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Jahresabschluss 2018: Ärzte ohne Grenzen nimmt mehr als 150 Millionen Euro an Spenden ein. Ebola-Ausbruch in der D.R. Kongo nicht unter Kontrolle

Berlin, 13. Juni 2019. Die deutsche Sektion der Nothilfeorganisation Ärzte ohne Grenzen hat das vergangene Jahr mit einem Rekordergebnis an Spenden abgeschlossen. Die Gesamteinnahmen 2018 betrugen 158,1 Millionen Euro. Aus privaten Spenden und Zuwendungen stammten 152,2 Millionen Euro. Das waren 4,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben lagen bei 157,8 Millionen Euro, 87 Prozent davon flossen direkt in die Projekte. Eines der wichtigsten Einsatzländer war die Demokratische Republik Kongo. Mehr als 2.000 Menschen haben sich dort mit Ebola infiziert. Die Epidemie ist bis heute nicht unter Kontrolle. Die WHO bestätigte gerade mehrere Ebola-Fälle in Uganda.

„Unser großer Dank gilt den 622.705 Spenderinnen und Spendern, die unsere Arbeit durch ihre Zuwendung im vergangenen Jahr erst möglich gemacht haben“, sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland. „So können wir etwa im Südsudan, im Jemen und in der Demokratischen Republik Kongo dringend benötigte medizinische Hilfe leisten.“

Gewaltsame Angriffe auf Helfer und Behandlungszentren erschweren in der D.R. Kongo die Bekämpfung des zweitgrößten Ebola Ausbruchs der Geschichte. „In den Provinzen Ituri und Nord-Kivu haben wir seit Langem Projekte. Dass wir die Situation dieser unter Bürgerkrieg leidenden Regionen gut kennen, hilft uns beim aktuellen Ausbruch von Ebola“, sagt Westphal. Die Teams können auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen und wissen um Traditionen und Ängste der Menschen in den Dorfgemeinschaften. 

Denn Aufklärung zu leisten und die Akzeptanz der Bevölkerung zu gewinnen, sind die entscheidenden Elemente, um den aktuellen Ebola-Ausbruch in den Griff zu bekommen, bei dem bereits mehr als 2.000 Menschen erkrankt sind. Mehr als 1.300 Menschen starben. 

Verschiedene Indikatoren deuten darauf hin, dass der Ausbruch nicht unter Kontrolle ist. In den sieben Monaten zwischen August 2018 und März 2019 gab es rund 1000 Ebola-Fälle, in den vergangenen drei Monaten hat sich diese Zahl verdoppelt. Knapp die Hälfte der Neuerkrankten ist nicht auf Kontaktlisten bekannter Ebola-Patienten vermerkt. Das heißt, es ist nicht klar, bei wem sie sich angesteckt haben. Zudem ist der Anteil der Menschen, die an Ebola zuhause oder in dörflichen Gesundheitszentren sterben, mit rund 40 Prozent alarmierend hoch. 

Die Gefahr der Ansteckung ist bei Familienmitgliedern oder medizinischen Mitarbeitern groß. Ärzte ohne Grenzen unterstützt deshalb die örtlichen Gesundheitseinrichtungen bei der Diagnose und Behandlung von Ebola-Patienten. Für die Ebola-Programme in der D. R. Kongo hat das internationale Netzwerk von Ärzte ohne Grenzen 2018 und in diesem Jahr bis Mai insgesamt 25,6 Millionen Euro ausgegeben.

Weltweit leistete die internationale Hilfsorganisation 2018 in mehr als 70 Ländern Nothilfe. Die deutsche Sektion finanzierte Projekte in 46 Ländern sowie die Seenotrettung auf dem Mittelmeer mit. Am meisten Geld aus Deutschland floss dabei in den Südsudan, nach Syrien und Äthiopien. 

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Daniela Zinser