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Astronomische Umsätze von Moderna: Biden soll Herausgabe der Technologie erzwingen

Washington/ Berlin, 04. Oktober 2021 - Zu den heutigen Umsatzzahlen von Moderna in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar allein für das dritte Quartal 2021 kommentiert Carrie Teicher, Programmdirektorin von Ärzte ohne Grenzen USA:

Die US-Steuerzahler haben den Covid-19-Impfstoff von Moderna möglich gemacht. Das Unternehmen muss sich jetzt an der gesellschaftlichen Verantwortung beteiligen, die Weltbevölkerung zu impfen. Die US-Regierung muss ihre weitreichenden rechtlichen Befugnisse nutzen und Moderna zwingen, die Technologie zur Verfügung zu stellen und die weltweite Produktion des Impfstoffs zu steigern.”

Moderna hat knapp 10 Milliarden US-Dollar an öffentlicher Förderung und Vorab-Zahlungen beim Impfstoffeinkauf erhalten. Diese Summe deckte nahezu die gesamten Kosten für die klinische Entwicklung ab. Außerdem konnte das Unternehmen auf mehrere bestehende Patente zugreifen, die die US-Regierung zur Verfügung stellte. US-Präsident Biden hätte mit dem Defense Production Act einen rechtlichen Hebel, um die Weitergabe der Technologie an den mRNA-Technologietransfer Hub der WHO zu veranlassen.

Moderna hat bisher keine einzige Dosis Impfstoff an die weltweite Covax-Initiative geliefert und nur insgesamt eine Million Dosen an ärmere Länder verkauft. In vielen Ländern ist der Impfstoff noch nicht einmal registriert – auch nicht in Südafrika, obwohl Moderna hier bereits mehrere eher unspezifische Patente auf seine mRNA-Technologie gesichert hat. Eine mit der Afrikanischen Union getroffene Absichtserklärung und die Pläne für eine eigene Fabrik auf dem Kontinent sind in keiner Weise ausreichend. Eine Weitergabe der Technologie an den Hub in Südafrika könnte hingegen die Produktion zeitnah ankurbeln. Nach Recherchen von Ärzte ohne Grenzen wären sieben Hersteller in Afrika in der Lage, kurzfristig Covid-19-Impfstoffe herzustellen.

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Unsere Pressereferentin Heike Dierbach
Heike Dierbach
- Pressestelle