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Erdbeben in Syrien und der Türkei: Unsere Katastrophenhilfe

Tausende Menschen in der vom Erdbeben betroffenen Grenzregion brauchen dringend humanitäre Hilfe. Wir sind im Einsatz - mit Ihrer regelmäßigen zweckungebundenen Spende sorgen Sie dafür, dass wir das in Situationen wie dieser immer sind.
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Auch mehr als einen Monat nach den verheerenden Erdbeben ab dem 6. Februar in der südlichen Türkei und im Nordwesten von Syriens bleibt die Not der Menschen akut. In den syrischen Gouvernements Idlib und Aleppo hat die Katastrophe die ohnehin schon dramatische Lage infolge des Krieges weiter verschlimmert. 180.000 Menschen mussten ihre Unterkünfte verlassen. In der südlichen Türkei waren bis Anfang März mehr als 3 Millionen Menschen gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen. Viele der Vertriebenen haben nach wie vor keine Unterkunft. In beiden Regionen waren bereits vorher Millionen syrischer Geflüchteter untergebracht, die ohnehin schon unter prekären Bedingungen leben. 

Bis dato bestätigt die UN, dass fast 49.000 Menschen ihr Leben verloren haben. Zehntausende sind verletzt. 

So helfen wir

  • Im Nordwesten Syriens unterstützen wir 32 Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen mit Material und medizinischem Personal. Die Mitarbeiter*innen helfen bei der Behandlung von Verletzten.
  • Dort betreiben wir auch vier mobile Kliniken in Aufnahmezentren, in denen Menschen medizinisch behandelt und psychosozial beraten werden.
  • Der Bedarf an psychosozialer Unterstützung ist auch in Nordwestsyrien groß. Wir bieten eine entsprechende Beratung an.
  • Wir versorgen obdachlos gewordene Menschen in Syrien mit Decken, Hygiene-Paketen, Zelten, elektrischen Öfen, Lebensmitteln und Trinkwasser.  
  • Im Süden der Türkei arbeiten wir bei allen unseren Aktivitäten mit lokalen Organisationen zusammen. Wir kümmern uns dabei vor allem um vernachlässigte Gebiete. Unsere Teams haben unter anderem Hygienesets, Decken oder Thermounterwäsche sowie Wasser und Nahrungsmittel gespendet. Zudem haben Mitarbeiter*innen bei der Bereitstellung von Duschen und Toiletten mitgearbeitet. Auch in der Türkei benötigen die Menschen dringend psychosoziale Beratung, die wir unterstützen.  

 

Aktuelle Berichte zum Thema finden Sie hier

Die Lage ist lebensbedrohlich

Es fehlt an allem: Viele Vertriebene haben nach wie vor keinen Zugang zu lebensnotwendigen Gütern. Sie können ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen und trauern um den Verlust von Angehörigen. Hinzu kommen die ständige Angst und posttraumatischer Stress durch die Nachbeben. Auch das Risiko von Krankheitsausbrüchen steigt: Die mangelhafte Versorgung mit sauberem Wasser begünstigt die Ausbreitung von Durchfallerkrankungen.

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Unsere Kolleg*innen sind von chirurgischen Interventionen bei schweren körperlichen Verletzungen bis hin zu Wasser- und Hygieneversorgung aktiv. Auch die Geburtshilfe geht ja weiter, denn trotz eines Erdbebens sind Frauen schwanger und es werden Kinder geboren. Und auch Kinder müssen versorgt werden. Das heißt, unsere Kolleg*innen versuchen überall, wo sie gerade können, die Helfer*innen vor Ort zu unterstützen.

Parnian Parvanta - Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Ärzte ohne Grenzen Deutschland
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Menschen stehen vor einem zerstörten Gebäude

“In Atareb nahe Aleppo wurden wir Zeug*innen, wie eine Mutter tot geborgen wurde. Doch ihre drei Kinder konnten gerettet werden: Es war wie ein Wunder. Eins nach dem anderen. Gerade als der Krankenwagen mit dem ersten Kind losfahren sollte, wurde das zweite gefunden. So war es auch mit dem Dritten."

Mohammed - Fahrer von Ärzte ohne Grenzen in Syrien
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Christian Katzer

"Die Naturkatastrophe trifft Menschen, die aufgrund des anhaltenden Konflikts sowieso schon auf humanitäre Hilfe angewiesen sind und verschlimmert ihre Situation."

 

Christian Katzer, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen
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Dilan Türkei

"Wir sind zu fünft: meine Eltern, meine beiden Geschwister und ich. Unser Haus ist gleich dort drüben (30 Meter entfernt), aber jetzt wohnen wir in diesem Camp mit anderen Familien aus der Nachbarschaft. Das Haus ist völlig zerstört. Alles, was wir wollen, ist, wieder ein normales Leben zu führen: gut essen, an einem warmen Ort leben... 

Wir haben keine Pläne, wegzugehen. Wohin sollten wir gehen? wir haben immer in Adiyaman gelebt. Dies ist unser Ort, unser Leben. Jetzt verbringen wir unsere Tage damit, nicht viel zu tun und es ist sehr kalt. Und ab und zu haben wir das Gefühl, dass der Boden wankt."

Dilan (23) aus Adiyaman, Türkei
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"Wir arbeiten gerade immer bis spät in die Nacht. Das Team, das ich betreue, koordiniert die Logistik, um in Dschindires Zelte und Kleidung an die Menschen zu verteilen. Ich stehe noch unter Schock. Ich kann kaum begreifen, was passiert ist. Aber ich kann nicht einfach zurück nach Hause gehen und mich ausruhen. Es fühlt sich an, als würde die Katastrophe noch andauern."

Samar - Gesundheitshelferin von Ärzte ohne Grenzen in Syrien
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Sherwan Qasem zeigt auf einer Demo mit der Hand ein Friedenszeichen.

"Als ich die Nachrichten am Montagmorgen hörte, versuchte ich sofort, meine Familie und Freund*innen in Syrien zu erreichen. Dazusitzen und nicht zu wissen, was mit ihnen passiert war, war unerträglich. Aufgrund der Grenzsituation gelangte in den ersten 48 Stunden nach den Beben keine Hilfe in den Norden Syriens. Irgendwann kam ich endlich telefonisch zu meiner Mutter durch - es war eine Erleichterung zu hören, dass meine Angehörigen am Leben sind. Mit dem Notfallteam von Ärzte ohne Grenzen setze ich nun alles daran, dass die von der Katastrophe betroffenen, die notwendige Hilfe erhalten." 

Sherwan Qasem - Mitarbeiter der Notfallkoordination von Ärzte ohne Grenzen in Amsterdam

Wir brauchen eine groß angelegte Hilfsaktion

Nach wie vor ist der Transport humanitärer Hilfsmittel nach Nordsyrien zu langsam. Es besteht ein enormer Bedarf an Unterkünften, Trinkwasser, Waschgelegenheiten und Heizgeräten. Aktuell kann über die von den Vereinten Nationen verwalteten Grenzübergänge Bab al-Hawa, Bab al-Salam und al Raee humanitäre Hilfe in die Region gelangen. Zwei weitere kommerzielle Grenzübergänge ermöglichen den Transport von nicht-medizinischen Gütern und Personal. Wir unterstützen die Forderung, mehr Zugangspunkte für humanitäre Hilfe nach Nordwestsyrien zu schaffen. Denn auch medizinische Vorräte, insbesondere für chirurgische Eingriffe, werden immer knapper. 

"Die internationale Staatengemeinschaft darf die Menschen in Nordsyrien nicht vergessen", sagt Christian Katzer. "Wir brauchen eine groß angelegte internationale Hilfsaktion für die Region und klare Unterstützung von humanitären Organisationen, die bereits in der Region arbeiten."

 

09.03.2023

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Wichtige Info zum Thema: Mitarbeit - Erdbeben Syrien /Türkei 

Wir freuen uns über die große Bereitschaft, sich für die Menschen in Syrien und der Türkei zu engagieren! Unser Bewerbungsverfahren läuft allerdings generell so ab, dass sich Interessent*innen nicht für bestimmte Länder bewerben können. Wieso das so ist, erläutern wir hier im Detail.