Direkt zum Inhalt

Hilfe nach den Erdbeben in Syrien und der Türkei

Als erfahrene Katastrophenhelfer*innen konnten wir unmittelbar nach den Erdbeben unterstützen. Betroffene und Mitarbeitende berichten.
Jetzt spenden

Spendenbetrag

Meine Spende wird dort eingesetzt, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird.

Am 6. Februar 2023 erschütterten zwei schwere Erdbeben den Süden der Türkei und den Nordwesten Syriens. In weniger als drei Stunden starteten wir unsere Nothilfe, da unsere Teams bereits vorher im von Krieg und Vertreibung geprägten Nordwesten Syriens aktiv waren. Auch in der Türkei waren wir im Einsatz und unterstützten Partnerorganisationen.

Die Erdbeben haben zu mehr Armut, Obdachlosigkeit und Vertreibung im Nordwesten Syriens geführt. Die Lebensbedingungen der Menschen und die wirtschaftliche Lage haben sich verschlechtert, das Bildungssystems funktioniert nicht ausreichend. Das Erdbeben verursachte auch Schäden an der Infrastruktur. Tausende Kinder haben ihre Bezugspersonen verloren oder erlitten Verletzungen. All diese Faktoren haben die psychische Gesundheit der Menschen in der Region verschlimmert."

Thomas Balivet, unser Landeskoordinator in Syrien

Unsere Hilfe bleibt: Angesichts dessen haben wir nicht nur weiterhin mobile Teams im Nordwesten Syriens, sondern auch die psychologische Versorgung ausgebaut.

Betroffene und Mitarbeitende berichten

15,2 Millionen Menschen waren vom Erdbeben betroffen: Mehr als drei Millionen wurden obdachlos, Hunderttausende verletzt und mehr als 59.000 Menschen verloren ihr Leben. Der Wiederaufbau wird Jahre dauern. 

Die 5-köpfige Familie hat durch die Erdbeben und Überschwemmungen fast alles verloren.
Semra Karaca, Sultan Kodaş, Hüseyin Kodaş und Şengül Kodaş (li. nach re.) aus Ören in der Türkei. 

Erst die Erdbeben, dann der Regen. Unser Hab und Gut ist im Wasser versunken, auch das Zelt, indem wir untergebracht waren, wurde überflutet. Wir versuchen zu trocknen, was wir aus dem Haus retten konnten, auch unsere Familienfotos.

Dilan Türkei
Dilan (23) aus Adiyaman, Türkei

Das ist unser Ort, unser Leben. Unser Haus steht dort drüben, völlig zerstört. Jetzt wohnen wir in diesem Camp. Alles, was wir wollen, ist wieder ein normales Leben führen. Wir wollen nicht weg, wir haben immer in Adiyaman gelebt. 

Marcus Bachmann
Marcus Bachmann - unser Notfallkoordinator in der Türkei

Nefes bedeutet "durchatmen": In sogenannten Nefes-Zentren boten wir Kindern Freizeitmöglichkeiten, Müttern und ihren Babys Rückzugsräume, allen Waschmöglichkeiten und psychosoziale Hilfe.

Porträt einer Psychologin in der Türkei
Nazlı Sinem Koytak, Psychologin der lokalen NGO Imece Inisiyatifi

Früher waren Häuser Orte der Zuflucht, jetzt sind es Orte der Gefahr: Selbst Menschen, deren Häuser nur leicht beschädigt sind, verbringen die Nächte in Zelten. Einige sagten, dass sich ihre Häuser "in Monster verwandelt" hätten. 

Christian Katzer, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland

Die Naturkatastrophe trifft in Nordwestsyrien Menschen, die aufgrund des anhaltenden Konflikts sowieso schon auf humanitäre Hilfe angewiesen sind und verschlimmert ihre Situation.

 

Samar - unsere Gesundheitshelferin in Syrien

Es fühlt sich an, als würde die Katastrophe noch andauern: Ich betreue das Logistikteam, dass Zelte und Kleidung verteilt. Wir arbeiten bis spät in die Nacht. Ich stehe noch unter Schock, aber einfach nach Hause gehen - das kann ich nicht. 

Parnian Parvanta - Vorstandsvorsitzende Ärzte ohne Grenzen Deutschland

Unsere Kolleg*innen sind bei chirurgischen Interventionen bei schweren körperlichen Verletzungen bis hin zur Wasser- und Hygieneversorgung aktiv. Auch die Geburtshilfe geht weiter, denn trotz eines Erdbebens werden Kinder geboren.

Menschen stehen vor einem zerstörten Gebäude
Mohammed - unser Fahrer in Syrien

In Atareb wurde ich Zeuge, wie eine Mutter tot geborgen wurde. Ihre drei Kinder wurden gerettet: Es war wie ein Wunder. Gerade als der Krankenwagen mit dem ersten Kind losfahren sollte, wurde das zweite gefunden. So auch beim Dritten.

"Wenn Häuser zur Gefahr werden" - Podcast hören

Marcus Bachmann hat nach den Erdbeben als Notfallkoordinator in der türkischen Stadt Malatya gearbeitet. Er beriet lokale Hilfsorganisationen, die von Ärzte ohne Grenzen unterstützt wurden und erzählt in unserem Podcast von seinen Erfahrungen.

So haben wir im Erdbebengebiet geholfen