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Unsere Hilfe im Sudan

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Die aktuelle Situation: Krieg im Schatten der Weltöffentlichkeit

Seit April 2023 beeinträchtigen schwere Kämpfe das Leben der Menschen im Sudan. Mittlerweile leben mehr als 6 Millionen Menschen als Vertriebene im eigenen Land. Zusätzlich sind mehr als 1,7 Millionen in Nachbarländer geflohen. Unsere Teams im Sudan behandeln schwere Schuss- und Explosionsverletzungen, auch bei Frauen und Kindern. Unsere Mitarbeitenden versorgen auch sehr viele Patient*innen mit einer Vielzahl anderer Krankheiten.

Wir setzen unsere medizinische Unterstützung im Sudan fort und weiten unsere Aktivitäten aus, wo immer dies möglich ist. Zurzeit sind wir in zehn Bundesstaaten tätig. Doch fehlende Visa für weitere Mitarbeitende und die Gewalt im Land behindern unsere Arbeit: Hilfsgüter werden beschlagnahmt, Einrichtungen geplündert und Mitarbeitende bedroht. Wir fordern alle Konfliktparteien auf, Zivilist*innen zu schützen und humanitäre Hilfe zu ermöglichen. 

Mohammad Bashir, unser stellvertretender medizinischer Koordinator im Sudan

Dieser Konflikt ist verheerend. Mehr als 7 Millionen Menschen wurden durch diesen Konflikt im Sudan und in den Nachbarländern vertrieben. Die Menschen sind vor der Gewalt geflohen und viele leben fast mittellos in improvisierten Camps.

Al Bakri Al Taher Malik - 15.01.2024

Ich habe zweimal knapp überlebt. Das erste Mal wurde ich durch eine Kugel verletzt, das zweite Mal durch ein Schrapnell, von einem Bombenangriff aus der Luft. Ich habe mich entschieden, Khartum zu verlassen, um mich behandeln zu lassen.

Marry Monga - 15.01.2024

Die Situation in Wad Madani ist chaotisch. Es fehlen Kinderbetreuung, Bildung und gesunde Ernährung. Weil die Menschen so gedrängt leben, bricht z.B. Cholera aus. Mein Baby ist 1 Monat, aber sieht jünger aus, weil ich keine Milch habe. 
 

 

Souad Abdullah - 15.01.2024

Ich habe keine Aussicht, nach Khartum zurückzukehren, wegen den massiven Zerstörungen. Einrichtungen und Krankenhäuser wurden zerstört.

So helfen wir 

  • Wir versorgen Verletzte - oftmals mit schweren Verwundungen - und unterstützen Gesundheitseinrichtungen in zehn sudanesischen Bundesstaaten. 
  • Wir führen Operationen durch.
  • Wir organisieren Materialtransporte, wo und wann immer möglich, und spenden Ausrüstung und Benzin. 
  • Wir versorgen Geflüchtete und Vertriebene im Sudan und seinen Nachbarländern.   
  • Wir behandeln Mangelernährung und andere Krankheiten wie Masern.
  • Wir führen Impfkampagnen durch.
  • Wir leisten Gesundheitsfürsorge für Schwangere und Mütter.  
  • Wir bieten psychosoziale Unterstützung für Überlebende geschlechtsspezifischer sexualisierter Gewalt. 
  • Da die Mitarbeitenden der sudanesischen Gesundheitsbehörden über Monate kein Gehalt erhalten haben, unterstützen wir sie finanziell
  • Wir geben Hilfsgüter aus, spenden Material und kümmern uns um die Wasser- und Sanitärversorgung

Es braucht mehr humanitäre Unterstützung

Das sudanesische Gesundheitssystem bricht angesichts des überwältigenden Bedarfs zusammen. "Ich bin alarmiert, wenn ich den wachsenden Gesundheitsbedarf in meinem Heimatland betrachte. Einige dieser Probleme gab es schon vor dem Konflikt, aber alle haben sich durch ihn verschlimmert.", sagt unser stellvertretender medizinischer Leiter, Mohammad Bashir.

Die meisten Krankenhäuser sind geschlossen, und die noch vorhandenen haben keine Vorräte mehr oder sind unterbesetzt. Viele Mitarbeiter*innen des Gesundheitsministeriums werden seit Monaten nicht bezahlt. Teilweise fehlen auch Wasser und Strom. Unsere Teams arbeiten in Krankenhäusern im ganzen Sudan und unterstützen das Personal des Gesundheitsministeriums.

Besondere Herausforderungen von Frauen und Kindern

Die mangelnde Verfügbarkeit von und der fehlende Zugang zu Impfungen hat dazu geführt, dass viele Kinder nicht geimpft werden konnten. Dadurch besteht ein hohes Risiko für den Ausbruch von vermeidbaren Krankheiten, wie z. B. von Masern im Jahr 2023. Die Regensaison gefährdet die ohnehin fragile Versorgung weiter. In den überfüllten Geflüchtetencamps steigt das Risiko von Ausbrüchen von Masern oder Cholera. Mangelernährung und Malaria stellen zusätzliche medizinische Herausforderungen dar. Die Regensaison gefährdet die ohnehin fragile Versorgung weiter. In den überfüllten Geflüchtetencamps steigt das Risiko von Ausbrüchen von Masern oder Cholera. Mangelernährung und Malaria stellen zusätzliche medizinische Herausforderungen dar. 

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Kinder werden auf einer Masernisolierstation im Sudan behandelt.
Kinder in der Masernisolierstation im Flüchtlingslager Um Sangour im Bundesstaat Weißer Nil.
© Ahmad Mahmoud/MSF

Auch der Bedarf an postnataler und pädiatrischer Betreuung ist immens. Eine hohe Zahl von Kindern sowie Schwangeren und Stillenden sind unterversorgt. Eine Untersuchung im Januar 2024 im Camp Zamzam ergab, dass 40 Prozent der Kinder zwischen sechs Monaten und zwei Jahren an Mangelernährung leiden. Diese hohe Zahl zeigt die Schwere der Notsituation auf und verlangt sofortiges Handeln. Die Hilfe für Schwangere ist unzureichend. An manchen Orten ist es sehr schwierig, Gesundheitseinrichtungen zu erreichen, so dass viele Frauen in den Camps in unhygienischen Zelten entbinden oder in kritischem Zustand in die Krankenhäuser kommen. In Khartum unterstützen wir das Türkische Krankenhaus. Es ist die einzige Einrichtung im Süden der Stadt, die sich auf die Versorgung von Schwangeren spezialisiert hat, bei denen es während der Schwangerschaft und der Geburt zu Komplikationen kommt.

Wir operieren eine sehr hohe Zahl Verletzter 

Zwischen April 2023 und Januar 2024 haben wir im Sudan fast 4.000 chirurgische Eingriffe vorgenommen. Der Druck auf die Krankenhäuser, die Chirurgie und Notfallmedizin betreiben, ist groß. Die meisten Krankenhäuser sind geschlossen und die noch bestehenden haben fast keine Vorräte mehr oder sie sind unterbesetzt.  An den Orten, an denen die Kämpfe am heftigsten sind, insbesondere in Khartum, führt die Gewalt zu verheerenden Verletzungen und zum Tod von Menschen.

Wir helfen Geflüchteten in Nachbarländern des Sudan

Die Auswirkungen der katastrophalen Situation im Sudan bekommen selbst Regionen zu spüren, die nicht akut vom Konflikt betroffen sind.  Die Gewalt trieb seit April 2023 über 1,7 Millionen Menschen über die Landesgrenzen des Sudan in die Nachbarländer. Schutzsuchende stranden in überfüllten Camps im Südsudan, Tschad, der Zentralafrikanischen Republik und Ägypten.

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Drei unserer Mitarbeitenden versorgen verletzte Frauen in einem Zelt
Unser medizinisches Personal betreut Kinder auf der Isolierstation für Masern. Die Station wurde in dem Geflüchtetencamp Um Sangour errichtet.
© MSF

Der Tschad hatte bereits in vorigen Konflikten hunderttausende Menschen aufgenommen – entsprechend desolat ist die Versorgungslage durch die Neuankommenden.

Auch im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republikversorgen wir Geflüchtete aus dem Sudan. Unser Augenmerk liegt dabei auf der Bereitstellung von Unterkünften, Trinkwasser und medizinischer Hilfe für die Menschen. Doch in allen Bereichen, von der medizinischen Unterstützung bis hin zum Wasser- und Sanitärbereich, wird mehr Hilfe benötigt.

Wir fordern Schutz für Zivilist*innen, humanitäre Helfer*innen und Gesundheitseinrichtungen

Auch im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republik versorgen wir Geflüchtete aus dem Sudan. Unser Augenmerk liegt dabei auf der Bereitstellung von Unterkünften, Trinkwasser und medizinischer Hilfe für die Menschen. Doch in allen Bereichen, von der medizinischen Unterstützung bis hin zum Wasser- und Sanitärbereich, wird mehr Hilfe benötigt. 

Außerdem steigt der Bedarf für psychologische Behandlungen exponentiell. Wir reagieren auf den Bedarf, indem wir den Menschen, die vor den Kämpfen fliehen, psychologische Ersthilfe und Betreuung anbieten. Unsere mobile Klinik bietet sowohl psychische als auch sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung an. 

So können Sie helfen  

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Zuletzt aktualisiert am 15.02.2024.