In libyschen Lagern: Helfen durch Zuhören
Libysche Internierungslager für Geflüchtete und Migrant*innen sind ein Ort voller Verzweiflung und Gefahren. Unsere Psychotherapeutin Kristin Pelzer erklärt, wie man unter solchen Bedingungen trotzdem psychosoziale Hilfe für die Menschen hinter Gittern leisten kann.
Diese Folge wurde am 15.01.2021 veröffentlicht.
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Wenn man aber erstmal anfängt, dann findet man Möglichkeiten zu helfen. Auch ganz kleine Dinge konnten so viel bewegen.
Libyen ist seit Jahren eine Zwischenstation für Menschen aus vielen unterschiedlichen Ländern. Sie hoffen, über Nordafrika den Weg an einen sicheren Ort zu finden, wo sie Asyl beantragen können. Immer wieder aber greift die libysche Küstenwache die Menschen auf ihrer Flucht im Mittelmeer auf und bringt sie widerrechtlich zurück ins unsichere Libyen. Dort angekommen, erwartet viele Migrant*innen und Geflüchtete keine Rettung, sondern ein Aufenthalt in einem Internierungslager. In diesen werden Migrant*innen und Geflüchtete oft wahllos und ohne rechtliche Grundlage festgehalten. Die Lebensbedingungen sind katastrophal.
Unsere Psychotherapeutin Kristin Pelzer versuchte monatelang, den Menschen hinter Gittern zu helfen. Das war mit vielen Rückschlägen und Enttäuschungen verbunden, denn ihren größten Wunsch – die Freiheit – konnte Kristin den Menschen nicht erfüllen. Dennoch hatte sie das Gefühl, in kleinen Schritten Verbesserungen bewirken zu können – und die Menschen zumindest dabei zu unterstützen, den schwierigen Alltag in den Internierungslagern besser zu ertragen.

Unsere Arbeit in Libyen
Neben der psychologischen Betreuung leisten wir in Libyen in mehreren Lagern und einer Klinik auch medizinische Hilfe für Migrant*innen und Geflüchtete.