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Hilfe für Kinder in einer Ernährungskrise

Langjährige Konflikte, Gewalt und Vertreibung: Abseits medialer Öffentlichkeit spielt sich im Nordwesten Nigerias eine Ernährungs- und Gesundheitskrise ab, die vor allem Kinder trifft.

Wir laden Sie als Stiftung, Unternehmen und Großspender*in ein: Helfen Sie mit einer projektgebundenen Förderung und verbessern Sie so die Situation für Kinder in Nigeria.

Melden Sie sich gerne persönlich bei uns!

Kindsein inmitten einer Ernährungskrise

Das westafrikanische Land Nigeria zählt mit etwa 220 Millionen Einwohner*innen zu den bevölkerungsreichsten Ländern weltweit und ist eine der größten Volkswirtschaften auf dem afrikanischen Kontinent. Doch fehlende soziale Gerechtigkeit, Konflikte und Gewalt hinterlassen ihre Spuren im Leben der Menschen, insbesondere im Nordwesten des Landes. Nach Angaben des nigerianischen Statistikamtes leben rund 78 Prozent der Menschen in der Region unterhalb der Armutsgrenze. Bewaffnete Gruppen überfallen Städte, plündern Eigentum, vergewaltigen und entführen Menschen. Familien haben ihre Häuser verlassen und sind an sicherere Orte geflohen. Andere sind geblieben, gelangen aber nicht mehr zu ihren Feldern oder Arbeitsplätzen und können damit ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten. 

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Mutter füttert ihr Kind über eine Sonde, Ernährungszentrum Sokoto
Abdulrahman wird von seiner Mutter über eine Sonde mit Milch gefüttert. Abdulrahman ist eines von mehreren Kindern, das wir im Ernährungszentrum im Sokoto Specialist Hospital behandeln.
© Ehab Zawati/MSF

Im Nordwesten Nigerias ist medizinische Versorgung für die meisten unerschwinglich oder nur schwer zugänglich. Denn die Straßen zu den wenigen verfügbaren Gesundheitszentren und Krankenhäusern sind unsicher. Viele Kinder sind noch nie gegen Krankheiten wie Masern geimpft worden. Infektionen wie Malaria sind endemisch, Ausbrüche von Masern, Cholera oder Meningitis sind keine Seltenheit.

Seit Anfang 2022 diagnostizieren wir in der Region außergewöhnlich viele mangelernährte Kinder. Diese Kinder sind besonders anfällig für Infektionskrankheiten wie die wenig bekannte Krankheit Noma. Noma beginnt unscheinbar – mit einer Zahnfleischentzündung, doch innerhalb weniger Tage zerstört die bakterielle Infektion Knochen und Gewebe im Gesicht. Unbehandelt führt sie bei bis zu 90 Prozent der Infizierten zum Tod. Den Überlebenden steht eine Zukunft voller Schmerzen und Stigmatisierung bevor.

  • 2,4 Mio Binnenvertriebene
  • 8,1 Mio von Konflikten betroffene Kinder im Norden
  • 2 Mio schwer mangelernährte Kinder
  • 60% Masern-Impfquote bei Kindern

Sie unterstützen mit Ihrer Förderung Kinder in Sokoto und Zamfara

Im Nordwesten Nigerias, wo Mangelernährung weit verbreitet und der Impfschutz gering ist, leiden vor allem Kinder unter den Folgen von Konflikten, Vertreibung und Armut. Deshalb betreiben wir unter anderem Ernährungszentren in den Bundesstaaten Zamfara und Sokoto. Außerdem konzentrieren wir uns in unseren Projekten in der Region darauf, frühzeitig auf Krankheitsausbrüche zu reagieren und Noma zu bekämpfen.

Mangelernährung behandeln

Angesichts der Ernährungskrise haben wir seit 2022 sowohl in Zamfara als auch in Sokoto die Zahl der ambulanten Ernährungszentren ausgebaut. So sind wir dezentral näher an den Patient*innen in abgelegenen Dörfern. Im Sokoto-Specialist-Krankenhaus betreiben wir eine Station mit 60 Betten und im Gummi-General-Krankenhaus in Zamfara eine mit 40 Betten, um schwer mangelernährte Kinder zu behandeln. Zwischen Januar und Mai 2023 haben unsere Teams im Nordwesten Nigerias 10.200 schwer mangelernährte Kinder stationär behandelt und 51.000 Kinder in ambulante Ernährungsprogramme aufgenommen. Während des Klinikaufenthaltes betreuen wir die Kinder und ihre Familien psychologisch und bieten kinderfreundliche Räume zum Spielen und Entspannen an.

Amaka Joseph mit Zwilligen im Ernährungszentrum Sokoto
Amaka Joseph mit ihren Zwillingen in Sokoto, Nigeria

"Als wir mit der Behandlung begannen, konnte ich schnell erste Verbesserungen feststellen. Jetzt können meine Kinder wieder normal essen und spielen. Das macht mich glücklich.“

Kinder versorgen

Im Nordwesten Nigerias kommt es immer wieder zu Epidemien. Krankheiten wie Masern, Cholera und Meningitis treten häufig auf. Sie treffen oft Kinder, deren Immunsystem ohnehin geschwächt ist. Mit unseren medizinischen Aktivitäten tragen wir dazu bei, die Versorgungslücken zu schließen.  Im Gummi-General-Krankenhaus unterstützen wir die Kinderstation mit 20 Betten. Außerdem unterstützen wir zehn Gesundheitszentren bei der Diagnose und Behandlung von Malaria, Lungenentzündung, Durchfallerkrankungen, Entwurmung und Mangelernährung. 

Hoffnung schenken und Noma bekämpfen

Seit 2014 unterstützen wir das Noma-Krankenhaus in Sokoto. Dort bekommen Noma-Überlebende die notwendigen rekonstruktiven Operationen und psychologische Betreuung. Mehr als 800 Menschen konnten wir bereits operieren. Außerdem arbeiten wir mit einer regionalen Noma-Initiative in Kano zusammen, die im Norden Nigerias gut vernetzt ist. Im Kampf gegen Noma setzen wir mit Blick auf die hohe Sterblichkeitsrate und die schwerwiegenden Folgen für Überlebende vor allem auf Prävention und Aufklärung des medizinischen Personals sowie der Bevölkerung. Denn sowohl die Früherkennung als auch die Überweisung von akut erkrankten Patient*innen in die Klinik können Leben retten. Gleichzeitig investieren wir in die Ausbildung nigerianischer Chirurg*innen und Anästhesist*innen.

Unsere geplante Hilfe in 2024

3.940 mangelernährte Kinder stationär aufnehmen
25.740 mangelernährte Kinder ambulant behandeln
20.460 Malaria-Patient*innen behandeln
100 Noma-Patient*innen operieren
130 nigerianische und 13 internationale Mitarbeitende
4,9 Millionen Euro Jahresbudget

Sokoto, Nigeria: Noma-Patientin
Aisha A., eine 6-jährige Noma-Überlebende, mit ihrer Mutter Hauwa auf der postoperativen Station des Noma-Krankenhauses in Sokoto. Sie denkt nur an den Tag, an dem sie zur Schule gehen kann. Sie möchte Lehrerin werden.
© Fabrice Caterini/Inediz

So geht es weiter: Wir setzen die Versorgung von Kindern und den Kampf gegen Noma fort

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Krankenschwestern wiegen genesene mangelernährte Kinder in Sokoto, Nigeria
Ein Team von Krankenschwestern wiegt und notiert das Gewicht von aufgenommenen, aber wieder genesenen mangelernährten Kindern in einer Einrichtung im Specialist Hospital Sokoto, Nigeria.
© KC NWAKALOR

Angesichts des hohen medizinischen und humanitären Bedarfs und der anhaltenden Ernährungskrise im Nordwesten Nigerias setzen wir unsere Projekte in Zamfara und Sokoto fort und verstärken unsere Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Gleichzeitig versuchen wir, die Welt auf die humanitären Bedürfnisse in der Region aufmerksam zu machen und die Situation der Vertriebenen sichtbar zu machen. Denn die Menschen brauchen noch viel mehr Hilfe.

Die bakterielle Infektionskrankheit Noma wurde im Dezember 2023 von der Weltgesundheitsorganisation in die offizielle Liste der vernachlässigten Tropenkrankheiten aufgenommen. Ärzte ohne Grenzen hat sich mit Unterstützung von Noma-Überlebenden seit 2020 mit einer Kampagne intensiv dafür eingesetzt. Wir hoffen, dass Noma dadurch die nötige Aufmerksamkeit und finanzielle Mittel erhält, um besser erforscht und eingedämmt zu werden. Im Rahmen unserer Strategie für die nächsten drei Jahre setzen wir uns dafür ein, dass Noma in die Lehrpläne aufgenommen wird. Zudem setzen wir unsere Öffentlichkeits- und Medienarbeit in Nigeria fort, um das Bewusstsein für Noma zu schärfen.

Ihre Ansprechpartner*innen

Helfen Sie mit einer projektgebundenen Förderung und verbessern Sie so die Situation für Kinder in Nigeria.

Wenn Sie als Stiftung, Unternehmen oder mit einer Großspende unsere Arbeit in Nigeria fördern möchten, melden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail bei uns.

Als Stiftung fördern: Wir sind für Sie da!

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Clara Aparicio
- Stiftungspartnerschaften
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Anja Hunsinger
- Stiftungspartnerschaften

Als Unternehmen spenden: Wir sind für Sie da!

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Mario Puhl Bode
Mario Puhl-Bode
- Firmenspenden und -kooperationen
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Isabel Blenke
- Firmenspenden und -kooperationen

Mit einer Großspende helfen: Wir sind für Sie da!

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Stefanie Schadow
Stefanie Schadow
- Private Großspenden
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Sophie Schieler, Referentin für private Großspenden
Sophie Schieler
- Private Großspenden
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Portrait Julia Külter
Julia Külter
- Private Großspenden

Hinweis: Aufgrund unserer Werte und Prinzipien nehmen wir aus einigen Branchen keine Spenden an. Dazu zählen unter anderem die Waffen- und Rüstungsindustrie, Rohstoffförderung (Erdgas, Erdöl, Gold, Diamanten), Tabakindustrie sowie pharmazeutische Forschung. Dies gilt auch für Stiftungen und Vereine, die den oben genannten Branchen nahestehen oder zuzuordnen sind.

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