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Sicherheit in den Projekten

Unsere medizinische Nothilfe in Konflikt- und Krisengebieten birgt für unsere Mitarbeiter*innen verschiedene Risiken – auch wenn wir alles tun, um diese zu minimieren.

Wenn Sie für uns arbeiten wollen, sollten Sie bereit sein, auch in unsicheren Einsatzgebieten zu leben. Viele unserer Projekte liegen in Krisenregionen, in denen ein gewisses Sicherheitsrisiko herrscht. Gesundheitseinrichtungen können Ziele von Angriffen sein, die Front kann in der Nähe liegen. Menschenrechte werden mitunter massiv verletzt. Vergewaltigung kann als Kriegsmittel eingesetzt, Homosexualität verfolgt werden. Selbst in scheinbar stabilen Ländern lassen sich gefährliche Situationen nicht ganz ausschließen.

Wir tun allerdings alles, um Risiken zu minimieren. Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden gehört zu unseren obersten Prioritäten. Für jedes unserer Projekte existieren genaue  Sicherheitsprotokolle und Vorschriften, die wir  laufend der aktuellen Lage im Einsatzgebiet  anpassen. Unsere Sicherheitsvorschriften können weitreichende Folgen haben: So schränken sie möglicherweise Ihre Bewegungsfreiheit und Ihren Kontakt zur lokalen Bevölkerung über die gesamte Zeit Ihres Einsatzes ein. Ebenso kann es sein, dass Sie jederzeit erreichbar sein müssen.

Die Sicherheitsmaßnahmen basieren auf einer gemeinsamen Verantwortung unserer Organisation und der Mitarbeitenden. Dies bedeutet, dass sich alle streng an die Protokolle und Vorschriften halten müssen – denn das richtige persönliche Verhalten und die richtige Einstellung sind wichtige Aspekte ihrer Sicherheit im Einsatz. Die Nicht-Beachtung der Sicherheitsvorschriften kann ein Kündigungsgrund sein.  

Humanitäre Prinzipien als bester Schutz  

Die wichtigste Grundlage für Ihre Sicherheit ist, dass Sie – wie alle unsere Mitarbeiter*innen - unsere humanitären Prinzipien einhalten. Das korrekte persönliche Verhalten bietet einen wesentlichen Schutz im Einsatz. Sie sollten in der Lage sein, die potenziellen negativen Folgen von Worten oder Taten für sich selbst und andere abzuschätzen.  

Schließlich haben Ihre Handlungen möglicherweise nicht nur Auswirkungen auf die Menschen, mit denen Sie in Kontakt stehen. Sie können auch das Projekt beeinflussen und damit direkt die Patient*innen, denen wir helfen. Zwischenmenschliche Konflikte und der Umgang mit multikulturellen Kontexten und Verwaltungspraktiken haben unter Umständen auch Auswirkungen auf die Sicherheit im Einsatzland insgesamt. 

Obwohl unsere Mitarbeiter*innen prinzipiell ein Projekt verlassen können, wenn sie sich mit der Sicherheitslage nicht wohlfühlen: Bitte wägen Sie vorab gründlich ab, ob ein Einsatz angesichts nicht ganz auszuschließender Risiken für Sie infrage kommt.

Jetzt reinhören in die Podcastfolge zum Thema: In libyschen Lagern - Helfen durch Zuhören

In dieser Folge unseres Podcasts "Notaufnahme" berichtet die Psychotherapeutin Kristin Pelzer von ihrem Einsatz in libyschen Internierungslagern. Die bedrückende Realität hinter Gittern, fehlende Freiheit und unsichere Lebensbedingungen werfen Fragen auf: Wie kann psychosoziale Hilfe unter solchen Bedingungen überhaupt geleistet werden? Kristins Einsatz zeigt, dass auch inmitten von Verzweiflung kleine Schritte positive Veränderungen bewirken können.

Berichte von Mitarbeitenden aus unseren Projekten

Wie sehen die Arbeit und der Alltag in einem Projekt aus? Wie laufen unsere Hilfseinsätze konkret ab?