
Erdbeben in Syrien und der Türkei: Unsere Katastrophenhilfe
Drei Monate nach den verheerenden Erdbeben im Februar im Süden der Türkei und im Nordwesten Syriens besteht noch immer ein enormer Hilfsbedarf. 15,2 Millionen Menschen sind betroffen. Mehr als drei Millionen wurden obdachlos. Hunderttausende sind verletzt. Und mehr als 59.000 Menschen haben ihr Leben verloren (Stand: 10. Mai 2023). Der Wideraufbau könnte Jahre dauern.
Im Nordwesten Syriens, in dem durch die Folgen des Krieges ohnehin schon prekäre Lebensbedingungen herrschten, sind unsere Teams im Einsatz. In der Türkei unterstützen wir Partnerorganisationen.
Wir konzentrieren uns in unserer Hilfe besonders auf schutzbedürftige Menschen und marginalisierte Gruppen sowie die Hilfe in schwer erreichbaren Regionen und Orten, an denen besonders viele Vertriebene leben.
So helfen wir
- Wir unterstützen 32 Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen mit Material und medizinischem Personal in Nordwestsyrien.
- Wir behandeln Verletzte in Nordwest Syrien.
- Wir betreiben vier mobile Kliniken in Aufnahmezentren in Nordwestsyrien.
- Wir bieten psychosoziale Unterstützung an in Nordwestsyrien und der Türkei.
- Wir verteilen Lebensmittelpakete und Hilfsgüter an Betroffene.
- Wir helfen bei der Errichtung von provisorischen Unterkünften aus Zelten und Containern.
- Wir bieten obdachlos gewordenen Menschen Aktivitäten für Kinder, Möglichkeiten zum Austausch sowie Duschen und das Waschen von Kleidung an.
Die Folgen der Erdbeben sind langfristig
In der Akutphase der ersten drei Monate waren Betroffene und Helfer*innen vornehmlich damit befasst, die Grundbedürfnisse zu decken. Nun wird allmählich die grundlegende Veränderung deutlich, die die Katastrophe verursacht hat. Die Menschen erkennen, dass die neuen Lebensumstände nicht kurzfristig, sondern von Dauer sind. Dies wirkt sich unmittelbar auf ihre psychische Gesundheit aus.
Zu der Zerstörung durch die Erdbeben kommen Überschwemmungen nach Starkregen, die die Lage weiter verschärfen. In Syrien kam es zudem zum Ausbruch von Cholera.
In beiden Regionen waren bereits vorher Millionen syrischer Geflüchtete untergebracht, die bereits unter prekären Bedingungen lebten und traumatische Ereignisse erlebt haben. Zusätzlich entstehen nun neue Symptome, weshalb die psychologische Unterstützung, einschließlich Psychotherapie, langfristig und strukturiert gewährleistet werden muss.
Wir dürfen die Menschen in Nordwestsyrien nicht vergessen
Die humanitäre Hilfe, die die Menschen im Nordwesten Syriens erreicht, ist zu gering und zu langsam. Die internationale Unterstützung muss dringend aufgestockt werden, um das Leben und die Würde der Menschen in den betroffenen Gebieten zu schützen und dem Ausmaß der Krise gerecht zu werden.
Die Grenzübergänge sollten offen bleiben, damit ausreichend Hilfe zu den Betroffenen kommen kann. Aktuell gelangt über die von den Vereinten Nationen verwalteten Übergänge Bab al-Hawa, Bab al-Salam und al-Raee humanitäre Hilfe in die Region. Über weitere Grenzübergänge, die nicht mit der UN-Resolution in Verbindung stehen, die die Nutzung dieser drei Übergänge ermöglicht, können Personal und nicht-medizinischen Güter transportiert werden.
"Die internationale Staatengemeinschaft darf die Menschen in Nordsyrien nicht vergessen", sagt Christian Katzer. "Wir brauchen eine groß angelegte internationale Hilfsaktion für die Region und klare Unterstützung von humanitären Organisationen, die bereits in der Region arbeiten."
10.05.2023
So können Sie helfen
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Wichtige Info zum Thema: Mitarbeit - Erdbeben Syrien /Türkei
Wir freuen uns über die große Bereitschaft, sich für die Menschen in Syrien und der Türkei zu engagieren! Unser Bewerbungsverfahren läuft allerdings generell so ab, dass sich Interessent*innen nicht für bestimmte Länder bewerben können. Wieso das so ist, erläutern wir hier im Detail.