Wer bekommt den Impfstoff?
Am Impfstoff gegen das Coronavirus zeigt sich, wie ungerecht der Zugang zu Arzneimitteln weltweit organisiert ist. Lara Dovifat von unserer Medikamentenkampagne erklärt, wie wir uns dagegen wehren und für eine gerechte Verteilung einsetzen.
Diese Folge wurde am 27.11.2020 veröffentlicht.
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Wir beobachten immer wieder, dass lebensnotwendige Medikamente oder Impfstoffe nicht nach dem größten Bedarf verteilt werden, sondern nach dem größten Geldbeutel."
Im November 2020 war es endlich so weit: Unter Hochdruck hatten Forscher*innen und Pharma-Unternehmen seit Beginn der Pandemie an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Sars-Cov-2-Virus gearbeitet. Wohl kaum einem medizinischen Forschungsprojekt fieberten so viele Menschen entgegen, wie diesem Impfstoff. Nach Veröffentlichung der vielversprechenden Ergebnisse einiger Pharma-Unternehmen wurde allerdings klar, was wir bereits befürchtet hatten und viel zu häufig der Fall ist bei Ergebnissen der Medikamentenentwicklung: Nicht alle werden sich gegen das Virus schützen können, denn nicht alle werden sich den Impfstoff leisten können.
Wenige reiche Industrieländer hatten sich vertraglich bereits frühzeitig die ersten Produktionsmargen der noch nicht zugelassenen Impfstoffe gesichert. Was der Alleingang einzelner, mächtiger Staaten für die Menschen in ärmeren Ländern und für die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen bedeutet, besprechen wir in dieser Podcastfolge mit Lara Dovifat. Sie setzt sich im Rahmen unserer Medikamentenkampagne dafür ein, dass Preise von Impfstoffen, Diagnostika und Medikamenten gesenkt werden und so erhältlicher für alle Menschen werden.

Ein Virus verändert die Welt: Covid-19
Pandemie: In einem Großteil unserer Projekte in weltweit 70 Ländern sind wir gegen das Coronavirus im Einsatz.