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Jemen

Viele Verletzte bei heftigen Kämpfen in Aden

Berlin/Sanaa, 29. August 2019. Teams von Ärzte ohne Grenzen haben am Mittwoch innerhalb von wenigen Stunden 51 Verwundete im Krankenhaus in Aden im Süden des Jemen aufgenommen. Zehn Menschen waren bei der Ankunft im Krankenhaus bereits tot. In Aden war es zu heftigen Kämpfen zwischen verschiedenen bewaffneten Gruppen gekommen. 

„In Aden herrscht totales Chaos“, sagt Caroline Seguin, Programmleiterin von Ärzte ohne Grenzen im Jemen und derzeit in Aden. „Heute Morgen hat sich die Lage offenbar etwas beruhigt. Doch wir gehen davon aus, dass die Kämpfe wieder losgehen. Zum dritten Mal in drei Wochen kamen sehr viele Verletzte auf einmal in unser Krankenhaus.“ Am frühen Mittwochabend wurde ein Gebiet nahe des Krankenhauses zum Ziel von Luftangriffen. 

„Es ist schwer zu sagen, welche Gruppen welche Teile von Aden kontrollieren“, sagt Seguin. „Der Flughafen und seine Umgebung sind geschlossen, und es besteht die Gefahr, von den Kämpfen eingeschlossen zu werden. Unsere Teams stehen bereit, noch mehr Menschen zu behandeln. Wie üblich haben wir die verschiedenen bewaffneten Gruppen und Kriegsparteien auch dieses Mal darüber informiert, wo sich das Krankenhaus befindet und dass wir darin arbeiten.“

Seit Kriegsausbruch im März 2015 wurden Einrichtungen von Ärzte ohne Grenzen sechs Mal getroffen, davon fünf Mal bei Luftangriffen. 

Die Stadt Aden war bereits vom 9. bis zum 12. August zur Kampfzone geworden. Auch damals kamen sehr viele Verletzte ins Krankenhaus, und die Teams von Ärzte ohne Grenzen behandelten 119 Patienten in weniger als 24 Stunden. 

Auch in den Provinzen Abjan und Schabwa kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen. Dort unterstützt Ärzte ohne Grenzen Gesundheitseinrichtungen mit Medikamenten und medizinischem Material.

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Lena Langbein
Lena Langbein
- Pressestelle