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Arbeit und Leben im Projekt 

Lange Arbeitstage und Freizeit mit wenig Luxus bedeuten eine Herausforderung.

Ein Einsatz mit uns wird herausfordernd sein - doch Sie werden unvergessliche Erfahrungen machen. Gewinnen Sie zunächst einen Eindruck von unserer Arbeits- und Organisationskultur, die die Basis für die Zusammenarbeit in unserer Organisation bildet.

Vermutlich wird sich Ihr Alltag sehr verändern. Und er wird nur zu meistern sein, wenn Sie belastbar sind und längere Zeit auf gewohnte Annehmlichkeiten verzichten können.

Unterkunft und Verpflegung stellen wir Ihnen bei Ihren Einsätzen zur Verfügung. Meist wohnen unsere Projektmitarbeiter*innen, die aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturkreisen kommen, gemeinsam in eigenen Häusern oder auf einem größeren Gelände. Die Unterkünfte können, je nach Einsatzland und Projekt, sehr abgeschieden und einfach sein – mal ist es eine Hütte, mal ein Haus oder ein Zelt. Grundsätzlich steht Ihnen ein eigenes Schlafzimmer zur Verfügung. Bad, Küche und Wohnzimmer teilen Sie sich in der Regel mit anderen Mitarbeiter*innen - in Notfallsituationen auch mal das Schlafzimmer. Um die Hausarbeit müssen Sie sich meist nicht kümmern. Für das Kochen und Reinigen wird normalerweise gesorgt.

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Ein Chirurg sitzt in einem OP-Saal

"Jeder Tag war eine extreme Herausforderung. Wir nahmen unglaublich viele Patient*innen auf, teilweise Hunderte am Tag. Die Kämpfe hörten nicht auf, die Gewalt war erschreckend. Ich und ein australischer Kollege, ein Gefäßchirurg, arbeiteten 14 bis 18 Stunden am Tag in zwei Operationssälen."

Mateusz Mackos, Chirurg
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Eine Gruppe von Frauen blickt in die Kamera

“Das Team vor Ort wird zur Familie, man arbeitet sehr intensiv zusammen und das verbindet auf eine ganz spezielle Art und Weise. Es entstehen Verbindungen, die - auch ohne dass man sich vielleicht jemals wiedersieht -, für das ganze Leben bestehen bleiben werden.“

Christina Böhrer, Field Communications Manager
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Eine Gruppe von Männern posiert für die Kamera

"Alle hatten mit den unterschiedlichsten Problemen zu kämpfen – von der heftigen Arbeitsbelastung über die Beschränkungen der eigenen Tätigkeit bis hin zu den klimatischen Belastungen und dem Fehlen gewohnter Kost und Ablenkung. Die einen fallen hier, die anderen dort in ein Loch. In der Regel hilft jeder jedem, sich zu stabilisieren – am besten erst mal gemeinsames Lachen über das Unglaubliche, dann kann man entspannter nach Lösungen suchen. So entsteht eine freundschaftliche Arbeitsatmosphäre, die sehr motivierend ist."  

Andreas Engel, Apotheker

Auch die klimatischen Bedingungen sind in vielen Projektländern herausfordernd: Es können extreme Hitze, Kälte oder eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschen, es kann stark regnen und von Insekten wimmeln. Klimaanlagen gibt es nicht immer. Außerdem können, je nach Einsatzland, der Strom oder das Internet ausfallen, was die Kommunikation mit Verwandten und Freunden in Ihrer Heimat erschwert. In der Regel ist in den meisten Projekten jedoch die Strom- und Internetversorgung sichergestellt.

Vielfach arbeiten wir zudem in Ländern, in denen die Sicherheitslage kritisch ist. In diesem Fall müssen Sie strenge Regeln befolgen: Es kann Ausgangssperren geben und Ihre Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt sein, so dass Sie sich nicht alleine oder nur nach Absprache vom Arbeitsort oder dem Wohngelände entfernen dürfen. Die Sicherheitsmaßnahmen können auch Auswirkungen auf Ihren Urlaub haben. Unter Umständen ist es nicht möglich, das Land zu verlassen oder dort herumzureisen. Auch Ihre Beziehungen zur lokalen Bevölkerung können eingeschränkt sein.

Die Arbeit selbst kann extrem stressig und körperlich anstrengend sein. Die Freizeit ist knapp bemessen, eine Sechs-Tage-Woche mit Zwölfstunden-Tagen, Wochenendarbeit und nächtliche Einsätze sind nichts Ungewöhnliches. Hinzu kommt: Oft müssen Sie ohne die technischen Hilfsmittel auskommen, die in Ihrer Heimat die Arbeit erleichtern und Menschenleben retten können. Dies kann psychisch belastend sein, genauso wie die Bedingungen in den Projekten: die akute Not der Patient*innen, von denen viele unter Krieg, Vertreibung, Mangelernährung oder leicht vermeidbaren Krankheiten leiden.

Der Internist und Rettungsmediziner Tankred Stöbe berichtet von seiner Arbeit bei Ärzte ohne Grenzen.

Bevor Sie sich für einen Einsatz entscheiden, sollten Sie sich genau überlegen: Sind Sie bereit, monatelang unter einfachen Umständen zu leben? Können Sie sich vorstellen, ihre Unterkunft mit Menschen zu teilen, die Sie sich nicht ausgesucht haben?

Übrigens stammen neun von zehn unserer Mitarbeiter*innen aus den Einsatzländern selbst, leben vor Ort und arbeiten meist längerfristig für uns. Diese Kolleg*innen leisten also den ganz überwiegenden Teil unserer Hilfe. Sollten Sie sich bewerben und anschließend ausreisen, werden Sie Seite an Seite mit Ihnen für unsere Patient*innen da sein.

Um noch mehr über das Leben in unseren Projekten zu erfahren, empfehlen wir Ihnen, die Blogs unserer Mitarbeiter*innen zu lesen und an unseren Informationsveranstaltungen teilzunehmen. Bei diesen können Sie sich auch direkt mit Kolleg*innen, die bereits im Einsatz mit uns waren, austauschen und Fragen stellen.

Aus den Projekten

Wie sehen die Arbeit und der Alltag in einem Projekt aus? Wie laufen unsere Hilfseinsätze konkret ab? Erfahren Sie hier mehr auf dem Blog unserer Mitarbeiter*innen.

"Notaufnahme" – Der Podcast

Im Podcast "Notaufnahme" nehmen wir Sie mit auf unsere weltweiten Einsätze. Mitarbeiter*innen berichten von ihrem Arbeitsalltag und besonderen Momenten.