Live vor Ort in Stuttgart I Als Ärztin in Madagaskar und im Südsudan
„Es macht mich sehr wütend, dass heutzutage immer noch Hundertausende Kinder schwer mangelernährt sind und daran sterben“, sagt Dr. Amy Neumann-Volmer. Die Ärztin zeigt anhand ihres Einsatzes in der Stadt Ambovombe in Madagaskar auf, wo die Ursachen von Mangelernährung liegen und wie die Krankheit behandelt wird. Bricht etwa wie in Madagaskar eine schwere Dürre aus oder werden Ernten durch Zyklone vernichtet, wächst die Gefahr massiv. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen errichten dann in kürzester Zeit Intensivstationen, um auch eine große Anzahl von schwer mangelernährten Kindern versorgen zu können. „Schnelle Hilfe ist wichtig“, sagt Dr. Amy Neumann-Volmer. „Denn oft leiden Kinder bereits an zusätzlichen Krankheiten, die ihr Immunsystem geschwächt haben.“
Ähnlich herausfordernd ist die Lage im Südsudan: Dr. Amy Neumann-Volmer war dort im Vertriebenencamp Bentiu tätig, wo mehr als 100.000 Menschen Zuflucht suchen. „Mit dem jetzigen Beginn der Regenzeit werden heftige Überschwemmungen erwartet, was zur Verbreitung von Infektionskrankheiten führen wird“, sagt die Ärztin. Zugleich sind in dem riesigen Camp verstärkt auch die Auswirkungen des Krieges im benachbarten Sudan bemerkbar. „Viele Menschen fliehen aus dem etwa 90 Kilometer entfernten Land auch hierher, dabei ist es jetzt schon schwer, die Versorgung für alle sicherzustellen.“