Sie gelten als Orte des Schreckens: Im Bürgerkriegsland Libyen existieren zahlreiche Internierungslager, die von staatlichen Stellen, Milizen oder Menschenhändlern kontrolliert werden. Tausende Geflüchtete werden hier unter katastrophalen Bedingungen festgehalten – sie haben weder Zugang zu medizinischer Versorgung noch zu einem rechtsstaatlichen Verfahren. Folter, Gewalt und sexueller Missbrauch sind an der Tagesordnung, Gefangenschaft und Erpressung werden als Geschäftsmodell betrieben.
Unsere politische Referentin Marie von Manteuffel besuchte während eines sechsmonatigen Einsatzes diese Lager immer wieder. Sie bemühte sich dort, Inhaftierte zu schützen und wenn möglich, sie herauszuholen. Schwangere Frauen, unbegleitete Minderjährige oder Menschen mit Krankheiten waren dabei ihr Fokus. In Folge 24 der „Notaufnahme“ spricht Marie von der Kriminalisierung der Geflüchteten in Libyen, der Mitverantwortung Europas für ihre Lage und den komplizierten Wegen, die Menschen zu befreien.
Jetzt reinhören:
Ein Vater und seine Tochter wurden in unterschiedlichen Internierungslagern festgehalten. Wir setzten uns gegenüber der Lagerleitung dafür ein, dass sie zumindest zusammenkommen können. Als es gelang, musste unser ganzes Team weinen.
Die Protagonistin
Marie von Manteuffel ist ausgebildete Juristin. Im Jahr 2015 entschied sie, dass Lizenzverträge für Film und Fernsehen nicht der richtige Arbeitsinhalt für sie sind. Seitdem arbeitet Marie mit und für Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Diskriminierung.
Bei Ärzte ohne Grenzen ist sie Teil der Advocacy-Abteilung, die sich im Gespräch mit Entscheider*innen in Politik und Zivilgesellschaft für eine menschenwürdigere Flüchtlingspolitik einsetzt.
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