetzung verzichten und künftige Impfstoffe zum Selbstkostenpreis verkaufen.
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Verschiedene Medikamente, die gegen andere Krankheiten eingesetzt werden, wie z.B. Malaria oder HIV, werden aktuell gegen das Coronavirus getestet. Der Zugang zu diesen Medikamenten muss jedoch auch Patient*innen garantiert werden, die unter diesen anderen Krankheiten leiden. Die Fortsetzung ihrer Behandlung muss gewährleistet sein.
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Technologietransfer: Hersteller von Covid-19-Impfstoffen müssen die Technologie an Hersteller im Globalen Süden transferieren, um die Produktion zu diversifizieren und damit den aktuellen Bedarf zu decken sowie für die nächste Pandemie vorzusorgen.

Konkret: #ShareTheTech
Die Pandemie kann nur global wirksam eingedämmt und letztlich beendet werden. Dafür ist ein weltweites solidarisches Handeln und Kooperation notwendig. Welche Schritte möglich und notwendig sind, erfahren Sie auf dieser Seite.

Lungenkrankheit Covid-19 und das Coronavirus
Erfahren Sie mehr zu Symptomen, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten sowie Präventionsmaßnahmen und unserer Arbeit während der Covid-19-Pandemie.

Frauengesundheit in der Pandemie
Die Bedürfnisse von Frauen werden insbesondere in Notsituationen oft vernachlässigt - und während der Covid-19-Pandemie ist das nicht anders.