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Unsere Hilfe im Sudan

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Die aktuelle Situation: Krieg im Schatten der Öffentlichkeit

Seit April 2023 dauert der Krieg zwischen den sudanesischen Streitkräften und den Rapid Support Forces an. Viele Menschen erleben seither täglich Gewalt. Etwa jede*r Zweite ist laut UN auf humanitäre Hilfe angewiesen. Etwa die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung ist arbeitslos, lebenswichtige Güter fehlen und mehr als jede*r Dritte ist von akutem Hunger betroffen.

Auch das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen, weniger als ein Drittel der medizinischen Einrichtungen sind noch funktionsfähig. Vielerorts sind wir die einzige Hilfsorganisation und der Bedarf übersteigt unsere Kapazitäten. Wir beobachten selbst in vergleichsweise gut zugänglichen Regionen ein humanitäres Vakuum. Es fehlt an Hilfe.

Portrait Mohammad Bashir, Sudan
Mohammad Bashir, stellvertretender medizinischer Koordinator im Sudan

“Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in Khartum inmitten eines Kriegs wiederfinden würde. Die Orte, an denen wir helfen, sind aktive Kampfgebiete. Das macht unsere Arbeit schwierig und gefährlich, aber auch mich als Arzt entschlossener."

So helfen wir im Sudan

Die Gewalt im Land behindert unsere Arbeit: Hilfsgüter werden beschlagnahmt, Einrichtungen geplündert, Medikamente gestohlen und Mitarbeitende bedroht. Es fehlen Visa. Die sudanesischen Behörden blockieren den Zugang für Personal und Hilfsgüter in Regionen, die von den Rapid Support Forces kontrolliert werden. 

Unterstützen Sie unsere weltweite humanitäre Hilfe mit Ihrer Spende!

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Das fordern wir

  • Wir fordern alle Konfliktparteien auf, Zivilist*innen zu schützen und humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Medizinisch-humanitäres Personal muss im ganzen Land sicher arbeiten können. Alle Menschen im Land müssen Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Die Lieferung lebensrettender Hilfsgüter darf nicht blockiert werden. Alle Grenzübergänge müssen für eine ausreichende Versorgung aller Regionen genutzt werden können. 
  • UN-Organisationen, internationale Nichtregierungsorganisationen und Länder weltweit sollten ihre Rolle bei der Hilfe für die Menschen in Sudan stärker ausfüllen und mehr auf die Einhaltung der humanitären Grundsätze dringen. 

  • Trotz der schwierigen Bedingungen muss die Hilfe ausgeweitet werden. Insbesondere für die Region Nord-Darfur rufen wir die internationale Gemeinschaft dazu auf, durch eine schnelle und umfassende Mobilisierung, Menschenleben zu retten und vor allem Nahrungsmittel, Trinkwasser und medizinische Versorgung zugänglich zu machen. 

Darfur: Wo Nahrung und Impfstoffe fehlen, sind Kinderleben in Gefahr 

Wir haben seit April 2023 mehr als 30.000 akut mangelernährte Kinder behandelt. Vielerorts fehlt es an Versorgung: In der gesamten Region Darfur gibt es nur noch eine spezialisierte Kinderklinik – auf einer Fläche, die größer ist als die von Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen. Wir haben die Klinik instandgesetzt. Menschen kommen auf Eseln oder zu Fuß aus über 50 Kilometer entfernten Dörfern. Nachts kampieren sie vor der Klinik. Denn die Kinderklinik mit 78 Betten ist die einzige Möglichkeit ihre Kinder behandeln zu lassen.

Ein gravierender Mangel an Impfstoffen setzt Kinder einem hohen Risiko aus, sich mit eigentlich vermeidbaren Krankheiten wie Masern oder Kinderlähmung anzustecken. Trotz unserer Bemühungen sind die Impfstoffvorräte fast vollständig aufgebraucht. In Nord-Darfur arbeiten wir in einem der größten Camps, im Zamzam Camp. Jedes vierte Kind ist akut mangelernährt. Jeden Tag sterben im Camp etwa 13 Kinder. 

8,5 Millionen Menschen hat der Krieg bereits vertrieben 

Viele Menschen fliehen vor den Kämpfen. Während die meisten von ihnen im Sudan selbst Schutz suchen, sind andere über die Landesgrenzen in den Südsudan und Tschad geflohen. Aufgrund weiterer Eskalationen sind mittlerweile viele von ihnen mehrfach vertrieben. Im Folgenden möchten wir zwei von ihnen zu Wort kommen lassen. 

Martha Kaliba berichtet:

In ihrem Brief beschreibt sie, wie es ist, als Mutter mit sechs Kindern vor Bomben zu fliehen. 

Mohammed Alaa Aldeen berichtet:

Mohammed Alaa Aldeen floh aus Khartum nach Wad Madani und lebt mittlerweile in Port Sudan, wo er uns als Gesundheitsberater unterstützt und über sexualisierte Gewalt aufklärt.

Sudan: Mohamed Alaa Aldeen auf Bett sitzend
Mohammed Alaa Aldeen, Gesundheitsberater in Port Sudan

"Ich lebe jetzt als Vertriebener in Port Sudan. Wir Vertriebene sind in der Lage, den Menschen, die mit uns geflohen sind, Informationen über gesundheitliche Themen zu geben. Wir teilen ihre Erfahrung und verstehen sie."

Ein Blick in die Geschichte des Sudan: Kriege und Dürren machen humanitäre Hilfe notwendig 

Seit 1979 leisten wir humanitäre Hilfe im Sudan, wo Bürgerkriege, Dürren und Hungersnöte die Menschen vor große Herausforderungen stellen. Unser Engagement begann kurz vor dem zweiten sudanesischen Bürgerkrieg von 1983 bis 2005 zwischen dem Norden und dem Süden des Landes. Wir leisteten medizinische Hilfe, versorgten Vertriebene und mangelernährte Kinder. Als der Konflikt in der sudanesischen Region Darfur ausbrach, der zu Völkermordvorwürfen und Massenvertreibungen führte, waren wir eine der ersten internationalen Organisationen, die auf die humanitäre Krise aufmerksam machte und trotz enormer logistischer Herausforderungen und Sicherheitsprobleme die notwendige medizinische Hilfe leistete.   

Seit der Unabhängigkeit des Südsudans setzen wir unsere Hilfe in beiden Ländern fort: Wir arbeiten in der Notfallmedizin, kümmern uns um die Gesundheit von Frauen, behandeln mangelernährte Kinder, führen Impfkampagnen durch, sind mit mobilen medizinischen Teams vor Ort und haben Programme für HIV- und Tuberkulosepatient*innen.

Als im April 2023 im Sudan der Krieg ausbrach, wurden viele der bisherigen Aktivitäten eingestellt, während gleichzeitig gezielte Nothilfe-Projekte anliefen. Unsere Arbeit in Nord-Darfur und am Blauen Nil konnten wir vor allem dank der Anstrengungen unserer lokalen Mitarbeitenden weiterführen. 

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Zuletzt aktualisiert am 11.04.2024.