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G7-Gipfel: Lösungsvorschläge zum Thema globale Gesundheit enttäuschen

Heute ist der G7-Gipfel in Japan zu Ende gegangen. Ärzte ohne Grenzen ist erfreut, dass die Gipfelteilnehmer anerkannt haben, dass das bestehende System für Forschung und Entwicklung im Gesundheitsbereich nicht für die nötigen Innovationen sorgt, um weltweit dringend benötigte Medikamente, Diagnostika und Impfstoffe zu entwickeln. Die diskutierten Lösungen sind jedoch enttäuschend.

Marco Alves, Koordinator der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland:

„Die Abschlusserklärung des G7-Gipfels unterstützt neue Investitionen in Forschung und Entwicklung, ohne jedoch sicherzustellen, dass die neu entwickelten Medizinprodukte, wie zum Beispiel Antibiotika, dann auch bezahlbar sind. Die G7 identifizieren außerdem den Zugang zu Medikamenten als Problem, befürworten aber gleichzeitig Freihandelsabkommen, wie das Transpazifische Partnerschaftsabkommen (TPP) - das bisher schädlichste Handelsabkommen für den Zugang zu Medikamenten.

Wir hoffen, dass beim Folgetreffen der G7-Gesundheitsminister im September ein Fokus auf Ansätze gelegt wird, welche die Entwicklung dringend benötigter Impfstoffe, Diagnostika und Medikamente fördern und gleichzeitig den bezahlbaren Zugang garantieren.

Die von den Vereinten Nationen im vergangenen September als eines der nachhaltigen Entwicklungsziele festgelegte Universal Health Coverage (Allgemeine Gesundheitsabsicherung, Ziel 3.8.) ist nur zu erreichen, wenn medizinische Forschung und Entwicklung auf die Bedürfnisse von Patienten weltweit ausgerichtet ist. Nicht, wenn nur geschaut wird, womit sich am meisten Profit machen lässt. Der deutschen Bundesregierung kommt bei der Suche nach neuen Lösungen, vor allem mit Blick auf ihre im Dezember beginnende G20-Präsidentschaft, eine besondere Rolle zu.”

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Mitarbeiter
Marco Alves