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Nach Vulkanausbruch in Goma fehlen Trinkwasser, Nahrung und Zelte

Ärzte ohne Grenzen ruft andere Hilfsorganisationen zu mehr Unterstützung auf

Hunderttausende sind auf der Flucht, eine halbe Million Menschen haben keinen Zugang mehr zu Trinkwasser, es droht ein Ausbruch der Cholera: Im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist die Lage nach dem Ausbruch des Vulkans Nyiragongo desolat. Ärzte ohne Grenzen ruft andere humanitäre Organisationen auf, sich an der Versorgung der Menschen zu beteiligen. „Wir tun was wir können, aber der Bedarf ist einfach zu groß“, sagt Landeskoordinatorin Magali Roudaut. „Es braucht dringend mehr sauberes Wasser. In dieser Region kommt Cholera immer wieder vor. Das ist ein großes Risiko für die Flüchtenden und für die Kommunen, die sie aufnehmen.“

Auch Nahrung, Zelte, Decken und Wasserkanister sind Mangelware. Viele Menschen fliehen zu Fuß aus Goma, nur mit dem Nötigsten auf dem Rücken. Ärzte ohne Grenzen unterstützt die Gesundheitseinrichtungen entlang der Fluchtrouten, etwa in Sake, 25 Kilometer westlich von Goma. Dort befinden sich aktuell 100.000 bis 180.000 Flüchtlinge in Schulen, Kirchen und Moscheen oder auf der Straße, auf der Suche nach Essen, Wasser, Unterkunft und medizinischer Hilfe. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen haben unter anderem einen mobilen Trinkwassertank für 125.000 Liter aufgebaut, der von Tankwagen befüllt wird. Ziel ist es vor allem, einen Ausbruch der Cholera zu verhindern. Erste Verdachtsfälle haben sich bisher glücklicherweise nicht bestätigt.

Von den in Goma verbliebenen Einwohnern haben 500.000 keinen Zugang mehr zu Trinkwasser, weil der Vulkanausbruch das Versorgungssystem beschädigt hat. Auch Schulen, Gesundheitseinrichtungen und andere öffentliche Gebäude sind beschädigt. Menschenmengen warten am Hafen, um per Schiff über den Kivu-See zu fliehen. Manche sind auch ins benachbarte Ruanda ausgewichen. Ärzte ohne Grenzen baut in Goma unter anderem Latrinen und unterstützt die örtlichen Krankenhäuser. Ein Teil des Teams musste nach der behördlichen Anordnung zur Evakuierung auch die Stadt verlassen.

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Unsere Pressereferentin Heike Dierbach
Heike Dierbach
- Media Relations