Am 3. Oktober 2015 wurde unser Krankenhaus in Kundus mehrmals von US-Flugzeugen bombardiert. Dabei wurden zwölf Mitarbeiter und zehn Patienten von Ärzte ohne Grenzen getötet. Mindestens 37 Menschen wurden verletzt. Die Bombardements stellen eine schwere Verletzung des Humanitären Völkerrechts dar, deren Aufklärung wir im Rahmen einer unabhängigen Untersuchung durch die Internationale Humanitäre Ermittlungskommission fordern. Unsere Klinik in Kundus war bis zum Angriff und der daraus folgenden Schließung das einzige Traumazentrum im ganzen Nordwesten Afghanistans, in dem kostenlose chirurgische Hilfe für Konfliktopfer und Unfallverletzte geleistet wurde. Allein im vergangenen Jahr behandelten wir dort mehr als 22.100 Verletzte und führten fast 6.000 Operationen durch.

Ein junger Patient spielt mit einem Ballon im Krankenhaus für chirurgische Hilfe in Kundus. Sein Bein wurde durch einen Granatsplitter schwer verletzt. In unserer Klinik wurde allen Patienten eine kostenlose Behandlung angeboten - ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft, ihrer Religion oder politischen Überzeugung.

Qudus brachte seine vier Jahre alte Tochter Khal Bibi in unser Krankenhaus, nachdem sie durch das Dach ihres Hauses gefallen war und ihr Bein verletzt hatte. Unsere Klinik in Kundus war die einzige Einrichtung im Nordosten Afghanistans, die qualitativ hochwertige lebensrettende Hilfe anbieten konnte – hier konnte auch bei vielen Patienten eine Amputation von Gliedmaßen verhindert werden.

Einer unserer Mitarbeiter untersucht das Bein einer jungen Patientin. In unserem Traumatologie-Krankenhaus in Kundus wurden viele Menschen mit Verletzungen durch Verkehrsunfälle und Verwundungen durch Bombenexplosionen und Schüsse behandelt.

Eine junge Patientin wartet mit ihrem Vater darauf, geröntgt zu werden.

Dieser Mann, wurde bei einem Verkehrsunfall verletzt und ebenfalls von uns behandelt.

Bei einem jungen Mann werden Wunden im Gesicht, die durch Granatsplitter verursacht wurden, gereinigt und verarztet.

2014 wurden mehr als 22.000 Patienten in unserem Krankenhaus in Kundus behandelt und 5.900 Operationen durchgeführt. Ein Arzt führt eine Operation am Bein durch.

Ein Chirurg zeigt zwei Kugeln, die er zwei verschiedenen Patienten entfernt hatte. In den Tagen vor dem US-Angriff auf unser Krankenhaus am 3. Oktober hatten unsere Teams seit dem 28. September 394 Menschen in der Klinik behandelt.


Ein Kind verbringt etwas Zeit im Garten unseres Traumotologie-Spitals in Kundus. Bei dem Luftangriff auf unser Krankenhaus am 3. Oktober 2015 sind 22 Menschen gestorben, 37 wurden verletzt. Die Klinik wurde in Teilen zerstört und ist nun geschlossen.